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Zusammen gegen Krebs
Der Kooperationsvertrag auf dem Gebiet der Krebsmedizin ist besiegelt. Zum ersten Mal kooperieren zwei Krebsklinika in diesem Forschungsfeld:
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Zusammen gegen Krebs
Von Claudia Hauser, 05.09.08, 14:01h, aktualisiert 05.09.08, 15:09h
Der Kooperationsvertrag auf dem Gebiet der Krebsmedizin ist besiegelt. Zum ersten Mal kooperieren zwei Krebsklinika in diesem Forschungsfeld.
Köln – Der stilvolle Ort ist bewusst gewählt: Schloss Wahn liegt nicht nur zwischen Köln und Bonn, unter einem großen Kristallkronleuchter lässt sich mit Blick auf den Schlossgarten auch ganz wunderbar träumen von neuen Visionen – stets das schon Erreichte im Blick. Die einmalige Kooperation zweier Universitätsklinika auf dem Gebiet der Onkologie soll hier, zwischen vergoldeten Spiegeln, mit der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung offiziell besiegelt werden.
Das Centrum für integrierte Onkologie (CIO) Köln-Bonn ist eines der größten Krebszentren Deutschlands und kombiniert Krankenversorgung und Forschung auf internationalem Niveau. Bereits im vergangenen Jahr wurde das CIO als eines von vier onkologischen Spitzenzentren von der Deutschen Krebshilfe ausgezeichnet. „Es ist der erste freiwillige Zusammenschluss zweier Universitätsklinika in Deutschland, der ohne wirtschaftlichen Druck beschlossen wurde“, sagt Michael Hallek, Direktor des CIO. Ziel sei es, eines der führenden Krebszentren weltweit zu werden. Dies habe – in Anspielung an den Ort des Treffens – nichts mit Größenwahn zu tun, sondern mit der Idee, Grenzen zu überschreiten und mit Hilfe patientennaher Forschungsansätze die Überlebenschancen von Krebspatienten zu verbessern.
Die Forschung der beiden eng kooperierenden Krankenhäuser unmittelbar zum Nutzen der Patienten einzusetzen, gelingt seit der Gründung des CIO 2007 immer besser. An beiden Standorten wird nach den gleichen Leitlinien gearbeitet, die Patienten profitieren von standortübergreifenden Studiengruppen. Ein Patient aus Köln kann problemlos an einer Bonner Studie teilnehmen und umgekehrt. „Es gibt mehr als 24 Forschergruppen, die interdisziplinär forschen“, sagt Edgar Schömig, Ärztlicher Direktor der Uniklinik Köln. „Im CIO ist das Fachwissen von zwei unterschiedlichen Häusern gebündelt – dadurch erreichen wir höchsten Standard.“
Vorbild für die Kooperation sind amerikanische Comprehensive Cancer Center. Der Direktor des Cancer Centers in Pittsburgh, Ron Herberman, nimmt am Festakt auf Schloss Wahn teil. Eine transatlantische Kooperationsvereinbarung zwischen dem CIO und dem Krebszentrum in den USA existiert bereits. Herberman zeigte sich glücklich über „die erfolgreiche, mehrdimensionale Zusammenarbeit“.
Andreas Pinkwart, Minister für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie, sieht in dem neuen Zentrum „einen hervorragenden Beweis dafür, was die Hochschulmedizin in Nordrhein-Westfalen zu leisten vermag – vor allem, wenn sich ausgewiesen starke Partner zusammenschließen.“ Das Land förderte das Projekt mit drei Millionen Euro. Für diese Unterstützung bedanken sich der Bonner Bürgermeister Horst Naas und Kölns Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes. „Das CIO ermöglicht eine individuelle Begleitung der Patienten und vor allem auch deren Angehöriger in einem sehr schwierigen Lebensabschnitt“, sagt Scho-Antwerpes. Außerdem sei das Zentrum ein weiterer Beitrag zur Stärkung der Region Köln-Bonn als exzellente Wissenschafts- und Gesundheitsregion mit großem Zukunftspotenzial.
Linktipp: Cio Köln