Quelle: n-tv.de von heute.
Mit rund 3500 Teilnehmern aus aller Welt hat in Bonn eine weiteren Runde von Klimaverhandlungen unter dem Dach der Vereinten Nationen begonnen. Demonstrationen von Umweltorganisationen begleiteten den Konferenzauftakt. Sie forderten die Regierungen auf, ernsthaft zu verhandeln.
Greenpeace-Aktion rund um den Tagungsort in Bonn
Tausende Klimaretter tagen in Bonn
Abkommen zur Rettung der Welt
Mit rund 3500 Teilnehmern aus aller Welt hat in Bonn eine weiteren Runde von Klimaverhandlungen unter dem Dach der Vereinten Nationen begonnen. Demonstrationen von Umweltorganisationen begleiteten den Konferenzauftakt. Sie forderten die Regierungen auf, ernsthaft zu verhandeln.
Greenpeace-Aktion rund um den Tagungsort in Bonn
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Auf der Bonner UN-Konferenz wird zwölf Tage lang über ein neues globales Abkommen zum Klimaschutz beraten. Es soll Ende des Jahres in Kopenhagen als Nachfolgepakt für das 2012 auslaufende Kyoto-Protokoll beschlossen werden. Der Vorkonferenz liegen Verhandlungstexte mit noch vielen strittigen Punkten vor. Ziel des neuen Abkommens ist eine mittelfristige Verminderung klimaschädlicher Treibhausgase.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Nach einer aktuellen Studie leiden bereits jetzt 300 Millionen Menschen am Klimafolgeschäden. Zudem verursacht der Klimawandel pro Jahr fast 90 Milliarden Euro an Kosten. Das geht aus einem Bericht zur Auswirkung des Klimawandels hervor, den der frühere UN-Generalsekretär Kofi Annan in London vorstellte. Demnach sterben pro Jahr 300.000 Menschen an den Folgen der Erderwärmung.
Durch eine zerstörte Umwelt und daraus folgender Mangelernährung und Krankheiten könne der Klimawandel bis zum Jahr 2030 sogar jährlich den Tod einer halben Million Menschen verursachen.
Die Versäuerung der Meere lässt die Kalkschale der Meerestiere schrumpfen.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Annan bezeichnete den Klimawandel als „größte Herausforderung der Menschheit unserer Zeit“. Der Bericht wurde vom „Global Humanitarian Forum“ erstellt, einer von Annan geleiteten internationalen Organisation, die zur Bewältigung humanitärer Herausforderungen gegründet wurde.
CO2-Ausstoß in Europa sinkt
Derweil ist der Treibhausgas-Ausstoß der Europäischen Union im dritten Jahr in Folge gesunken. Wie die EU-Kommission in Brüssel mitteilte, gingen die Emissionen von Kohlendioxid (CO2) in den 27 Mitgliedsländern zwischen 2006 und 2007 um 1,2 Prozent zurück. In den 15 alten EU-Ländern betrug das Minus sogar 1,6 Prozent. Die Kommission sieht Europa damit auf einem guten Weg zur Erfüllung seiner Klimaziele.
RWE-Braunkohlekraftwerk Neurath bei Grevenbroich.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Nach dem UN-Klimaschutzabkommen von Kyoto müssen die 15 alten EU-Staaten ihren Treibhausgas-Ausstoß bis 2012 um acht Prozent senken. Davon sind inzwischen fünf Prozent erreicht. Deutschland hat die Treibhausgase nach den Angaben um 22,4 Prozent im Vergleich zu 1990 reduziert und das Kyoto-Ziel von minus 21 Prozent damit bereits erfüllt. Wesentlich dazu beigetragen hat die Abwicklung der ostdeutschen Industrie nach der Wende. Auch Länder wie Großbritannien, Frankreich oder Schweden stehen gut da.
Südeuropa hinkt hinterher
Zu den Klima-Sorgenkindern gehören Spanien, Italien und Österreich. In Spanien nahm der CO2-Ausstoß bis 2007 um 52,6 Prozent zu. Erlaubt ist bis 2012 aber nur ein Plus von 15 Prozent. Österreich stieß 11,3 Prozent mehr Treibhausgase aus, Ziel ist ein Minus von 13 Prozent.