Tage, denen das Adjektiv fehlt..

Denn sie sind verbraucht. Das Ende der sprachlichen Steigerungsform ist erreicht. Das Hirn möchte in seinen Grenzen zerspringen. Ein einzelner Mann – Mensch – jung noch – hat über 50 Menschen getötet. In Orlanda. In einem Club, dessen Besucher und Besucherinnen er entweder hasste, oder denen er wie auch immer – das Leben neidete. Die Presse: „Schwule und Lesben“.

Dachten wir schon 2015, elender, übler, brutaler, haßerfüllter geht es nicht, so scheint uns 2016 von Anfang an eines ..ja…noch Unvorstellbarerem als Wahrheit zu präsentieren. Als hätten sich Höllentore geöffnet…aber was herauskommt, sind ganz gewöhnliche Zweibeiner. Denen Du nicht ansiehst, dass „ihr Lebensziel“ – der Tod ist. Der anderen. Möglichst vieler anderen. Ihr eigenes Sterben dabei ist ihnen offenbar gleichgültig. Das „es“ – von dem die britischeLiteraturnobelpreisträgerin Doris Lessing in ihrem Roman „Memoiren einer Überlebenden“ schrieb – und das eine Welt zerstörte, bis nur die Ruinen einer Technologie übrigblieben, die sowieso nie jemand wirklich gebraucht hatte – dieses „es“ – so schrieb Doris Lessing:

War es eine Naturkatastrophe, war es eine Seuche, waren es die Gräuel, die im Namen einer Ideologie begangen worden sind ….

Wir leben jetzt in diesem „es“ – wir, die wir noch überlebt haben, bisher.  Und täglich machtlos erleben, wie dieses „es“ aus Terror, blindem Glauben, Machtgier, aber auch Engstirnigkeit – neue Todesopfer fordert…Gerade so  – als wolle eine böse Macht – Leben auf der Erde für immer und endgültig vernichten. Wer sind solche Menschen? Was treibt sie an. Wir bezeichnen sie als „krank“. Aber hilft das weiter? Rettet dies Leben? Nein.