PRESSE: Airbus A 380 Zwischenlandung in MUC um Mädchen zu retten

Quelle: FOCUS.

Aber leider vergebens – mehr:

Dramatischer Wettlauf mit dem Tod

Um das Leben der kleinen Tayyabah zu retten, waren Piloten mit einem Airbus A380 extra in München zwischengelandet. Doch die Mühe war vergeblich. Ärzte des Schwabinger Krankenhauses konnten der Neunjährigen nicht mehr helfen.

Traurig war der Anlass für die erste Landung eines regulären Linien-A380 auf dem Münchner Flughafen. An Bord des größten Personenflugzeugs der Welt lag ein Kind im Sterben. Die neunjährige Tayyaba hatte schon kurz nach dem Start in Dubai Magenprobleme bekommen und musste sich mehrmals übergeben. Davon geschwächt, soll sie das Bewusstsein verloren haben.

Ein Arzt, der zufällig an Bord war, kümmerte sich um das Mädchen. Vom schlechten Zustand der Neunjährigen alarmiert, wandte er sich hilfesuchend an die Piloten – die daraufhin zügig eine Zwischenlandung in München in die Wege leiteten. Am Boden wurde das Mädchen sofort von Ärzten in Empfang genommen und mit dem Hubschrauber ins Schwabinger Klinikum geflogen, wohin auch die Eltern gebracht wurden. Sie sind US-Bürger mit pakistanischen Wurzeln.

Fünf Stunden später tot

Noch im Hubschrauber zur Kinderklinik musste Tayyaba reanimiert werden. Die Mediziner verloren allerdings den Wettlauf mit dem Tod: Das Mädchen starb den Ärzten am Sonntag unter den Händen weg – laut „Bild“-Zeitung vom Dienstag fünf Stunden nach der Landung. Vermutlich starb es an Austrocknung.

„Meine Tochter hatte von Geburt an schwere Magenprobleme. Als wir ins Flugzeug stiegen, ging es ihr aber gut“, sagte der 48-jährige Vater, ein Computer-Spezialist aus Baltimore in den USA, dem Blatt. Trotz des großen Verlustes hatte er noch lobende Worte für die Helfer: „Die Leute in München machen alles, um uns zu helfen. Das tut sehr gut.“

Der Flughafen entschied angesichts des Schicksalsschlags für die Familie, keine Rechnung über die Kosten des außerplanmäßigen Stopps zu erstellen. Der Deutsch-Pakistanische Kulturverein kümmert sich um die Familie und organisiert die Überführung des toten Mädchens.

Der A380 der Fluggesellschaft Emirates hatte drei Stunden nach der Zwischenlandung den Weiterflug nach New York fortgesetzt. stj/dpa

Leser-Kommentare (16)Kommentar schreibenBeck (13.08.2008 22:21) Danke

Ich möchte mich auch für diese Menschlichkeit bedanken! Alles Gute den Eltern und danke alles Verantwortlichen die für das menschliche Wohl gehandelt haben!

Weitere Kommentare

Flamingo (13.08.2008 21:09) Mein Beileid den Eltern

Mein Beileid den geplagten Eltern und besten Dank den Menschen die entschieden haben dass keine Rechnung für die Landung gestellt wird. In diesen harten Zeiten ist das so toll, dass das die Menschheit sehr berührt. Wenn alle so handeln würden wäre unsere Welt besser. Besten Dank für diese Hilfe!

FOCUS-Online-Foren

Wenn Sie dieses oder ähnliche Themen mit anderen diskutieren wollen, besuchen Sie unsere Foren weiter

wibi40 | 10992 Kommentare (13.08.2008 11:43) Mein Beileid

Trotz der Bemühungen aller Beteiligten konnte das kleine Mädchen nicht gerettet werden. Leider gibt es solche Schicksalsschläge immer wieder.

Matthias – Berlin (13.08.2008 11:22) Beispielhaft

Mein aufrichtiges Beileid an die Eltern, das sind diese Situationen welche man nicht erleben möchte. Aber allen Beteiligten an dieser Geschichte gebührt ein großer Dank! Ein Arzt an Bord, die Piloten des Airbus von Emirates, die Ärzte aus München, der Flughafen München tun alles um zu helfen, das ist doch Völkerverständigung aller erster Klasse! Schade das diese Geschichte kein Happy-End hatte!

ernneo (12.08.2008 22:29) Alles versucht !

Mein Beileid den Eltern der kleinen !!! Ich danke den Piloten fuer die Zwischenlandung in Muenchen. Auch bei einem A380 ist es nicht moeglich ein komplettes Krankenhaus(fuer alle Faelle mitzufueheren) um jede moegliche Situation vorzubeugen! Danke auch an Muc AP! Well Done !!! EK Pilot

Frischfrei (12.08.2008 21:34) Dubios

Hoffentlich läßt man sich vom Rummel nicht ablenken und obduziert das Kind.

Hermann (12.08.2008 20:42) A380 Stop in München

Bemerkenswerter Einsatz aller Beteilgten die versuchten ein Leben zu retten,auch ohne finanzielle Ansprüche.

Iris (12.08.2008 16:01) Bayerische Menschlichkeit

Das Kind ist tot, die Bayern stellen keine Rechnung für die Landung – ist das nicht Menschlichkeit?

nitramrec | 252 Kommentare (12.08.2008 14:42) Bayern?

Dieser Stopp hatte nun herzlich wenig mit der bayerischen Menschlichkeit zu tuen – insbesondere, da die ganze Aktion von Piloten einer arabischen Fluglinie initiiert wurde. Dass aber erstens die Eltern einen so langen Flug mit einer so kranken Tochter wagten, und dass zweitens das Kind während des Fluges weiter austrocknen konnte, wundert mich schon sehr. Für mich klingt das nicht nach Schicksalsschlag, sondern eher nach Leichtsinn und schlechter Vorbereitung (der Eltern bzw. der Fluglinie, die in einem so großen Flugzeug auch immer ein paar Infusionen an Bord haben sollte).

Irmgard (12.08.2008 14:36) A380-Stopp in München

Wäre zu überlegen, ob in Flugzeugen ein Infusionsgerät bereit gestellt sein sollte – in diesem Fall wäre es hilfreich gewesen. Schön, dass die Piloten zwischen gelandet sind. Mein Beileid an die Eltern des Kindes.

Thunderman | 1 Kommentar (12.08.2008 14:19) Super

Die Eltern tun mir wirklich sehr leid, sie haben mein mitgefühl. Was die Helfer angeht, Respekt Leute. War sehr toll.

Ernst (12.08.2008 13:49) schön das Menschlichkeit siegt

Mir tun die Eltern des Kindes leid

Jojo (12.08.2008 13:40) Menschlichkeit

Tja..in Bayern herrscht eben noch Mitmenschlichkeit und Hilfsbereitschaft! Das hat seine Gründe!

cako (12.08.2008 13:10) …

Wunderbare und ware Worte, Mobi.

mobi (12.08.2008 12:41) Mitgefühl für die Eltern

Mein Mitgefühl gilt den Eltern. Mein Respekt gilt allen Helfern, dem Piloten, der Airline und dem Flughafen München. Trotz des strebens nach Gewinnen gibt es in den Menschen noch menschliche Züge!

Halma | 2327 Kommentare (12.08.2008 12:26) Anerkennung für Helfer

Blieb die Hilfe auch leider ohne Erfolg, so ist das Verhalten der Beteiligten doch sehr zu loben.

Veröffentlicht am
Kategorisiert in fem&Leben