Quelle – standard at.
Ostküste Afrikas
Airbus mit 153 Passagieren abgestürzt
30. Juni 2009, 06:44
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Die Ursache ist noch unbekannt – Flugzeug kam aus Sanaa – „Wir wissen im Moment nicht, ob jemand überlebt hat“
Moroni/Johannesburg – Vor Afrikas Ostküste ist ein jemenitisches Verkehrsflugzeug mit 150 Menschen an Bord aus noch unbekannter Ursache abgestürzt. Ein Sprecher der Luftfahrtbehörde des Inselstaats der Komoren bestätigte am Dienstag, der zweistrahlige Airbus A 310 habe sich in schlechtem Wetter im Anflug auf den Flughafen der Stadt Moroni befunden. Die Behörden hätten Großalarm gegeben. Informationen zu Überlebenden gebe es bisher nicht. Das Flugzeug der Yemen Airways kam aus der jemenitischen Hauptstadt Sanaa.
Nach Angaben der Fluggesellschaft stürzte die Maschine in den Indischen Ozean. Der Unfall habe sich etwa 15 Minuten vor der Landung in der Inselhauptstadt Moroni ereignet, sagte der Sprecher der Deutschen Presse-Agentur in Sanaa. An Bord von Flug IY 628 hätten sich zahlreiche Komorer befunden, die in Frankreich leben.
„Wir wissen im Moment nicht, ob jemand überlebt hat“, sagte der Vizepräsident des Inselstaats, Idi Nadhoim, der Nachrichtenagentur Reuters auf dem Flughafen der Hauptstadt Moroni. In Polizeikreisen hieß es, die Maschine sei vor der Küste heruntergekommen. „Wir haben keinerlei Kapazitäten für eine Rettung aus dem Meer“, fügte der Polizist hinzu.
Zwischen Madagaskar und Mosambik
Zur Yemenia-Flotte der gehören unter anderem zwei Airbus 330-200. Eine Maschine dieses Typs ist vor vier Wochen auf dem Weg von Brasilien nach Frankreich in den Atlantik abgestürzt. Keiner der 228 Menschen an Bord – darunter eine junge Tirolerin – überlebte. Experten vermuten, dass Mängel an den Geschwindigkeitssonden zum Absturz beigetragen haben könnten. Yemenia setzt seiner Internetseite zufolge zudem vier Airbus 310-300 und vier Boeing 737-800 ein.
Die drei Inseln der Komoren liegen 300 Kilometer nordwestlich von Madagaskar und etwa gleich weit entfernt von der ostafrikanischen Küste (Mosambik). Mit einer Fläche von knapp 1900 Quadratkilometern ist der tropische Inselstaat etwa halb so groß wie die spanische Ferieninsel Mallorca. Zur föderalen islamischen Republik gehören die drei Hauptinseln Grande Comore (komorisch Njazidja), Anjouan (Nzwani) und Mohéli (Mwali) sowie mehrere Eilande. Die vierte Insel, Mayotte, hatte gegen die Unabhängigkeit gestimmt und blieb französisch.
A330 kam ursprünglich aus Paris
Das jemenitische Flugzeug kam ursprünglich aus Paris, wie Dienstag früh aus der französischen Hauptstadt verlautete. Der Airbus A330-200 der Yemenia Air startete demnach vom Flughafen Roissy-Charles-de-Gaulle. Nach Zwischenlandungen in Marseille und Sanaa im Jemen setzte die Maschine ihren Flug nach Moroni auf den Komoren fort. Dort traf sie jedoch nicht ein, vielmehr verschwand sie von den Radarschirmen. In Roissy wurde ein Krisenstab eingerichtet.
Unter den Passagieren waren Franzosen und Bürger des ostafrikanischen Inselstaates. Insgesamt seien 142 Fluggäste und eine elfköpfige Crew in der Maschine gewesen, sagte am Dienstag ein Vertreter der staatlichen jemenitischen Fluggesellschaft, für die die Maschine unterwegs war. Es gebe bisher keine Informationen über Überlebende, fügte er hinzu. (APA/AFP/dpa/Reuters)
Airbus mit 153 Passagieren abgestürzt [3]