Gardinenpredigt – auf www.redensarten.de:
Wenn eine Frau „sauer auf ihren Mann war, ihm eine Szene machen wollte, zog sie die Vorhänge zu..damit keiner reinschauen konnte“ ..es sollte unter Ausschluß der Öffentlichkeit stattfinden..
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Wissen Sie, woher es kommt, dass Sie „keinen Bock“ haben?
Natürlich gibt es da ganz unterschiedliche Ursachen, je nachdem, auf was Sie keinen Bock haben. Aber streng genommen liegt es daran, dass Sie satt sind.Die Bezeichnung „Bock“, ob vorhanden oder nicht, kommt aus der Sprache der Sinti und Roma: von „bokhajlem“ für „Hunger haben“.
Wer keinen Bock hat, hat also keinen Hunger, und mittlerweile, im allgemeinen Sprachgebrauch, „keine Lust“.
Und vielleicht hat derjenige, der keinen Bock hat, das, worauf er keinen Bock hat, ja auch einfach satt.
So wie der „Südenbock“, der ständig für etwas die Schuld tragen soll. Darauf hat er gewiss keinen Bock. Denn: Warum gerade er? Warum wird gerade der Bock bezichtigt?
„Bock“ ist die Bezeichnung für männliche Schafe oder Ziegen. Auch männliche Nagetiere wie Mäuse, Meerschweinchen und Kaninchen werden als „Bock“ bezeichnet. Und dann kennen wir noch den „Bockkäfer“, den „Kutschbock“, den „Bock“ aus dem Sportunterricht und den „Hebebock“ als Werkzeug, mit dem wir etwas „aufbocken“.
Aber wer davon ist jetzt der Schuldige?
Das Meerschweinchen, das das Computerkabel angeknabbert hat?
Oder der Bockkäfer, wenn er zur Plage wird? Was meinen Sie?
Die Ziege war’s!
Der Begriff „Sündenbock“ ist aus dem jüdischen Glauben entstanden. Am Tag des „Jom Kippur“, dem Tag der Sündenvergebung, wurden einst die Sünden symbolisch auf einen Ziegenbock übertragen. Dieser Bock wurde dann mitsamt den Sünden in die Wüste verjagt – und die Schuld galt als vergeben.
„Jemanden in die Wüste jagen“, diese Redewendung kommt ebenfalls von diesem Ritual.
Wobei ich denke, dass der Bock darauf bestimmt keinen Bock hatte. Auch wenn er damit letztendlich Sprachgeschichte geschrieben hat.
Quelle:
© Fachverlag für Kommunikation und Management, Bonn .