Atombombe von A-Z/8/08

Quelle:
www.atomwaffena-z.info/geschichte/gesch_eins_hiroshia.html

Heute ist der 63. Jahrestag der US-Atombombe auf Hiroshima.
GESCHICHTE

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• waffen

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• Langzeitfolgen

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• Auflistung aller Tests

• nuklearer Neokolo-

• nialismus

• Atomwaffenunfälle

• Definitionen

• Fehlalarm

• Unfallbeispiele

Hiroshima

Obwohl Hiroshima ein bekannter Militärstützpunkt der japani-

schen Armee war, blieb die Stadt bis August 1945 von Bomben verschont. Zur Zeit der Bombardierung wird Hiroshimas Wohn-

bevölkerung auf 280.000 bis 290.000 Menschen geschätzt, das in der Stadt verbliebene Militärpersonal auf 43.000 Menschen.

Dazu kommen schätzungsweise 20.000 koreanische und chine-

sische Zwangsarbeiter und US-amerikanische Kriegsgefangene. Insgesamt muss also von einer Bevölkerung von 340.000-350.000 Menschen ausgegangen werden. 60 Prozent von ihnen befanden sich 2.000 Meter oder weniger vom sogenannten Hypo-

zentrum („Ground Zero“) ent-

fernt. Das Hypozentrum ist der Punkt auf der Erdoberfläche, der direkt unterhalb der in der Luft explodierten Atombombe liegt.

Hiroshima 1935

Die Atombombe von Hiroshima wurde von den US-Amerikanern „Little Boy“ genannt. Sie war mit drei Metern Länge, einem Durchmesser von 0,7 Metern und einem Gewicht von drei Tonnen kleiner als die Atombombe von Nagasaki und enthielt Uran 235.

Atombombe „Little Boy“

Am 6. August um 8 Uhr 15 Minuten und siebzehn Sekunden Orts-

zeit wurde die Atombombe „Little Boy“ in fünfhundertachtzig Metern Höhe über der Stadt Hiroshima von dem B-29-Flugzeug „Enola Gay“ abgeworfen. Die Explosionskraft der Atombombe entsprach 12,5 Kilotonnen TNT. In einem Umkreis von 0,5 Km um den „Ground Zero“ waren 90 Prozent der Menschen sofort tot (Tabelle 1). Die Temperatur am Hypozentrum betrug für etwa eine Sekunde ca. 3000 – 4000 Grad Celsius (Zum Vergleich: der Siedepunkt von Eisen beträgt 3070°C). An dieser Stelle verdampfte alles. Menschen, die sich im Explosionszentrum aufhielten, verbrannten vollständig und hinterließen in einigen Fällen ihre Schatten an stehen gebliebenen Hauswänden, die sie für einen Moment von der Hitzestrahlung abgeschirmt hatten.

Der Atompilz der Hiroshima-Bombe

Eine ungeheure Druckwelle, die

auch im Umkreis von 40 Kilome-

tern wahrgenommen wurde, zer-

störte die Stadt (Tabelle 2). Es folgten Feuerstürme mit Wind-

geschwindigkeiten von über 250 km/h und Bodentemperaturen von über 1.000 Grad Celsius.

Glas und Eisen schmolzen, der Asphalt brannte. Bis zum Ende des ersten Tages starben nach konservativen Schätzungen min-

destens 45.000 Menschen (Tab-

elle 3). In den nächsten Monaten stieg die Zahl der Todesopfer auf 136.000 und bis heute erkran-

ken und sterben Menschen an Krebs infolge der Verstrahlung.

Einige Menschen hinterließen nur ihren Schatten, 3,5 km vom Hypozentrum

In einem Umkreis von 0,5 Km um den „Ground Zero“ waren 90% der Menschen sofort tot, Foto: Eiichi Matsumoto, 1945

Tabelle 1: Mortalitätsrate in Hiroshima in Abhängigkeit von der Entfernung von der Explosion

Entfernung vom Explosions-

zentrum (km)

< 0,5 0,6 – 1,0 1,1 – 1,5 1,6 – 2,0 1,6 – 2,0 Mortalität am 1. Tag (%) 90,4 59,4 19,6 11,1 39,8 Mortalität insgesamt (%) 98,4 90,0 45,5 22,6 < 56,5 Quelle Weltgesundheitsorganisation, Regionalbüro für Europa, Auswirk- ungen eines Atomkrieges auf die Gesundheit und das Gesundheitswe- sen, Kopenhagen 1984, S. 127. Tabelle 2: Zerstörung von Gebäuden in Hiroshima und Nagasaki (Druckwelle, Brände infolge der Explosion) Zahl der Gebäude vor dem Angriff Völlig zerstört/ verbrannt (%) Völlig zerstört (%) Halb zerstört/ halb verbrannt/ leicht beschädigt (%) Gesamt (%) Hiroshima ca. 76.000 62,9 5,0 24,0 91,9 Nagasaki ca. 51.000 22,7 2,6 10,8 36,1 Quelle Weltgesundheitsorganisation, Regionalbüro für Europa, Auswirk- ungen eines Atomkrieges auf die Gesundheit und das Gesundheitswe- sen, Kopenhagen 1984, S. 124. Das Kapitel • downloaden (pdf) • drucken Häufig gestellte Fragen 800m vom Hypozentrum, zerstörtes Kleid eines 13-jährigen Schul-mädchens, die am Abend nach der Explosion gestorben ist, Foto: Peace Memorial Museum, Hiroshima Gelöbnis „Hiroshima ist eine Stadt, auf die eine Atombombe geworfen wurde. Hiroshima ist eine Stadt mit vielen Gedenkstätten für die vielen Toten. Hiroshima ist eine Stadt, die sich dauerhaft um Frieden bemüht. Seht, bitte, die Entwicklung Hiroshimas im letzten Jahrhundert. Ferne Erinnerungen, bittere Reue und die Warnungen vergangener Zeiten. Seht, bitte, was die Bombe brachte. Leid, Schmerz, Zorn und den Blick in eine ungewisse Zukunft. […] Hiroshima wird die Flamme der Hoffnung im nuklearen Zeitalter hochhalten.“ Links: Siegert, Jörg: Pika-Don und Hibakusha Burger, Peter: Nach Hiroshima blieb ein Lernprozess der Zivilisation aus Hiroshima Fotosammlung von Hiromi Tsuchida Filme: Hiroshima mon amour Regie: Alain Resnais, Frankreich/Japan, 1959, schwarz-weiß, 91 Min. 20 Tage im 20. Jahrhundert: Hiroshima 6. August 1945 ARD-Dokumentation, 1999, 42 Min. Schwarzer Regen Regie: Shohei Imamura, Japan, 1988, schwarz-weiß, 100 Min.

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