QUELLE: UNIVERSITÄT BIELEFELD/ PADAGOGIK.
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Er gilt als „Vater“ der Bindungstheorie.
Der am 26. Februar 1907 in London geborene John Bowlby stellte erstmals das Prinzip der Bindung in das Zentrum einer psychologischen Theorie.
Die Initialzündung zu seinem lebenslangen Forschungsprojekt gab Bowlbys Tätigkeit als Kinderpsychiater in zwei Heimen für schwer erziehbare Kinder und Jugendliche im England der Nachkriegszeit. Die Kinder waren während des Krieges von ihren Eltern getrennt worden und wiesen teilweise ausgeprägte Persönlichkeitsstörungen auf, für die zunächst keine zufrieden stellende Erklärung gefunden werden konnte.
1929 setzte er sein zuvor unterbrochenes Medizinstudium wieder fort, mit dem Ziel, Psychoanalytiker und Kinderpsychiater zu werden, um seine Erkenntnisse über den Einfluss der Familie auf die Kindesentwicklung zu vertiefen. Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm Bowlby den Auftrag, eine Abteilung für Kinderpsychotherapie in der Tavistock Clinic aufzubauen. Bereits damals vertrat er die Auffassung, dass frühkindliche Erlebnisse in der Beziehung zu den Eltern die Entwicklung eines Kindes essentiell bestimmen können und stellte damit den Stellenwert des Ödipuskomplexes nach Sigmund Freud und dessen Lösung in Frage. Seine Haltung bedeutete eine Abkehr von der Sexualität als wesentlichen Faktor für die emotionale Entwicklung eines Kindes. 1958 entwickelte er in seinem Aufsatz „The nature of the child’s tie to his mother“ seinen Ansatz, nach dem es ein biologisch angelegtes System der Bindung gibt, das die Entwicklung der affektiven Beziehung zwischen Kind und Mutter steuert. Seine Auffassung war von der ethologischen Forschung beeinflusst, insbesondere durch die Arbeiten von Nikolaas Tinbergen und Konrad Lorenz.
Weitere Überlegungen flossen 1958 in die Monographie „Maternal Care and Mental Health“ ein. Die Schrift basierte auf Erkenntnissen einer Studie, die Bowlby für die Weltgesundheitsorganisation WHO umgesetzt hatte, und machte ihn mit einem Schlag in Forscherkreisen berühmt. Seine Grundannahme besagt: Die lang andauernde Trennung eines Kindes von der Mutter, ist, bei unzureichendem Ersatz, ein zentraler Risikofaktor für die seelische Entwicklung. Der Forschungsgruppe von Bowlby schlossen sich unter anderen auch Mary Ainsworth und James Robertson an.
John Bowlby starb am 2. September 1990 auf der Isle of Skye in Schottland.
Was will die Bindungstheorie?
»Einführung
(Sigmund Freud)
Mary Ainsworth
John Bowlby
»Begründer
Unsicher-desorganisierte Bindung
Unsicher-ambivalente Bindung
Unsicher-vermeidende Bindung
Sichere Bindung
Bindungsqualität
Internale Arbeitsmodelle
Sichere Basis
Feinfühligkeit
Definition Bindung
»Grundlagen
Bindungsinterview für Erwachsene
Fremde Situation
»Forschungsbasis
Therapieansätze
Partnerschaft
Heim/ Krankenhaus
Kindertagesstätten
Erziehungsberatung
»Anwendung
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Buchquellen
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