Während selbst Innensenator Körting davon ausgeht,
dass die Randale von 1000 Schülern im Foyer der Humboldt-Universität zu Berlin – nicht in der Absicht geschah, eine Ausstellung über NAZIS und jüdische Unternehmen, „zu zerstören“, hebt ein TAGESSPIEGEL-Redakteur gestern zu großkalibriger Hetze gegen die Schüler an.
Hier der Text aus tagesspiegel-online und auch zwei bis drei vernünftige Gegenkommentare dazu.
Einer: „Einem Prof. Sinn aus München verzeiht man, Schülern nicht…!“ Wohl wahr!
Meinung : Kommentare : Aufgestaute Wut Tagesspiegel Berlin-Katalog Internet [Kommentare: 6] Auf den Punkt
Aufgestaute WutBernd Matthies über „linke“ Randale an der Humboldt-Universität
von Bernd Matthies, Redakteur für besondere Aufgaben..
18.11.2008 14:00 Uhr Von Bernd Matthies
18.11.2008 14:00 Uhr
Berlin – Stellen wir uns einfach einen Moment vor, die Ausstellung über jüdische Unternehmen in der Humboldt-Uni wäre von rechten Horden zerstört worden. Die Folge wäre eine Art kleiner Staatsnotstand mit Ruf nach härteren Strafen, Gesetzesänderungen, dem üblichen Betroffenheitskatalog eben. So aber waren es nur Schüler, mutmaßlich politisch links angesiedelte, und prompt ist die Öffentlichkeit bereit, ihnen für diesen schändlichen Akt gewissermaßen mildernde Umstände einzuräumen. Es ging doch angeblich um einen guten Zweck, den Kampf für mehr Bildung, und da habe die aufgestaute Wut halt zu einer Art Demonstrationsexzess gegen ein zufällig gewähltes Ziel geführt – mit dieser Entschuldigung hatten sich Landesschülervertreter aus der Affäre zu winden versucht.
Es ist gut, dass Uni-Präsident Christoph Markschies ihnen diese fromme Lüge nicht durchgehen lässt und die Entschuldigungsstrategie jetzt in einem offenen Brief an seine Mitarbeiter als unerträglich bezeichnet. Denn wenn schwarzgekleidete Demonstranten beim Zerstören einer Dokumentation über jüdisches Leben „Scheiß Israel“ rufen, hat das nichts mit aufgestauter Wut über Notstände in der Bildung zu tun. Und es ist auch ziemlich gleichgültig, ob es sich dabei um links- oder rechtsorientierte Randalierer handelt.
Wir beobachten schließlich seit geraumer Zeit, wie sich die verworrenen ideologischen Gedankengebäude nationalbolschewistischer Linker und neonazistischer Rechter immer weiter annähern – das betrifft den als Antizionismus getarnten Antisemitismus ebenso wie den daraus abgeleiteten Hass auf das „Finanzkapital“ und die Liebe zu aggressiven Despoten wie Irans Ahmadinedschad. Die Polizei sollte also die angeblich so bildungsbeflissenen Schwarzhemden genau ansehen – und Präsenz zeigen, wenn die Ausstellung in der kommenden Woche wieder eröffnet wird.
Kommentare [ 6 ] Kommentar hinzufügen » von columbo | 18.11.2008 14:31:47 Uhr 1 A Kommentar
Bliebe nur noch hinzuzufügen: Immatrikulationsverbot an allen Berliner Hochschulen für alle, die sich nachweislich an den Ausschreitungen beteiligt haben.
auf diesen Kommentar antworten von furunkel | 18.11.2008 14:41:52 Uhr Sie haben es auf den Punkt
gebracht!
auf diesen Kommentar antworten von epunion.de | 18.11.2008 15:00:34 Uhr Besser Speisen
Waren Sie mit Prof. Dr. Dr. h.c. Christoph Markschies speisen?
Dann hätte Sie, wie sonst üblich, besser über die kulinarischen Genüsse geschrieben, was sonst ihr Spezialgebiet ist.
´Fromme Lüge?´
Woher wissen Sie, ob da jemand lügt? Niemand hat bisher einen detailierten Bericht über die Vorfälle an diesem Tag abgeliefert. Mehrere tausend Schüler waren an den Protesten beteiligt. Wollen Sie mit solch schmalen Fakten ein pauschales Urteil über alle Demonstranten fällen und diese in einen Topf mit Antisemiten werfen, weil Einzeltäter so gehandelt haben? Alle Protestler LINKS?
Zitat:
Wir beobachten schließlich seit geraumer Zeit, wie sich die verworrenen ideologischen Gedankengebäude nationalbolschewistischer Linker und neonazistischer Rechter immer weiter annähern – das betrifft den als Antizionismus getarnten Antisemitismus ebenso wie den daraus abgeleiteten Hass auf das „Finanzkapital“ und die Liebe zu aggressiven Despoten wie Irans.
Wer ist hier WIR? Und wo machten Sie(Wir) diese Beobachtung?
Und was hat ihre sehr obskure Kurzabhandlung mit den Schülerprotesten gegen die Bildungsprobleme zu tun?
Als die ´Rolling Stones´ am 17 September 1965 in der Waldbühne ein Konzert gaben, kam es ebenfalls zu Krawallen, zum Glück war dort keine Ausstellung vor Ort. Sonst würden wahrscheinlich heute Stone Fans mit Antisemiten gleuchgesetzt werden.
Aber so ist das eben : Einem Professor Sinn wird verziehen, Schülern in Deutschland nicht.
PS :
Christoph Johannes Markschies (* 3. Oktober 1962 in Berlin-Zehlendorf) ist ein deutscher protestantischer Theologe (Kirchenhistoriker) und seit 2006 Präsident der Humboldt-Universität zu Berlin.
Der Autor Bernd Matthies, Dozent an der evangelischen-Journalistenschule
Quellen :
http://evangelische-journalistenschule.de/index.php?page=bernd-matthies
http://de.wikipedia.org/wiki/Christoph_Markschies
auf diesen Kommentar antworten von lindblom | 18.11.2008 16:49:57 Uhr Wer muss hier zum Augenarzt?
Die einen sind eben auf dem linken Auge blind, die anderen auf dem rechten….
Ein guter Kommentar!
Trotzdem: auch verzeihen können und eine Entschuldigung annehmen (sofern sie wirklich ernst gemeint ist) gehört zum „sehen mit beiden Augen“.
auf diesen Kommentar antworten von ellute | 18.11.2008 16:56:43 Uhr bravo epunion.de
…dem gibt es nichts hinzu zu fügen…
auf diesen Kommentar antworten von amokwriter | 18.11.2008 17:34:32 Uhr aufgestauter unfug …
… und ein lehrbeispiel kruden gedankensalates. urteil: ungeniesbar.
Zitat: »… wie sich die verworrenen ideologischen Gedankengebäude nationalbolschewistischer Linker und neonazistischer Rechter immer weiter annähern – das betrifft den als Antizionismus getarnten Antisemitismus ebenso wie den daraus abgeleiteten Hass auf das „Finanzkapital“ und die Liebe zu aggressiven Despoten wie Irans Ahmadinedschad.«
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