sofort schwächt die Staatsanwaltschaft ab…
StuttgartFotos von RAF-Terroristen aufgetaucht
Mehr als 400 Fotos aus den Zellen von RAF-Terroristen sind einem Zeitungsbericht zufolge jetzt in Stuttgart aufgetaucht. Ein früherer Polizeifotograf hatte die Fotos im Gefängnis Stuttgart-Stammheim aufgenommen.
Im Hochsicherheitsgefängnis in Stuttgart-Stammheim kam es am 18. Oktober 1977 zu den Selbstmorden
Die Aufnahmen stammten vom 18. Oktober 1977, dem Morgen nach dem Selbstmord von Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Jan-Carl Raspe in deren Zellen, berichtet die „Stuttgarter Zeitung“ (Dienstagsausgabe). Auch „geheime Bilder“ von Obduktionen der früheren RAF-Terroristen seien darunter. Derzeit werde geprüft, ob in dem politisch brisanten Fall neue Ermittlungen eingeleitet werden sollten, schreibt das Blatt unter Berufung auf den zuständigen Oberstaatsanwalt Bernhard Häußler.
In Stammheim werden Baader, Ensslin und Raspe verurteilt
Dem Bericht zufolge ist der Polizeifotograf vor einiger Zeit verstorben. Die Bilder seien vor einer Woche beim Entrümpeln seines Haushaltes aufgetaucht und der Stuttgarter Staatsanwaltschaft übergeben worden. Nach Informationen der Zeitung handelt es sich größtenteils um Abzüge von Fotos, die vor 30 Jahren für das so genannte Todesermittlungsverfahren von Stammheim angefertigt wurden.
Jetzt wird dem Bericht zufolge geprüft, ob es in diesem umstrittenen Verfahren zu neuen Ermittlungen kommt. Dabei geht es um den Vorwurf, einzelne Beamte aus dem Sicherheitsapparat hätten im Herbst 1977 von den Selbstmordplänen der Terroristen gewusst und sie geduldet.
Staatsanwaltschaft schwächt ab
Eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft bestätigte unterdessen, dass die Fotos in Gewahrsam der Staatsanwaltschaft sind. Die Aufnahmen zeigten jedoch nach einer ersten Durchsicht nichts Neues. „Möglicherweise ist das eine oder andere schon bekannte Bild in einem anderen Winkel aufgenommen worden.“ Indizien für eine neue Bewertung der Abläufe vom Herbst 1977 gebe es bisher nicht.