Wir befragen ein paar Pferde/1/09

Crissy läuft
durch die Räume,
unaufgeräumt.
Was ist denn bloß los?
Es ist ja noch früh…
halb elf,
na gut, so früh nun ja auch nicht mehr,
und statt des Computers
brummt die Spülmaschine, gutmütig,
das sei ihr zugestanden,
und das Gelbe vom Ei war
noch nicht gefunden.

„Ey, was suchst du, Crissy?“

fragt Gwendolyn so entschlossen wie lange nicht mehr,
und Crissy antwortet so genervt,
wie auch lange nicht mehr:

„Das Tageslicht!“

Ach so,
schnurrt die Besuchskatze,
und schläft weiter.
Wozu Licht…?
Und der Schnee glänzt ja auch nur nachts..
am Tag schaut er grämlich,
Alle schreiben vom Schnee,
in Berlin ist er jedenfalls nicht mehr..

Ja, so ein gemütlicher Sonntagmorgen,
nicht..?
Crissy hat eben gewitzt
alle Texte gelöscht,
die ihr nicht gefallen haben.
Kaum etwas übrig geblieben.
Und der Text über die Nacht-Menschen..
steht solo in seiner Rubrik,
„Nachteulen & Frühaufsteher..
wie du und ich..“
in fem&Gesundheit…

Oder wo sonst hätte das reingepasst…???

haben wir doch alle eine Macke…
die einen nachts,
die anderen am Tage..

you know…
Oder doch ein Mäck-chen,
vielleicht auch einen Mec…
Das ist French, Argot, Slang für „Typ, boyfriend..“
le mec halt!

Das soll aber nicht vertieft werden jetzt, ,
Wortspiele am Morgen.
Und dazu die Frage,
wo kam die Spinne her, gestern?
Mitten im Winter?
Mitten auf dem Boden im Badezimmer?
Hatte sie gar den langen Marathonlauf vom Balkonzimmer zurückgelegt?
Dortselbst haben wir den riesigen,
na, so eine so riesig ausgewüchsene Pflanze vom Vormieter,
dem war sie wohl zu schwer beim Umzug,
diesen Pflanzenbaum also vor der Kälte gerettet,
rein ins Zimmer..ächz!
Überwinterte dort eine süße kleine,
schwarze Spinne?
Und war sie jetzt von Sinne…?

Sie blickte etwas kontrovers.
Wohin mit ihr?
Sie verharrte etwas unschlüssig.
Auf den hellen Fliesen.
Offensichtlih kannte sie den
menschlichen Tötungsreflex
beim Anblick ihrer Gattung „Spinne“ ..noch nicht…
Draußen ja fast 20 Grad minus,
vorausgesagt.
Da setzt man doch keine Spinne vor die Tür.

Also auf ein Stück Papier
und zurück zum Pflanzenbaum!
Sie blieb dort kommentarlos.
Bis auf weiteres.

Die Besuchskatze schlief.

Da fällt dir ein,
Krystas Pferd kriegt bald ein Fohlen.
Was kauft man einer Pferde-Mutter zur Geburt?
Und wie lange trägt eigentlich so ein Pferd?
Du hast als Stadtmensch ja gar keine Ahnung.

Das ist so,
wie wenn sie in den Quiz-Shows von Pilawa für Superschlaue nach Feierabend
von sich geben:
„Das war vor meiner Zeit!“.
Endlich verstehen wir doch,
wie das gemeint ist.

Ja, wie Pferde kalbten,…
das war vor unserer Zeit.

Wir schicken gleich nachher Krysta eine Mail.
Und fragen an,
wie lange eine Stute trägt,
und auch gleich,
wie das passende Verb dazu heißt,
wenn es denn dann soweit ist.

Die Kuh kalbt, die Katze muht, das Pferd wiehert, leider falsch, try again.

Antwort:

also:

..die Katze miaut…
!

Nein, im Ernst, sie kann ja ne Menge,
aber muhen kann sie nicht.

Pferde sind trächtig,
die Tragezeit beträgt ungefähr 11 Monate,
330 Tage…

manche sagen:
„Die Stute fohlt.“

Aber die Privatbesitzer sagen:
„Meine Stute bringt ihr Fohlen zur Welt!“

Und warum das kleine Fohlen..(och-süüüüüüß!)
ganz anders als der Mensch…
gleich nach der Geburt aufspringt?
Sich auf ..die.. Hufe macht…??

Ja, selbst so ein Fohlen weiß,
dass seine Vorfahren einmal Wildpferde waren.

Nach der Geburt einfach in freier Wildbahn erst einmal liegen bleiben..oh:

da wären ja auf der Stelle die Panther, die Wölfe und was nicht noch alles
an hungrigen…Futterfeinden….
ja, bis heute springt das Fohlen daher
sicherheitshalber mal auf,
merkt,
dass es in einer Box steht,
alle lieb und kraulig sind,
und legt sich erst einmal wieder hin.

Bis all der Rummel vorüber ist!

Und ja auch komisch:
Wenn der Mensch schnaubt,
hört sich das gar nicht gut an,
Aber wenn ein Pferd schnaubt…!!!
dann schnurrt sogar der Mensch…??!!!