Quelle: netzeitung.de
Stimmen zu Dörfleins Tod:
Weltweite Trauer um Knuts «Daddy»
24. Sep 15:09
„Unbearable“ titelt „The Sun“ – zu deutsch: Unerträglich
Foto: NZ-Screenshot
Als Co-Star in der Knut-Show hat Thomas Dörflein weit über das Eisbärengehege hinaus Berühmtheit erlangt. Die internationale Presse berichtet über den Tod des «Gitarre klimpernden Frauenschwarms», wie Ben Bünte feststellt.
Es war Knuts erster großer Auftritt. Die Bilder, wie er seinem Ziehvater Thomas Dörflein das Tierfutter aus der Hosentasche stibitzt, während dieser nichtsahnend auf dem Bauch liegt, gingen um die ganze Welt. Doch dieser 23. März vergangenen Jahres war nicht nur der Beginn einer ungeheuren Knut-Mania. Irgendwo zwischen Medien-Hysterie und der gnadenlosen Vermarktung des Eisbären-Babys, fingen sich die Menschen an zu fragen: Wer ist dieser Mann, der stets bei ihm ist. Der so unscheinbar wirkt, nie die große Aufmerksamkeit von Fotografen und Reportern sucht, sich eigentlich immer nur um sein Ziehkind kümmern will.
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Anderthalb Jahre später, der Hype um Knut ist abgeklungen, sind viele betroffen, als genau dieser Mann im Alter von nur 44 Jahren an einem Herzinfarkt stirbt. Und auch ohne neue knuffige Bilder vom Eisbären, wird wieder weltweit berichtet.
„The Independent“
Foto: NZ-Screenshot
«The Independent», eine der vier großen britischen Qualitäts-Tageszeitungen, berichtet von einer «Love-Story», die zu Ende geht, und wie ein «Bund zwischen einem auf der Gitarre klimpernden Zoowärter und einem Bären die Herzen der Deutschen gewann.» Er sei nicht nur ein liebevoller Beschützer für Knut, sondern auch ein Frauenschwarm gewesen, der sich immer wieder seinen Groupies erwehren musste. «Knut weint um seinen Pfleger», heißt es dort in der Überschrift.
Bilderschau:
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Auch auf der Internetseite der englischsprachigen chinesischen Zeitung «China Daily» wird von Dörflein berichtet. Mit ihm habe Knut seinen «Langzeit-Freund» verloren: «Thomas Dörflein, ein gutmütiger Mann mit dichtem schwarzen Bart, ist dank seiner aufopfernden Sorge um Knut geradezu ein Sexsymbol geworden», weiß man dort sogar zu berichten.
«Das herzergreifende Märchen vom putzigen Polarbärjungen Knut, aufgezogen von einem vernarrten menschlichen ‚Daddy‘, hat ein tragisches Ende genommen», so fasst es die britische Boulevard-Zeitung «The Sun» zusammen. Mit «unfassbarer Hingabe» habe er das Bären-Baby aufgezogen. Knut sei zuletzt regelrecht zum «Psychopaten» geworden, nachdem Dörflein keinen Kontakt mehr zu ihm haben durfte. Jedes Mal, wenn er seinen Geruch aufschnappt, würde er heulen.
„New York Post“
Foto: NZ-Screenshot
In den USA berichtet unter anderem die «New York Post» vom traurigen Schicksal Dörfleins. «Mit seiner kräftigen Erscheinung, seinem Bart und seinem Pferdeschwanz, war er der unverwechselbare Partner des heranwachsenden Bären», heißt es dort. Direkt daneben ein Bild vom unzertrennlichen Duo.
«Le Parisien» berichtet in Frankreich vom Tod des «Adoptivvaters». Genauso wie, «Hürriyet» in der Türkei, «B.T.» in Dänemark, «La Republica» in Italien oder auch «Aftenposten» in Norwegen. Alle nehmen Anteil am Schicksal des Tierpflegers Thomas Dörflein. (nz)