Regelmäßig,
wie Ebbe und Flut,
dringen die Ungeheuerlichkeiten
in deutschen Haftanstalten
ans Licht der Öffentlichkeit.
Neben dem Entsetzen:
Die Grausamkeit der Taten
stehen in nichts
hinter Abu Graib zurück,
die Täter sind die Häftlinge selbst,
das Personal scheint blind, taub und stumm.
Wegschauen als Beamtenpflicht???
Es kann doch keiner behaupten wollen,
die Folterung von Mitgefangenen
könne „unbemerkt“ geschehen.
Da zieht jetzt keine einzige Ausrede
mehr.
Schmeißt das alte Personal raus!
Justizminister ebenso,
wie das Personal vor Ort!
Setzt ein neues Konzept
und neue Leute ein!!
Menschen mit faschistischer Denke
gehören nicht als Wachpersonal
in Gefängnissen eingesetzt.
ES SOLLTE SOFORT ENDLICH EIN „RANKING“
der deutschen KNÄSTE aufgestellt werden:
Dort, wo die Rückfallquote besonders hoch,
sollten automatisch unabhängige
Untersuchungs-Ausschüsse aktiv werden,
um die gefängnis-internen Verhältnisse zu analysieren!
Mit direkten
laufbahn-relevanten Konsequenzen
für die Beschäftigten und die Leitung!
Gefängnisse hingegen,
deren „Absolventen“
durch ausgeprägte Resozialisierung auffallen,
sollten herausgestellt werden,
mit Extra-Boni …:
Noch mehr Personal,
Schwimmhallen…etc. pp.,
belohnt werden.
Gewalt entsteht nie von allein,
sie hat immer einen Hintergrund.
Meist sogar mehrere.
Der Gedanke der Resozialisation,
ist er verlorengegangen?
Bei Mord müssen sicher andere Kriterien gelten,
als bei Raub und Überfall…,
es ist schwer,
sich einen Menschen,
der einen anderen Menschen getötet hat,
je wieder in Freiheit vorzustellen;
aber doch auch in diesen Fällen..
sieht ja das Strafgesetzbuch selbst
Abstufungen in der Schwere eines Verbrechens.
Doch wir sprechen jetzt
von den Jugendstrafanstalten.
Hier sollte an keinem einzigen Cent gespart werden.
Diese jungen Straftäter sind beinah ausnahmslos
Opfer ihrer Familien,
ihres Milieus,
und eines Schulsystems,
das den progressiven Aufbruchsgeist der 70er Jahre
längst vom Zeitgeist
des neuen deutschen Darwinismus
hat überwuchern lassen.
Die auffällige Gnadenlosigkeit,
die Erbarmungslosigkeit der deutschen Gesellschaft,
geschürt von einer
durch-und-durch bigotten
und verantwortungslosen deutschen Politik,
wird dort am ehesten „verinnerlicht,“
wo keine Werte des Ausgleichs zur Verfügung stehen.
Keine kognitiven Verarbeitungsmöglichkeiten.
Den Gefängnissen käme hier die Rolle
des „Rettungsankers“ zu…
Ein resozialisierter Straftäter
ist auch ein Gewinn für die Gesellschaft!
Er wird nie wieder ne wehrlose Omi
hinterrücks überfallen,
um an ihre Handtasche zu gelangen.!
Die Aufgabe der Jugendstrafanstalten sollte daher sein:
Positive Gegensteuerung
zum bisher Erlebten!
Und was sich daraus entwickelt hat.
Zuwendung.
Eingesperrt zu sein,
und fremdbestimmt,
ist bereits die größtmögliche,
für einen Menschen
vorstellbare „Strafe“.
Eins aber ist gewiß,
und das gilt auch und gerade in den Strafanstalten selbst:
Gewalt erzeugt Gegengewalt.
Erniedrigung erzeugt Hass.
Und – waren es Forschungs-
und Recherche-Ergebnsse
von Soziologen der Uni Bielefeld?
Schon jetzt fallen pro Jahr
150.000 Jugendliche
durch mangelnde oder mangelhafte Schulsabschlüsse
und Arbeitslosigkeit
aus jenem Lebensrahmen heraus,
den unsere Gesellschaft als den
zumindest „normalen Standard“
definiert.
Was wird aus ihnen?
Der jetzt wieder erneut bekanntgewordene „Fall“
von exorbitanter Brutalität
von Gefangenen
gegenüber einem anderen Gefangenen,
in einer deutschen Jugendstrafanstalt:
Derartiges
hatte ja nach dem Mord
in der JVA Siegburg
„nie wieder vorkommen“ sollen…
sind ein Spiegel dessen,
was in den JVAs letztlich selbst verbrochen wird:
Erniedrigen, statt zu resozialisieren.
Es gibt Weiterbildungsprogramme, auch,
aber viel zu wenig.