Ab 2010 neuer Intendant der STAATSOPER BERLIN
Quelle: Uni Hildesheim
http://www.uni-hildesheim.de/de/5533.htm
Professor Jürgen Flimm:Kurzbiografie..Gebürtiger Gießener, Jahrgang 1941, seit 2002 Schauspieldirektor der Salzburger Festspiele:Prof. Jürgen Flimm
Der 1941 in Gießen geborene Jürgen Flimm ist seit dem Jahr 2002 Schauspieldirektor der Salzburger Festspiele.
Sein Studium in den Fächern Theaterwissenschaft, Literaturwissenschaft und Soziologie absolvierte er an der Universität Köln, bevor er 1968 sein erstes Engagement als Regieassistent an den Münchner Kammerspielen antrat. Nach Stationen als Spielleiter am Nationaltheater Mannheim und als Oberspielleiter am Thalia Theater Hamburg (1973/74) war er ab 1974 fünf Jahre lang als freier Regisseur tätig. Im Anschluss daran wurde er zum Intendanten des Schauspiels Köln berufen.´1985 kehrte er ans Thalia Theater zurück, das er fünfzehn Jahre lang als Intendant leitete und zum künstlerisch und wirtschaftlich erfolgreichsten Sprechtheater Deutschlands machte. Hier entstanden viele der bedeutendsten unter seinen insgesamt fast 100 Inszenierungen. Hervorzuheben sind dabei insbesondere Werke von Anton Tschechow (Platonow, 1989; Onkel Wanja, 1995; Drei Schwestern, 1999), Henrik Ibsen (Peer Gynt, 1985; Die Wildente, 1994 in Koproduktion mit den Wiener Festwochen), Arthur Schnitzler (Liebelei, 1988; Das weite Land, 1995) und William Shakespeare (Hamlet, 1986; Was ihr wollt, 1991; König Lear, 1992; Wie es euch gefällt, 1998 in Koproduktion mit den Schwetzinger Festspielen).
Mit Luigi Nonos Al gran sole carico d’amore wandte sich Jürgen Flimm 1978 in Frankfurt erstmals dem Operngenre zu. Drei Jahre später folgte an der Hamburgischen Staatsoper Les contes d’Hoffmann, 1990 in Amsterdam Così fan tutte. Anlässlich dieser Produktion arbeitete er erstmals mit Nikolaus Harnoncourt zusammen, der seither zu seinen regelmäßigen künstlerischen Partnern zählt und mit dem er ab 1996 am Opernhaus Zürich einen vielbeachteten Mozart-Zyklus herausbrachte.
Seit dem Ende seiner Intendanz am Thalia Theater widmet sich Flimm auf der ganzen Welt vor allem der Opernregie. An der Mailänder Scala, der Metropolitan Opera, dem Royal Opera House Covent Garden, der Berliner Staatsoper Unter den Linden, der Zürcher Oper sowie der Wiener und der Hamburgischen Staatsoper hat er in den vergangenen Jahren Werke von Beethoven, Haydn, Schubert, Verdi, Gounod, Strawinsky u.a. inszeniert. Im Sommer 2000 erarbeitete er bei den Bayreuther Festspielen einen neuen Ring, im Juni 2002 war er für die szenische Umsetzung der Uraufführung von Friedrich Cerhas Der Riese vom Steinfeld an der Wiener Staatsoper verantwortlich. Seine Zusammenarbeit mit den Salzburger Festspielen begann 1987 mit Raimunds Der Bauer als Millionär. Es folgten Das Mädl aus der Vorstadt von Johann Nestroy (1989), Hofmannsthals Der Schwierige (1991) sowie mit Monteverdis L’incoronazione di Poppea 1993 erstmals eine Oper.
Jürgen Flimm hatte über viele Jahre einen Lehrauftrag an der Universität Hamburg inne und ist Träger zahlreicher Auszeichnungen, darunter die Medaille für Kunst und Wissenschaft der Freien und Hansestadt Hamburg, der Konrad-Wolf-Preis der Akademie der Künste Berlin sowie das Bundesverdienstkreuz. Darüber hinaus ist er Mitglied der Akademien der Künste von Hamburg, München, Berlin und Frankfurt. Von 1999 bis 2003 war Flimm Präsident des Deutschen Bühnenvereins. Im Jahr 2005 wird er die Intendanz der Ruhrtriennale übernehmen.