und natürlich
auch Menschen.
Große, kleine,
dicke, dünne…
lebendig…liebenswürdig…
und mit all den Problemen,
die wir auch alle kennen,
drinnen in der großen Stadt:
Die Verselbständigung der Behörden
und die Verhinderung jedweder Eigen-Initiative
durch den Wust von Endlos-Bürokratie.
„Fast ja noch schlimmer,
als bei Ulbricht“,
hörst du diesen Stoßseufzer,
aber er ist nicht wirklich ernstgemeint..
in einer Landschaft,
die den Maler inspiriert,
dein Auge und deine Seele beglückt:
Landschaften in changierendem Grün…
bis zum Horizont…
dazwischen,
zwischen weiten,
teils schon gemähten Feldern..
das Silber von Badeseen,
sie sehen aus wie die aus Kindheitstagen,
wirken klein und rund..im Vorüberfahren…
Flankiert von Wiesen,
und übergangslos Kieferwäldchen,
adrett hinzugesellt
die schlanken hellen,
leicht hochmütig blickenden
Birkengrüppchen..
Er ist idyllisch,
der Elster-Elbe-Kreis,
Brandenburg.
Aber er ist wie aus einer Zeit, die vorbei..
Das könnte sein Zauber sein.
Und zugleich seine Rettung.
Doch der Kampf ums Überleben..!
Sie fahren von hier bis nach Berlin ..,
um eine Arbeit zu finden…
statt mit ihrer Natur zu wuchern..
Die kriegst du privat.
Und wenn du zwar konzentriert nickend,
aber so liebreizendst abgelenkt
von zutraulichen Katzen,
tapsigen Mischlings-Welpen,
dem Haflinger,
der dich freundlich anschnaubt,
gurrenden Tauben im Taubenschlag,
Enten und Hühner,
sich offensichtlich vergnügt anschnatternd,
und dazu bei einem Käffchen
am verwitterten Gartentisch,
den frisch zubereiteten duftenden Erdbeerkuchen vor dir,
und die Schlagsahne…
kann die Welt nur noch
schön sein…
minimalisiert sich jedes Problem,
löst sich auf…
hört sich alles nur noch grotesk an,
zum Lachen an,
harmlos!
Diese alten Witze!
Wann erstickt die Bürokratie
an ihrem eigenen Papier..
Nur scheinbar harmlos.
Der Aufbau Ost jedenfalls
scheint auch dort
an den Menschen selbst
vorbeizuziehn,
irgendwo an einer Kreuzung abzubiegen,
deren Wege versickern.
Hinreißende alte Bahnhöfe verwittern…
Kaum jemand steigt aus..
Aber der RE hält noch…
Der letzte Kontakt zur Außenwelt,
wenn du kein Auto besitzt.
Es ist die Strecke nach Falkenberg, und Wismar ..
Alles wirkt ein bisschen
wie die Kulisse in einem Film…
Wenn das Verblichene
mit melancholischem Patina kokettiert,
in Breitwand und Cinemascope.
Doch es ist die Tristesse der Realität,
20 Jahre nach der Wende.
Vergessene Landstriche.
Vergessene Menschen.
Die Rückseite des Vordergründigen.
All das,
was du auf den ersten Blick nicht siehst.
Und auf den zweiten auch nicht.
Das meiste Geld ist sicher in Berlin, Potsdam,
Dresden und Leipzig verballert.
Der Rest muß sehen,
wo er bleibt.
Wenn er bleibt…
Wahrscheinlich landen alle Fördergelder
bei den Behörden selbst
und ihren Spezies..
Anders lässt sich vieles nicht erklären..
Aber was soll’s für heute!
Er war doch so nett.
Dieser Sonntag!
Und die Produkte aus der Region,
hausgemacht, selbstgemacht!
„Nehmt sie mit,
in die Stadt,
dann habt Ihr ein gesundes Frühstück,
morgen..!“
Gwendolyn packt entzückt
den frischen Akazienhonig aus,
und das große Glas
mit der selbstgemachten Erdbeermarmelade…
Selbstverständlich sind die Erdbeeren
aus dem Landgarten!
Und packt die frischen Eier
in den Kühlschrank.
Morgen früh der Geschmackstest!
Sie sind ja tatsächlich
von so
glücklichen Hühnern,
denen du das Gefieder höchstselbst
hast streicheln dürfen!
Wenn du jetzt wieder
in der Sonntagabends-S-Bahn eingequetscht warst,
jetzt wieder in die
noch immer überfüllte Stadt zurückkehrt bist,
so reich beschenkt..,
in mannigfaltigster Hinsicht..!
ist eines gewiß:
„Es war ein Sonntag auf dem Lande!“
Fast wie aus dem Bilderbuch.