Text vom Feb 2010/weltonline/ jetzt im Zuge der DIOXIN-Verseuchung…vom Hühnerei auch auf Fische geschaut…und dann kommst du auch schnell zur Ostsee…!“Kloake der Weltmeere!“
Die Nachricht klang unglaublich. Das russische Militär soll von 1989 bis 1992 radioaktive Abfälle in der Ostsee versenkt haben – angeblich mit dem Wissen schwedischer Minister. Östlich der Insel Gotland sollen bei mehreren nächtlichen Fahrten Fässer mit der gefährlichen Fracht ins Wasser gekippt worden sein. Schwedens damaliger Verteidigungsminister Björn von Sydow kann oder will sich an nichts erinnern, und die russische Marine bezeichnet das Ganze als „Unsinn“. (quelle – weltonline.de/2010)
Die Nachricht klang unglaublich. Das russische Militär soll von 1989 bis 1992 radioaktive Abfälle in der Ostsee versenkt haben – angeblich mit dem Wissen schwedischer Minister. Östlich der Insel Gotland sollen bei mehreren nächtlichen Fahrten Fässer mit der gefährlichen Fracht ins Wasser gekippt worden sein. Schwedens damaliger Verteidigungsminister Björn von Sydow kann oder will sich an nichts erinnern, und die russische Marine bezeichnet das Ganze als „Unsinn“. Ob wahr oder nicht, der Bericht des schwedischen Fernsehsenders SVT vom 3. Februar wird zur Belastungsprobe für den Ostseegipfel in Helsinki, der die Rettung des Binnenmeers bringen soll. Das wird schwierig genug, auch ohne Mutmaßungen über heimliche Verklappungen chemischer Kampfstoffe und radioaktiven Materials.
Foto: dpa Eine Fähre bahnt sich den Weg durch die teils zugefrorene Ostsee
Denn das von neun Staaten umringte Meer gilt als das am meisten verschmutzte der Welt. Eine stetig wachsende Anzahl von Tankern macht eine Ölkatastrophe immer wahrscheinlicher, und die Flüsse vor allem Russlands und Polens spülen jedes Jahr 650.000 Tonnen Phosphor, Stickstoff und Schwermetalle in das Wasser. Hinzu kommen teilweise ungeklärte Abwässer aus den großen Städten. Schon jetzt sind nach Angaben der John-Nurminen-Stiftung je nach Strömungsverhältnissen zwischen zehn und 25 Prozent des Meeresbodens biologisch tot, also frei von Sauerstoff.
Bisher erschöpfte sich der Kampf gegen die Zerstörung der Ostsee in einzelnen Projekten. So konnte etwa durch den Bau einer neuen Kläranlage in Sankt Petersburg im Jahr 2005 der Phosphorgehalt in den Abwässern um jährlich 1000 Tonnen gesenkt werden. Nach Meinung der Helsinki-Kommission (Helcom) müsste der jährliche Ausstoß von 30.000 Tonnen jedoch halbiert werden, um die Ostsee langfristig auf einen guten Weg zu bringen. Bisher fehlte die große Linie, um Helcoms ambitionierten Baltic Sea Action Plan aus dem Jahr 2007 umzusetzen, der einen „guten Zustand der Ostsee bis 2021“ anstrebt. Auf dem Ostseegipfel in Helsinki soll sie gefunden werden. „Es ist Zeit zu handeln“, sagte die Sprecherin der Stiftung Baltic Sea Action Group, Saara Kankaanrinta, die das Spitzentreffen organisiert. „Wir erwarten von den Teilnehmern konkrete Vorschläge und Zugeständnisse.“
Erwartungen sind schon im Vorfeld gering
Doch der finnische Premier Matti Vanhanen, der als erster Regierungschef der Anrainerstaaten mit einer Erklärung an die Öffentlichkeit trat, dämpfte bereits die Erwartungen an Konkretes. Finnland werde „seine Anstrengungen verstärken, um den Zustand der Ostsee bis zum Jahr 2020 zu verbessern“. Von finanziellen Zusagen oder einer konkreten Schadstoffreduzierung war keine Rede. Zugeständnisse anderer Länder waren selbst dem finnischen Außenministerium zunächst nicht bekannt.
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Die Teilnehmerliste wirft die Frage auf, wie ernst die betroffenen Länder das Spitzentreffen überhaupt nehmen. Zwar werden sieben Staats- und Regierungschefs erwartet. Einer davon ist jedoch Schwedens König Karl Gustaf, dessen Aufgabe sich auf das Repräsentieren seines Landes beschränkt. Polen, das wegen seines großen Einzugsbereichs besonders stark zur Verschmutzung der Ostsee beiträgt, begnügt sich mit der Entsendung von Wirtschaftsminister Waldemar Pawlak. Und Deutschland schickt Agrar- und Verbraucherministerin Ilse Aigner, was als Signal verstanden werden kann, dass man die Ostseeproblematik hierzulande nicht unbedingt als Chefsache ansieht.
Hoffnungen ruhen auf Wladimir Putin
Allerdings spielt Deutschlands Landwirtschaft und Industrie bei der Verschmutzung der Ostsee eine untergeordnete Rolle, da die großen Flüsse Rhein, Elbe und Weser in die Nordsee münden. Hoffnungen ruhen auf dem russischen Premier Wladimir Putin. Finnlands Außenminister Alexander Stubb sagte WELT ONLINE: „Wir brauchen die Russen und müssen ihnen das Gefühl geben, dass sie Teil des Prozesses sind.“ Jedoch argwöhnen vor allem die notorisch russlandskeptischen baltischen Staaten, Putin komme lediglich, um das Projekt Ostseepipeline voranzutreiben und Finnland zu umwerben, dessen Umweltbehörde als Letzte noch keine endgültige Genehmigung für die Gasleitung erteilt hat. Sie will am Freitag entscheiden.
Sollte es beim Bau oder späteren Betrieb der Pipeline zu Zwischenfällen kommen, würde das die Ostsee besonders heftig treffen. Sie ist wegen ihrer geringen Tiefe und des mit 20 Billiarden Liter vergleichsweise niedrigen Volumens sowie der trägen Wasserzirkulation besonders sensibel. Nur etwa alle 30 Jahre tauscht die Ostsee ihren Inhalt komplett aus. „Die Ostsee ist besonders verwundbar“, sagte Janne Hukkinen, Biologe an der Universität in Helsinki.
Dass jederzeit etwas passieren kann, zeigte zuletzt ein Vorfall, der sich am vergangenen Samstag zwischen den schwedischen Inseln Öland und Gotland ereignete. Ein Frachter unter finnischer Flagge verlor mehrere Container. Einer der Behälter soll fünf Tonnen eines giftigen Desinfektionsmittels beinhaltet haben. Die Suche dauert an.
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Kommentare (50)
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10.02.2010,
08:10 Uhr
o (2)
o (9)
Paradox sagt:
Das am stärksten verschmutzte Meer der Welt ist Der Golf von Aden in Somalia..
Dort schmeißen die zivilisierten Menschen deren Nuklearmüll..
Was denken die ziviliserten Menschen, warum die Somalier deren Boote angreifen?
Die zivilisierten Menschen bezahlen nichtmal Geld (Zoll) für deren Verbrechen..Also nehmen sich die Somalier, wie der Zoll in den Ländern von zivilisierten Menschen vorgeht..Staatsgewalt nennt sich dies..
Aber die zivilisierten Menschen schreiben in deren Zeitung sie seien Piraten..
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10.02.2010,
08:13 Uhr
o (78)
o (15)
pit sagt:
@Paradox
Sowas dummes habe ich schon lange nicht mehr gelesen.
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10.02.2010,
08:22 Uhr
o (27)
o (35)
Paradox sagt:
@pit
Man sagt: “ der Mensch feindet an, was er nicht kennt!“
Falls Sie sich wirklich informieren wollen..
Die Piraterie, so der Independent, sei entstanden aus einer Abwehrreaktion ehemaliger somalischer Fischer. Und anstatt die kriminellen Aktivitäten der Europäer zu beenden, schraube man nun an den somalischen Symptomen.
Die Geschichte mit den nuklearen Abfällen klingt so abenteuerlich, dass man sie kaum glauben will.
Tatsächlich hat UNO schon im Februar 2005 darauf hingewiesen, dass seit annähernd 15 Jahren die somalische Küste als Sondermülldeponie missbraucht wird. Mit desaströsen Auswirkungen auf die Gesundheit der Küstenbewohner.
Die Kosten für die Entsorgung einer Tonne Sondermüll betragen in Somalia $ 2,50. In Europa hätte die Entsorgung $ 250 gekostet. Und weil die Gewinnspanne gar so groß ist und das Geschäft so schmutzig, hat man die europäischen Müllexperten schlechthin beauftragt ? die italienische Mafia.
Somalische Fischer wehren sich gegen die italienische Mafia, die den Müll europäischer Firmen in ihren Gewässern entsorgt und werden als Piraten bekämpft ? von europäischen Armeen. Es mag sein, dass diese Kausalkette überspitzt wird. Auch der Independent schreibt, dass einige der Piraten reine Gangster und Entführungen nicht gerechtfertigt seien.
Aber es lässt sich nicht wegdiskutieren, dass die reichste Region der Erde die hilfloseste als ihre Müllkippe benutzt. Und die Öffentlichkeit erst reagiert, als ?wir? von schwarzen Männern angegriffen werden.
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10.02.2010,
08:37 Uhr
o (47)
o (16)
Kalter Ostwind sagt:
@ Paradox:
„Die Piraterie, so der Independent, sei entstanden aus einer Abwehrreaktion ehemaliger somalischer Fischer.“
Das glaube ich nciht. Wahrscheinlich ist Piraterie einfach nur lukrativer als Fischerei.
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10.02.2010,
08:38 Uhr
o (22)
o (5)
Konrad sagt:
Die schwedische Regierung hat Russland dazu aufgefordert, zu Berichten Stellung zu nehmen, in denen behauptet wurde, die russische Marine habe vor 20 Jahren in der Ostsee chemische Kampfstoffe und radioaktiven Abfall verklappt. Im staatlichen schwedischen Fernsehen hatte ein ehemaliger schwedischer Agent gesagt, die hochgiftigen Stoffe seien zwischen 1989 und 1992 vor der schwedischen Insel Gotland ins Meer gekippt worden. Sie stammten aus dem sowjetischen Militärstützpunkt Karosta im lettischen Liepaja (Libau), der geräumt werden sollte. Über die Verklappung habe der schwedische militärische Geheimdienst Must später drei Berichte angefertigt. Die ehemalige sozialdemokratische Regierung soll von den Berichten und der Verklappung gewusst, aber nichts unternommen haben. Aus Russland wurde der Bericht zurückgewiesen. Die Vorwürfe „seien völliger Unsinn und eine eindeutige Provokation“, sagte der frühere Kommandeur der Baltischen Flotte und ehemalige Gouverneur der Königsberger Exklave, Wladimir Jegorow, der Nachrichtenagentur Interfax.
Karosta war einer der wichtigsten sowjetischen Marinestützpunkte während der Besatzungszeit im Baltikum. Die sowjetische Armee zog sich nach Wiederherstellung der Unabhängigkeit aus den drei Republiken zurück. Der Abzug war erst 1994 abgeschlossen.
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10.02.2010,
08:42 Uhr
o (18)
o (4)
jott sagt:
Hahaha!
Jetzt werden schwedische und deutsche Fischer zu Piraten, weil Russen und Polen ihren Dreck indie Ostsee kippen.
Klaus Störtebeker läßt schön grüßen.
Ab mit den Umweltverschmutzern auf den Grasbrook und dann:
Zack!
Wieviel Schritte sind noch drin?
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10.02.2010,
08:50 Uhr
o (13)
o (25)
Paradox sagt:
@Hugin
Natürlich herrscht in Somalia das Gesetz der Straße..die zivilisierten Menschen sind übrigens an das Chaos dort Schuld, wie in Afghanistan, Iraq, Iran, etc..Aber es ist ein anderes Thema..
Aber Man bekommt dieses Gleichgewicht „actio-Reactio“ in den Medien von den zivilisierten Menschen nicht zu spüren..
EIN BEISPIEL
Vor circa einer Woche haben „Israelis“ einen palästinensischen Politiker in Dubai in seinem Hotelzimmer gefoltert und schließlich umgebracht..also eine Attentat auf einem Politiker in einem fremden Land..
In den zivilisierten Meiden nichts gesehen..nichts gehört..
Hamas (demokratisch gewählte Regierung) hat dann Rache gerufen mitte in „Israel“..was ich auf die schärfste verurteile, denn islamisch gesehen muss man vor einem Gericht gehen, selbst wenn die Tat der „Israelis“ eigentlich eine Kriegserklärung ist..
Wenn irgendwas in den Kommenden Tagen passiert, dann werden die Medien-Opfer denken „warum tun bloß die Hamas sowas!“, aber diese Medien-Opfer kennen die Ursache nicht..
actio-reaktio
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10.02.2010,
08:56 Uhr
o (11)
o (5)
oreprim sagt:
Nur wer eine Beziehung zu einer Sache hat, kann sie auch mit Achtung behandeln – oder mit Liebe. Fast die halbe Küste im Osten wird von Völkern beherrscht, die hier als Eroberer und Ausbeuter ankamen, also nicht die geringte Beziehung dazu haben. Wie sollen auch Binnenvölker zu Meeren irgendeine emotionale Bindung aufbauen.
Da diese Verteilung von den Anglo-Amerikanern (nach franz. Entwurf) geplant und durchgeführt wurde, wende man sich an diese. Zudem sind sie unsere Führungsmacht.
Also – vergessen wir die Sache…
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10.02.2010,
09:02 Uhr
o (9)
o (7)
Familienvater sagt:
Die Nord- und Ostsee waren und sind für mich schon immer Kloaken gewesen – was sehr schade ist. Aus dem Grund kaufe ich auch nur Fisch aus dem Atlantik, Pazifik etc. – da verdünnt sich der Schmutzeintrag wenigstens.
Auf dem Festland werden sämtliche Kläranlagen in die Fließgewässer entwässert – und die Hygienisierung der Abwässer ist bei weitem noch nicht optimal. So landen sämtliche Viren (Hepatitis A etc….) und Bakterien aus menschlichen Ausscheidungen in den Flussmündungen der Meere – wie stark sich das ganz anreichert, konnte man bis Mitte der 80er Jahre durch die Algenblüten besonders leicht feststellen.
Wohl bekomm`s – ich werde sicher nie Austern, Muscheln etc. aus Nord und Ostsee essen.