Bitte sehr:
Von: „sehrgut.info“ an feminissima:
internationales literaturfestival berlin – 24.9 – 5.10. 2008
Das diesjährige internationale literaturfestival berlin findet vom 24.
September bis 5. Oktober 2008 statt. Wir freuen uns, Ihnen das
facettenreiche musikalische Programm vorzustellen.
Zunächst möchten wir Sie auf die Eröffnungsveranstaltungen hinweisen, in der
der Virtuose des Bajans (Knopfakkordeons) Aydar Gaynullin zu hören sein
wird. Der Musiker wurde 1981 in Moskau geboren, trat weltweit mit
verschiedenen Orchestern auf und gewann zahlreiche Musikwettbewerbe. Er ist
zudem preisgekrönter Filmmusikkomponist und Sänger.
Die international besetzte Gruppe um den in Südafrika geborenen Komponisten
und Saxophonisten William Ramsay lädt Sie zu einem Konzert in das Haus der
Berliner Festspiele ein, bei dem die vielfältige Musik des afrikanischen
Kontinents präsentiert wird. In Verbindung mit verschiedenen afrikanischen
Sprachen werden chorale Musikstrukturen, hypnotisierende Rhythmen und
Elemente indigener Kulturen neu arrangiert und interpretiert. William Ramsay
und seine internationalen Kollegen werden darüber hinaus die Lesungen im
Haus der Berliner Festspiele, im Literaturhaus und im Institut français
musikalisch einleiten.
Zudem: Natasha Atlas ist nach ihrem famosen Konzert 2006 wieder im Programm
und -endlich, endlich: Angela Winkler!
Bei den oben genannten Veranstaltungen handelt es sich nur um eine Auswahl
einiger Künstler, die am 8. internationalen literaturfestival berlin
teilnehmen. Weitere musikalische Veranstaltungen entnehmen Sie bitte dem
folgenden Programm.
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Mi, 24.9. 18.00 Uhr Haus der Berliner Festspiele | Große Bühne
Eröffnung des 8. internationalen literaturfestivals berlin
Nancy Huston (Kanada/ Frankreich) – Eröffnungsrede: „Warum literarische
Lügen besser sind als andere Lügen“
Einführung: Maike Albath
Grußworte: Joachim Sartorius, E. Jürgen Zöllner, Ulrich Schreiber
Musik: Aydar Gaynullin
Im Gegensatz zu politischen, privaten und religiösen Fiktionen, die wir von
der Geburt bis zum Tod unbewusst aufnehmen, ermutigt der Roman zur
Einfühlung in fremde emotionale Welten und zur Identifizierung mit anderen
Menschen. Auf diese Weise kann er eine wichtige ethische Rolle spielen.
Nancy Huston wuchs in Kanada, Deutschland und den USA auf und lebt seit 1977
in Paris. Neben ihren Romanen (zuletzt in deutscher Übersetzung: „Ein
winziger Makel“) verfasste die Autorin zahlreiche Sachbücher – über Themen
wie Kraftausdrücke, Krieg und Prostitution, Pornografie und literarischen
Nihilismus –, drei Kinderbücher und zwei Theaterstücke. Sie ist Officer of
the Order of Canada und Officier des Arts et des Lettres in Frankreich.
Huston wurde vier Mal die Ehrendoktorwürde verliehen, zuletzt von der
Universität von Liège.
Veranstaltung mit Simultanübersetzung
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Do, 25.9. 20.00 Uhr Kammermusiksaal der Philharmonie
Specials
Natacha Atlas & the Mazeeka Ensemble präsentieren das neue Album „Ana Hina“
Ihre Performance überspannt Jahrhunderte und überquert Kontinente – von
Westen nach Osten und wieder zurück. In den speziell erschaffenen
Arrangements des neuen Albums, die eine aufregende Besetzung zum Klingen
bringt, hört man Natacha Atlas’ Stimme wie ein Juwel. Fesselnde
Coverversionen ägyptischer und westlicher Künstler liefern sich eine
Auseinandersetzung mit Originalmaterial von Atlas und ihren Musikern, um
dabei ein musikalisches Erlebnis entstehen zu lassen, das Freude und Leid,
Liebe und Verlust, Hoffnung und Verzweiflung umspannt – eben alles, was
Menschen miteinander verbindet.
Eintritt 16-35 €
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Sa, 27.9. ab 22.00 Uhr Haus der Berliner Festspiele | Kassenhalle
Fokus Afrika | Specials
William Ramsay\’s \“Groove Politics\“. Konzert und Party
Charles Obin-yapi (Elfenbeinküste/ Frankreich), William Ramsay (Südafrika/
Deutschland), Lito Tabora (Philippinen/ Deutschland), Roger Thomas
(Mauritius/ Frankreich), Alexey Wagner (Russland/ Deutschland), Dietrich
Wöhrlin (Deutschland)
Die Musik des südafrikanischen Komponisten und Saxofonisten William Ramsay
erkundet die unendlichen musikalischen Weiten des afrikanischen Kontinents
von den vielschichtigen choralen Musikstrukturen des südlichen Afrikas, den
betörenden Düften der ostafrikanischen Küstenlandschaft hin zu den
hypnotisierenden Rhythmen Westafrikas. Dabei lässt er Elemente indigener
Kulturen einfließen, nur um diese in einer Neuinterpretation zu einem
einzigartigen und unbestimmbaren Klang in chorartigen Gesängen verschiedener
afrikanischer Sprachen zu verschmelzen. Die Gruppe hat sich durch diese
explosive und kompromisslose Mischung schnell einen Namen gemacht.
In Kooperation mit der Stiftung kunst:raum sylt quelle
Eintritt 10/8 €
William Ramsay, in Südafrika geboren, wurde 1991 für seine Musik zum Film
»Wheels and Deals« mit dem Adolf-Grimme-Preis ausgezeichnet. Er etablierte
und leitete das Programm für Weltmusik der Hochschule für Musik »Hanns
Eisler«.
Der Percussionist Charles Obin-Yapi begleitete bekannte Musiker und Bands in
seinem Heimatland, der Elfenbeinküste, und in Frankreich, bevor er 2004 sein
eigenes Album „Kalimba“ veröffentlichte. Er war zuletzt zwei Jahre mit Jimmy
Cliff auf Tournee.
Lito Tabora, aufgewachsen in Hong Kong, trat international mit zahlreichen
Formationen auf. Er unterrichtete als Piano-Dozent an der Hochschule für
Musik „Hanns Eisler“. Seine CD »Understanding« reflektiert Jazz, kubanische,
brasilianische und afrikanische Musik
Der Bassist Roger Thomas, geb. auf Mauritius, studierte an der Pariser Ecole
de musique ARPEJ und tourte international mit bekannten Bands. Sein 2005
erschienenes Album »The Thomas Brothers« verbindet mauritische Musik mit
Jazzelementen.
Der sibirische Gitarrist Alexey Wagner gewann zahlreiche Preise. Er fühlt
sich der Musik des Balkan, dem Flamenco, brasilianischer, kubanischer und
afrikanischer Musik ebenso verbunden wie dem Jazz.
Dietrich Wöhrlin, geb. in Müllheim, studierte in Los Angeles sowie in Berlin
Instrumental-Pädagogik. Der Schlagzeuger und Multipercussionist spielt in
Bands verschiedener Stilrichtungen. Er arbeitet als Dozent und ist Autor
mehrerer Fachbücher.
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So, 28.9. 20.00 Uhr Haus der Berliner Festspiele | Große Bühne
Reflections
Alice Schwarzer im Gespräch mit Necla Kelek (Deutschland), mit musikalischer
Begleitung der Gruppe TAN
Für ihr neues Buch „Bittersüße Heimat. Bericht aus dem Inneren der Türkei\“
ist Necla Kelek von Istanbul bis nach Kurdistan gereist, in ein Land, dessen
Geschichtsträchtigkeit und Schönheit man sich kaum entziehen kann. Sie
berichtet von den Zerklüftungen und verschiedenen Mentalitäten, den
politischen Widersprüchen und sozialen Brüchen, aber auch von den Menschen,
die der islamischen Leitkultur, wie sie sich heute darstellt, etwas
entgegensetzen.
In Kooperation mit dem Verlag Kiepenheuer & Witsch
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Di, 30.9. 19.00 Uhr Haus der Berliner Festspiele | Große Bühne
Specials
Ein Abend mit Angela Winkler
In einem poetischen Abend mit Liedern und Texten u. a. von Else
Lasker-Schüler, Ingeborg Bachmann, Shakespeare, Weill, Eisler, Schönberg und
„Barbara“ verwandelt sich Angela Winkler in immer neue Bühnenfiguren.
Begleitet wird sie von Jörg Daniel Heinzmann am Flügel und Dragan
Radosavievich auf der Violine.
Angela Winkler ist eine der großen, international anerkannten deutschen
Schauspielerinnen. Unter Regisseuren wie Volker Schlöndorff („Die verlorene
Ehre der Katharina Blum“, „Die Blechtrommel“), Margarethe von Trotha
(„Heller Wahn“) und Reinhard Hauff („Messer im Kopf“) spielte sie
Hauptrollen in zahlreichen Schlüsselwerken des Neuen Deutschen Films und
arbeitete mit prägenden Theaterregisseuren: Peter Stein, Klaus Michael
Grüber, Robert Wilson, Luc Bondy und Peter Zadek, der sie u. a. als Hamlet
besetzte. Derzeit ist sie im Berliner Ensemble als Jenny in Robert Wilsons
Inszenierung der „Dreigroschenoper“ zu sehen.
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Mi, 1.10. 20.00 Uhr Kunstfabrik Schlot
Specials
Jazz und Poesie
Mit Peter Kleiß (Texte, Stimme), Angélique Duvier (Stimme), Vladyslav
Sendecki (Piano, Keyboards), Reiner Winterschladen (Trompete)
Zwei ausgewiesene Jazzmusiker, eine Schauspielerin und ein Autor – das
klingt nach dem guten alten Lyrik-und-Jazz-Konzept der Sechziger Jahre. Der
Kunstbegriff der Akteure stammt auch aus dieser Zeit des Aufbruchs und der
Rebellion, doch keine jungen Wilden stehen hier auf der Bühne, sondern alte
Freunde, die es nicht mehr nötig haben, irgendein Blatt vor den Mund zu
nehmen. Sie reden und musizieren mitten im Hier und Jetzt: Dichtung und
Musik. Jazz und Poesie.
Eintritt 5/4 €
Peter Kleiß ist Musiker und Jazzredakteur bei einem kleinen Sender der ARD
im äußersten Südwesten der Republik. Seine Texte kommen aus der Musik und
tauchen mit der Schauspielerin Angélique Duvier und den Musikern Vladyslav
Sendecki und Reiner Winterschladen wieder in den Jazz ein. Ein lebendiges
Quartett steht auf der Bühne, das den Kontakt mit dem Publikum nicht lange
zu suchen braucht.
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Sa, 4.10. 21.30 Uhr Haus der Berliner Festspiele | Seitenbühne
Specials
Chorika+ (Griechenland)
Sprecherin: Kathleen Gallego Zapata
„Choriká“ lautet der Titel der lyrischen Komposition von Stavros Safiriou,
die dieser genreübergreifenden Performance zugrunde liegt. Visuell adaptiert
von Stavros Panagiotakis, musikalisch und tänzerisch live interpretiert
(Komposition: Perikles Douvitsas), erweitert sich die Bedeutung der Texte,
die auf Griechisch und in deutscher Übersetzung gelesen werden. Den
thematischen Rahmen bildet der Raum und seine Verwaltung durch den Menschen:
von der biblischen Weltschöpfung an, durch die mythische und historische
Zeit hindurch bis zur Relativitätstheorie, zu kafkaesken Landschaften und
der heutigen Städteplanung.
In Kooperation mit der Präfektur von Thessaloniki und der Griechischen
Kulturstiftung Berlin
Der Online-Kartenverkauf: http://www.berlinerfestspiele.de und der
Kassen-Vorverkauf (Tel. 030-254 89-100) haben begonnen.
Das Gesamtprogramm finden Sie auf den Internetseiten des Literaturfestivals
http://www.literaturfestival.com ,im
Programmjournal (erhältlich im Buchhandel und an der Kasse der Berliner
Festspiele).
Das internationale literaturfestival berlin ist eine Veranstaltung der
Berliner Festspiele in Kooperation mit der Peter-Weiss-Stiftung für Kunst
und Politik e.V.