Sie
wollen
Geschäfte machen…
auf deine KOSTEN!
Nehmen wir 2 Klein-Anzeigen aus der neuen …taz vom Weekend.
Eine fand sich auch in der FAS,
sicher noch in anderen
Wochenendausgaben…,
die Stellen anbieten,
und erst recht kleingedruckt.
Diese hier lautet:
Nein,
feminissima will ja nicht,
auch noch kostenlos!
für die „Werbung“
machen…!!
Es geht um eine Kleinanzeige zur Raucher-Entwöhnung.
„Sie können bis zu 10.000 Euro als Seminarleiter/in / Berater/in …
verdienen…
Aha!
Es gibt nur eine Internetadresse.
Du klickst sie an.
Und es taucht eine GmbH auf,
namens „well&active“.
Im Impressum
findet sich eine Telefon-Nummer
in München.
Eine Feminissima ruft an.
Ist begeistert von der Anzeige…
Gibt sich (betont lässig..)
als Seminiarleiterin und Coach aus,
mit viel Erfahrung in der Raucher-Entwöhnung.
Und möchte vor allem eins wissen:
Sind die rauchfrei-Seminare von der Firma gebucht
oder muß die neue Kraft
die Seminare selbst…
acquirieren…???
Sie muß sich vor allem..
erst einmal selbst präsentieren!
Sich bewerben.
Lebenslauf.
Alle Unterlagen anfügen.
Und…WIE ERWARTET: Übererraschung!
Sie muß natürlich..
selbst eine Ausbildung
bei der Firma absolvieren.
Eine Schulung.
Jede andere Ausbildung kann
„als positiv“ gelten.
Aber nichts ohne die hauseigene Schulung!
(So, wie es die Heirats-Institute auch machen.
Keine Geste,
kein Satz des Heiratsvermittlers
ist dem Zufall überlassen…).
Zugleich entdeckst du auf der Homepage
eine Liste
mit „Gebietsvergabe“.
Ein Netz deutscher Großstädte.
Die Firma,
mit Niederlassung
auch in Österreich und der Schweiz,
überzieht diese 3 Länder
mit
Rauch-Abgewöhn-Seminaren.
Und verkauft,
bzw. bewirbt,
bevor es richtig losgeht,
auf ihrer Home-page,
ein BUCH,
das beim Abgewöhnen vom Rauchen helfen soll.
Angeblich ein „Muss“,
für jeden,
der dem blauen Dunst den Abschied geben möchte…
Nun, es gibt schon ein paar
echte Bestseller zu dem Thema.
Bei der Frage,
wieviel Kosten auf die zukünftige Kraft zukommen,
ehe sie ein Gebiet….
übernehmen kann…
verweist die Telefonistin
auf die home page.
Dort lässt sich indessen nichts finden.
Auch die Infos über die Gebietsvergabe
sind nicht zu lesen,
weil sich ohne Einloggen
die Infos nicht öffnen lassen.
Jedenfalls,
wer echt und wirklich
und JETZT,
sozusagen „zeitnah“,
wie es neu-kalt heißt,
Arbeit sucht,
kann dies wohl vergessen.
Die Geschäftsidee an sich …
ist raffiniert.
Zu raffiniert,
findet FEMINISSIMA.
Natürlich werden wir herausfinden,
WIEVIEL denn für den
VERBRAUCHER selbst am Ende…
so ein Seminar kostet,
so ein Raucher-Entwöhn-Programm…
Die Krankenkassen sollen es ja
kostenfrei anbieten…
Die 2. Kleinanzeige in der taz:
Ironischerweise wirbt die taz darunter gerade für sich selbst:
„Sie wollen nur die BESTEN?
Wir haben sie!
Ihre Stellenanzeigen in der taz.
Wir haben sie!“
Auch das nächste Kleinanzeigen-Stellenangebot eine Mogelpackung –
klingt so easy-going,
so nach politisch-korrekter-taz-community:
„Familiäre Ferienanlage
an der Ägäis
sucht für den Sommer
KinderbetreuerInnen
…mit Engagement und Herz“
Zwei Termine werden angeboten,
jeweils für 3 Monate.
Es folgt eine e-mail-Adresse mit dem Namen des Clubs.
Wir schreiben eine Mail,
die Herz und Engagement erkennen lässt.
Innerhalb von Minuten die e-Antwort:
„Alle Stellen sind bereits vergeben!“
Und es folgt ein launiger taz-like-Gruß…
von einem Deutschen,
der in der Türkei ..
ja…was…???
Eine „Ferienanlage“ betreibt..?
Oder vielleicht auch was anderes…???
Immerhin,
der Werbe-Effekt ist da!
Hattest du bei Ägäis an Griechenland gedacht.
Weißt du jetzt,
dass der Club in der Türkei ist.
Irgendwie…link,
nicht links..
das Ganze.
Watch it!
Und verrate NIEMALS deine Konzepte
bei „Bewerbungen“ dieser Art.
Und – keine persönlichen Angaben!
Sei zunächst allgemein.
Bekunde lediglich dein ..
gesteigertes Interesse…