Ausgehen & Co…

Von Freitag auf Samstag..am Helmi..Berlin
19.3 – Sonne in Berlin-
und gegen Arroganz hilft – einfach nicht mehr hingehen.

Nachmittag in Berlin –

3.416.007.
gestern: 3.307
heute: 732 – willkommen.!

GESTERN IM OSSWALD,
Raumerstraße, Helmholtzplatz, Prenzlauer Berg..

…Wenn plötzlich die zuvor großügigen,
eleganten Gläser
gegen mickrige kleine ausgetauscht werden,
wo kaum Platz über dem Strich bleibt,
etwas großzügiger einzuschenken..!

und auf die erstaunte Frage –
wo denn die schönen eleganten Gläser geblieben seien –

geantwortet wird –

„Die sind kaputtgegangen“…

oder anstatt einer mindestens dreiköpfigen Crew
nur noch zwei Leute den Service
in einem mal wieder gut gefüllten Laden machen,

dann weiß der gewievte Kunde sofort –

Aha, hier wird in ganz großem Stil geknausert,
am Kunden,
und am Personal gespart.

Und kurz vor ein Uhr
in einem Teil des Restaurants die Stühle hoch,
während um die Ecke die Raucher noch gut in Kontakt ..

Noch eine Nachbestellung..?
Weil man gerade noch eine zündende Idee hatte,
die man noch kurz gemeinsam skizzieren wollte –
eigentlich schon alles bezahlt,
das Trinkgeld wirklich großzügig,
um 7 Euro aufgerundet,
taucht die eben noch lächelnde Blondine resolut auf,
nein, eine last Order ist nicht vorgesehen,
sie wollten jetzt abrechnen.
Sie frage aber mal ihren Kollegen.

Der, nun auch jeden Charme verloren,
alle hatten ja weitgehend bezahlt,
aber außer uns saßen ja immerhin noch an die acht Gäste an den Tischen,
aber möglicherweise waren sie auch schon abkassiert,
das Trinkgeld, wie gesagt, großzügig,
dieser Jungmann mittleren Alters
brauchte nun nicht mal mehr zu lächeln,
sondern sagte kalt –

„Es gibt nichts mehr,
wir wollen jetzt abrechnen!“

Der Kollege,
sogar nur wenige Schritte entfernt vom OSSWALD wohnend,
zutiefst frustriert,
draußen –

„Ich bin ..bzw. wir sind wirklich Stammkunden..
spielen auch oft Schach dort,
aber all die netten Bedienungen sind weg,
die das Flair des OSSWALD mit geprägt hatten…
hier greift allmählich die Arroganz
vom Kollwitzplatz um sich..
Aber eines Tages werden sie sich fragen,
wie so viele hier,
die pleite gegangen sind –

„Wo sind denn bloß unsere Kunden geblieben…?“

P.S. Auch das Essen war weitaus weniger attraktiv,
als beim letzten Besuch.
Nun ist das OSSWALD kein Gourmet-Tempel.
Es ist ein szenisches, sympathisches Restaurant „im Viertel“ –
aber wenn es nun spießig und sichtbar knauserig wird,
und Gäste,
die seit Jahren kommen,
von einer „neuen“ Crew
noch vor 1 Uhr nachts an einem Freitagabend
nicht wirklich charmant hinauskomplimentiert werden,
dann ist der Exitus des OSSWALD
vorprogrammiert.
Denn das Publikum ist
zwar ungemein sympathisch,
aber bestimmt nicht doof.

Ja, gut, vor Weihnachten,
das Geflügel,
war auch ziemlich schlecht..
Man hätte es eigentlich zurückgehen lassen.

Aber das Bauernomelette war pfiffiger,
beim letzten mal,
offenbar gestern Abend hier auch am Ei gespart,
und erst recht an der „Salatbeilage“…

Das Wiener Schnitzel für 14 Euro des Gegenübers
hatte außer Panade kaum Innenleben zu bieten,
so dünn war es…
Beim letzten Besuch noch alles anders?

Der liegt allerdings bereits mehrere
Wochen zurück.

Und die Frage ist,
ob man vorerst überhaupt noch mal

ins OSSWALD geht…

Es sei denn,
diese Zeilen dringen zum Besitzer vor,
und er kehrt zurück,
zu früherem, besseren Stil….

Sonst gehen wir lieber gleich ins
„borchardt“:

Dort sind die Schnitzel-chen
sichtbar.

Und auch nicht teurer.

Aber leider liegt das borchardt
nicht um die Ecke..

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