me&you-ich&du, Fried, Fromm, hassten „Lob“11/08

bis gerade noch live-text, durchaus zu lang..geworden, zuletzt…bitte sehr:
23. Nov, – ich und du – – du und ich – spontaner Sonntagstext über das „Sein an sich“…oder…???…oder was dich bewegt.
Auf die Frage,
warum FEMINISSIMA
die situative Szene an der Kasse,
wieder entfert hatte,
hat damit zu tun.
Auch wenn es ein kurzer,
intensiver,
scharf-gestochen-situativer Text war…
Die Momentaufnahme..
von Bruchteilen von Sekunden.
Wie unter dem Brennglas.
Oder gerade deswegen.
Er (der klein-gedruckt-Text)
erschien nach ein paar Stunden
irgendwie.. zu „voyeuristisch“,
auch wenn er mit-leidend
und zugleich (verdeckt) gesellschaftskritisch war…
wie fast alles auf dieser Site.
Das kleine Mädchen,
sicher eine HARTZ-IV-Opfer-Kind….
Aber war es fair,
seine Verhärmtheit zu skizzieren,
und die eigenen „Tränen“ sinnlos und hoffnungslos…
darüber…
oder..?
Dabei sind es diese „Lebens-„Geschichten, stimmt,
die FEM-LeserInnen eigentlich „schätzen“…
Aber darum kann es nicht immer gehen…
du mußt selbst dazu stehen..
Wenn Texte mißverständlich erscheinen können…
an falscher Stelle fehlinterpretiert gar als „denunzierend“,
dann entfernen wir sie wieder…
Kaum hier gelöscht, bei GOOGLE gesaved aufgetaucht.
Kaum hatte FEM dies angemerkt,
ist er auch wieder verschwunden.
Anders als die meisten,
glauben wir ja nicht,
dass da nur Robotchen am Werke sind,
und wenn doch, dann mit Seel…

Den herausgenommenen Text setzen wir also wieder ein, in SHORT STORIES.

______

Sonntagnachmittag:
…looks like snow..draußen,
frischem..,schneit es…?
Weiter unten, in „diesem“ Kästchen,
Variationen zum Thema:

„Lob“….!
Talmi oder Gold..?

…Loben oder gelobt werden…
Was ist dir lieber…?

Ein erstaunlich flotter Text..hihi…

_________

13 Uhr 20 in Ostberlin.

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gestern: 5.086
heute: 1.028 – willkommen…

Bitte nicht Erich Fried (geb.1921)
mit Erich Fromm (geb. 1900) verwechseln.
Fried ist Lyriker.
Fromm Psycho-Analytiker
und Sozialphilosoph,
sehr verkürzt zusammengenestelt, jetzt.
Gemeinsam ist beiden
das vielschichtige,
kritische politische Engagement.

Und wie formulieren wir heutzutage?
„Beide Juden?“
„Beide jüdisch?“
„Beide aus jüdischen Familien?
Oder – sagt man heutzutage:
„jüdisch-stämmig?“
so..wie:
„türkisch-stämmig..?“
Oder wie die sueddeutsche-online:
„in eine jüdische Familie hineingeboren“…?
(bezieht sich auf Erich Fried).
Sicher haben sie auch lange überlegt,
was heute politisch und ethisch korrekt ist,
wenn Deutsche diesbezüglich…
schreiben…

Ausschnittweise gestern Abend die COMEDIAN HARMONISTS noch einmal…gesehen,
gegen Ende des Films schon,..sehr ergreifend,
gut gespielt,
aber vielleicht doch zugleich zu pittoresk.
Somehow.

Die Holding,
ja, kann man noch sagen,
verkleinernd, sozusagen:

„Süddeutscher Verlag?“
hat jetzt ein neues Heft herausgebracht,
oder ist es eine Beilage..?
Mit dem …beziehungs-reichen Titel:

„WIR“.

Das „W“ dabei ganz verträumt gestaltet.
Und natürlich hält ein Neu-Vater ein Baby im Arm.
Nein, er schaut auf sein Baby
in seinem Arm!
Das ist etwas anderes.

Ja, stimmt,
so geht es auch mit dem „Lob“.

Ob du es für dich
oder dein Gegenüber meinst….
und dazu mehr, nachher,

und auch über den merk-würdigen Satz,
in sueddeutsche online:

„Erich Fried war 1921 in eine jüdische Familie hineingeboren worden.“

http://www.sueddeutsche.de/kultur/735/349570/text/

Das ist ja,
wie wenn
ein Vater sein Kind nicht in den Arm nimmt,
sondern es distanziert in den Händen hält,
und es aus der Distanz betrachtet..

Doch momenti-dementi,
Crissy wirft das Layout an.
Gwendolyn hat sich schon am Backofen verbrannt,
vergessen, wie heiß so ein Backofen bei 220 Grad doch wirklich ist,
und der Kaffee wird gerade wieder kalt,

Guten Morgen,
es ist halb eins am Sonntagvormittag,
die Sonne scheint,
der Schnee gleißt,
und heute steht unweigerlich
ein Spaziergang bevor.

Erich Fried ist auch an einem 22. November gestorben.
(John F. Kennedy wurde an einem 22. Nov. ermordet).
Fried starb vor 20 Jahren.
An Krebs.

Bis gleich – dann mehr. (Sowieso..!).

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Schmuck-Variationen zum Thema „LOB“…:

Wie hätten Sie es denn gerne?

Die üppige Ausgabe?
Eher die karge?
Oder doch lieber die falsche…?

Ach, und eine „echte..?!“
„Gibts die denn auch…?
Oder gar nicht….?

Erinnern wir uns:

Es war ja erst im Oktober.
Als allüberall die Preise auf die Menschen niederregneten.

Und wie diese so Gepriesenen denn
stammelnd & stotternd,
winselnd & weinend,
auch selbstbewußt,
oder kurz & kühl,
oder wohlerzogen-artig,
sich „dafür bedankten“ –
dass sie eines so großartigen Lobes würdig,
die Würdigung ihrer Arbeit
so lob-ens-wert…

Es ist schwer, sich zu bedanken,
wenn andere dich bewertet haben.

Denn eigentlich schreibst,
dichtest, malst, filmst, schauspielerst
du ja nicht für einen Preis.
Sondern weil du Lust dazu hast,
weil es die Verwirklichung deiner Talente ist,
weil es deine Arbeit ist,
du damit dein Geld verdienst und-so-weiter.

Mit einem „LOB“…
und erst recht, wenn es geld-schwer ist,
als „Preis“ in Geld & Gold aufgewogen,

verlierst du doch deine Unbefangenheit,
deine „Unschuld“ im Schiller’schen Sinne,
dass du intuitiv und nicht berechnend…handelst.

Aber wie sieht das erst im halböffentlichen
und gar im privaten Bereich aus…
wenn du gelobt wirst..
oder gar SELBST andere LOBST?

Halböffentlich –
aber doch entscheidend für die ..
vordergründige Zukunft…
Die Schulnote!
Du wirst „bewertet“.
Darin ist das Wort “ W E R T “ enthalten.

Wertet dich das „Lob“ auf
oder wertet es dich ab?

Jetzt mag man einwenden,
eine gute Note ist kein Lob.
Was aber ist dann eine schlechte Note?

Und schauen wir doch einmal in die vier Wände,
ins Private, ins Eingemachte,
ins Gefährliche:

Die Familien selbst…

Gold oder Talmi?

Echt oder Fälschung?

Familien haben es drauf,
Kritik in ein vermeintliches „Lob“ zu verpacken…!

Die Kritik bleibt unausgesprochen,
nicht getraut,
das Lob hingegen wird zu Essig,
schmeckt bitter.

Die noch galligere Version:
Gar keine Resonanz…!
Kann besonders für Kleinkinder seelisch tödlich sein.
Zuletzt sind sie so wütend,
dass sie renitent werden,
zu Recht!

Doch wieder auf den Teppich:

Und es soll ja jetzt nur ein kleiner Anriß…
sonntäglich,
zum Dessert,
wir essen ja nie mittags,
wie schon aufgefallen,
eine Dauer-Gegenreaktion..
auf frühkindliche Sonntags-Rituale…

„Geradesitzen, Löffel zum Munde führen, nicht den Mund zum Löffel,
mit vollem Mund spricht man nicht, mit vollem Mund trinkt man nicht, die Kartoffeln schneidet man nicht mit dem Messer, also wirklich, man tippt mit der Serviette an den Mund, ehe man das Glas an den Mund, (Glas kriegt sonst Fettrand, Anm. FEMINISSIMA..) die Vorsuppe zu heiß oder zu fettig oder beides, der Teller hat leergegessen zu werden, die gekünstelten, steifen Servietten und vor allem die angespannte Atmosphäre….da blieb das Essen selbst dir sowas von im Halse stecken…

Aber die Mütter und Großmütter wollten ja auch GELOBT werden,
dafür, dass sie sonntags stundenlang in der Küche schon früh gestanden hatten:

Sie waren da ganz pragmatisch,
nicht so hyper-empfindlch wie wir heute,

indem sie kategorisch und resolut in die Runde fragten:

HAT ES GESCHMECKT?“
Oder auch mal..“HAT ES GEMUNDET?“

Und keiner hätte sich getraut, nicht wenigstens ein JA! zu murmeln.

Zufrieden räumten die Köchinnen dann den Tisch ab,
nein, das war die Aufgabe der Kinder,
möglichst der Mädchen.

hold on..kleine Pause..: Telefon.
Und die anderen sind schon am See!

Mal ganz unter uns:

Ein Lob kann eine Unverschämtheit bedeuten.
Kann eine Dreistigkeit für dich bedeuten.
Wenn du sozusagen von der …falschen Seite gelobt…wirst,
und denkst, was mach ich falsch,
wenn die mich „loben?“

Die können deine Arbeit doch gar nicht be-urteil-en?
Lob – Wert – Urteil…

Das Eis ist dünn.

Und wenn du dann jäh und unerwartet,
ein LOB auffängst,
das gar nicht als solches gemeint ist,

sondern sich als eine spontane Resonanz geoutet hat,

dann…merkst und spürst du…,

was LOB denn wirklich sein kann!

Und das Wort ist eigentlich als Wort falsch.

Sondern, wenn das, was du machst oder fabriziert hast,
bei dem oder den anderen

etwas AUSLÖST…ausgelöst hat!!!

Zum Beispiel FREUDE!
Begeisterung.

„Eine Art von ‚wachgeworden-sein!“‚

Ja, das ist es.

Es war jüngst eine RESONANZ auf FEMINISSIMA,
die jetzt diesen Text „ausgelöst“ hat…

Ein „Lob“, das keines war und erst recht keines sein wollte.

Sondern der Ausruf:

„So schnell hab ich ja noch nie gedacht…
so quirlig und lebendig sind ja normale Texte nie,
da geht es langsam zu,
etwas wird langsam oder langatmig erklärt,
aber die (FEMINSSIMA) schreibt ja,
wie man redet,
nur besser….!“
„Und du fragst dich, wie eingefroren du selbst schon längst bist…!“
(so ähnlich..)

Oh…!!!

Ein errötendes, spontanes, intuitives Danke!
stellte da kein Problem dar.
Gar keins.

Auch wenn FEMINISSIMA eben nicht schreibt….wie man spricht….
Und die vermeintliche „Lockerheit“,
von Nicht-Schreibenden…
leicht ver-kannt wird…

Wichtig war jedoch die ICH-Resonanz des Gegenübers!!
Und vor allem,
dass spontan geäußert wurde,
dass FEMINISSIMA etwas „ausgelöst“ hatte.
Mehr kann ein Text, eine Arbeit,
nicht verlangen!

Hingegen:

Vermeidung jedweder Form von Resonanz,
gar Anerkennung,
besteht in der Frage:

„Wie hast du das denn gemacht?“

Aber macht..Euch nichts draus:

Oft steckt dahinter bloß die Unfähigkeit,
eigene Gefühle in passende Worte zu ..kleiden…

und es ist nicht wirklich
bösartig…gemeint
…oder vergiftend.

Klassisches Beispiel für ein kaputtes Lob…:

Du hast tage-und stundenlang…
für ein feines Essen für Freunde ..
dich mit Freude…gekümmert.

Wenn es denn soweit ist,
fragt jemand,
statt sich über das Essen
und den schön-gedeckten Tisch zu freuen,

„Wie hast du das denn gemacht?“
(dass die Lammschulter so..und die grünen Bohnen so…).
Das willst du doch nicht wirklich erzählen?
Das wollen die doch nicht wirklich wissen, oder?
Oder Gäste beginnen,
gerade wenn das feine Essen…das so viel Zeit und Liebe…

von einem Essen zu schwärmen,
das sie auch,
als sie damals im Urlaub,
ja…
und die anderen höflichen Gäste nicken,
tun so als ob…
oder beginnen nun ihrerseits von Essen zu erzählen, die…

Ein innerfamiliäres Vernichtungslob….
besteht gerne in folgender Formulierung:

!Ach…du gibst Zitrone statt Essig …an den Salat…?

Es ist die verkappte Aussage von:
Ich mag keine Zitrone am Salat.
Mir schmeckt der Salat nicht…“

usw.usw.
Mobbing im Frühstadium, at home.
Namens, die Heuchelei.

Zugegeben, das sind harmlose Beispiele.

Viel gemeiner wird es,
wenn bei einem vermeintlichen „Lob“
wie nebenbei das Lob über die Arbeit oder..Karriere…
eines anderen Familienmitglieds miteinfließt.

Du stehst als Depp daneben.
Kannst eigentlich bloß nicken.

„Die ist schon fertig mit ihrer Doktorarbeit!“
Während du gerade dein Diplom rüberreichst,
mit einer Note,
die sich sehen lassen kann.

Na gut,
ehe es draußen wieder dunkel wird:

Loben wir den Sonntag
und gehen mal raus,
ihm Anerkennung zu zollen….

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