14. Juli – Französischer Nationalfeiertag

Dazu ein Text der Französischen Botschaft zu Berlin:
Nationalfeiertag 14. Juli Das Föderationsfest am 14. Juli 1790 gab den Anstoß zu einer Reihe von spontanen Veranstaltungen im ganzen Land. Von August 1789 an formierten sich die so genannten Föderierten in den Kommunen und den Provinzen. Doch erst am 5. Juni 1790, nur einen Monat vor dem Ereignis, stimmte die Nationalversammlung dem Vorschlag der Pariser Kommune zu, ein großes Föderationsfest zu veranstalten. Da die Vorbereitungszeit sehr kurz war, musste viel improvisiert werden. Es ging nicht darum, die Legitimität des Königs in Frage zu stellen, sondern vielmehr stand die Begeisterung für das Land im Vordergrund, das Streben nach einer neuen Einheit und nach Grundwerten. Der Astronom und Bürgermeister von Paris, Bailly, drückte es folgendermaßen aus: „Wir wollen, dass der 14. Juli für uns alle ein Zeichen der Freiheit ist, dieser Tag soll für die Freiheit stehen und sie erhalten.“

Mit dem Gesetz vom 6. Juli 1880 wurde der 14. Juli zum offiziellen nationalen Feiertag erklärt. Hierzu bemerkte Henri Martin, der damalige Berichterstatter im Senat: „Der 14. Juli 1790 ist, ich will nicht sagen die Seele Frankreichs (…), aber die Revolution hat Frankreich ein Selbstbewusstsein geschenkt.“ 1878 hatte Minister Defaure den 30. Juni zum Pariser Festtag zu Ehren der Republik erklärt. Claude Monet hat diesen Tag mit seinem Bild „La Rue Montorgueil“ verewigt. Der 14. Juli 1879 hatte dann einen halboffiziellen Charakter. Nach einer Parade in Longchamp (am 13. Juli) wurde im Beisein von Louis Blanc und Victor Hugo ein Empfang am 14. Juli auf der Pré Catelan organisiert. Die Zeitung „Le Figaro“ bemerkte: „In ganz Frankreich wurden viele Bankette gegeben.“ (16. Juli 1879)

Am 21. Mai 1880 machte Benjamin Raspail einen von 64 Abgeordneten unterzeichneten Gesetzesvorschlag, nach dem „die Republik den 14. Juli zum nationalen, jährlichen Feiertag erklärt“. Die Nationalversammlung verabschiedete den Text in den Sitzungen am 21. Mai und am 8. Juni und der Senat befürwortete den Vorschlag in den Sitzungen vom 27. und 29. Juni mit 173 gegen 64 Stimmen, nachdem er den Vorschlag zu Gunsten des 4. August abgelehnt hatte. Das Gesetz wurde am 6. Juli 1889 verkündet. Der Innenminister ordnete den Präfekten an, darauf zu achten, dass dieser Tag „mit soviel Ausstrahlung gefeiert wird, wie es die örtlichen Gegebenheiten zulassen“. Das Fest jenes Jahres setzte dementsprechend Maßstäbe.

Auch heute noch ist der 14. Juli ein beliebter Festtag. Auf den Champs-Elysées in Paris findet die traditionelle Truppenparade statt. Überall gibt es Feuerwerke, Musik und Tanz.

Die verschiedenen Präsidenten der Fünften Republik haben dem Tag unterschiedliche Prägungen verliehen.

Präsident Giscard d’Estaing ließ anknüpfend an die Tradition des revolutionären Paris die Truppen zwischen dem Platz der Bastille und dem Platz der Republik defilieren.

Während der Präsidentschaft von François Mitterrand bildete die Zweihundertjahrfeier der Revolution am 14. Juli 1989 einen Höhepunkt. Viele ausländische Staats- und Regierungschefs nahmen an den Feierlichkeiten teil und erlebten das Schauspiel „Die Marseillaise“ von Jean-Paul Goude.

Am 14. Juli 1994 nahmen, zum Zeichen der Versöhnung zwischen den beiden Ländern, erstmals deutsche Soldaten des Eurokorps an der Parade teil.

Seit der Wahl von Jacques Chirac zum Staatspräsidenten werden viele junge Leute aus ganz Frankreich sowie Militärangehörige nach der Truppenparade zum Empfang im Park des Elysée-Palasts eingeladen.

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