der live-Text…der Nacht.. 4 Uhr a. m. – willkommen! 1. 368.088. gestern: 3.142. heute: 830 – have fun..!..: Sweet Bitter!
Du kannst dich ja noch so leise hereinschleichen, irgendwer wird immer wach!
Mama:
„JETZT kommst du erst? Wo warst du denn so lange? Ich habe ja kein Auge zugetan!“
§ uhr 40 a.m. in Berlin! DAS WAR MAL!
Welcome to the nightriders!
Ha, gemeint ist – egal, wie auch immer! Du bist zu spät! Es ist 20 Minütis nach 3, doch ne normale Zeit für ein Wochenend, oder?
Und wenn ein Taxi früher gehalten hätte. Oder die Tram um diese Uhrzeit nicht nur im 35 Minuten-Takt führe, rollte, anwesend wäre..! wäre es ja noch früher gewesen. Mit der Rückkehr!
Ja, 7 Stunden! Wenige Frauen auf einem kleinen Balkon!!
Was…. haben die sich denn bloß.. um alles in der Welt, soooo lange zu erzählen?
Na, ist doch naheliegend! Die klassischen Themen. Und die aktuellen!
Erstens – DER JOB! 2.: Die Angst um den Job. (Die andere will ihn!). 3. Die Angst, nicht gut genug zu sein. 4. Die Angst, alles falsch zu machen. 5. Die Angst vor der Angst. 6. Der Freund/Ehemann/Exmann/Lebenspartner/Eventuell-Freund/Abservier-Freund/(Frauen schieben dann Arbeit ohne Ende vor..). 8. Bin ich mit 55 Kilo zu dick?
1. und 7. 8. 9. 10.: Das Kind. Die Freunde des oder der Kinder. Und die Schwiegereltern in spe.
Ja, war sonst noch was?
Ach so, die Fashion Week. Keine Taxen halten! Das merken wir uns aber..! Sowas von!___________________
Später Juli….der 24. – Zeit der Malven…und die Kastanien haben längst ihre Blüten vergessen..7 Uhr 07 – willkommen! 1.386.950. Durch die Nacht… haben wir… oder haben uns?? 735 Gäste begleitet..und jetzt?
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und wachsen ganz ungeniert! Dabei war es wie gestern…: Die hohen weißen Blütenkerzen.. WO ist das Jahr geblieben?? (In der Erwartung…). Hey – noch ein paar Tage Juli…und dann? Es sollte jetzt doch ein heiterer.. immer weiter..Schlenker…griffbereit … (aber es will nicht klappen). (Die Leser können ja weg-zappen…??). (Das ist so ähnlich wie jene Verkäuferin, die immer vor ihren Früchten warnt….bitte nicht kaufen! Die Früchte sind gerade nicht so…!).
An der Hauswand gegenüber kräuselt sich die Morgensonne…
Es ist 7 Uhr. Berlin fiebert. Heute Abend um 19 Uhr wird er vor ..an…auf…? der Siegessäule… was wird er uns sagen?
Den SPIEGEL haben wir auf dem Tisch liegen. Aber noch nicht gelesen. Das Titelbild wirkte so unangenehm.
Der SPIEGEL ist schon lange nicht mehr unser Nummer 1 – .
So saturiert. So irgendwie Deutschland über alles… Kurz: So oberlehrerhaft. So: ‚wir haben die Besserwisserei im Abonnement!‘
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24. Juli – es war damals Mitte Juli oder etwas später, als der Unbekannte starb:
Crash-Boom-Bang – war damals der Sommerhit. Er war ein Junkie. Er hatte den HIV-Tod seiner Frau nicht verkraftet. Er starb im Sommer 1994. In Hessen.
Später sickerte durch, daß er als Junkie kriminell geworden war. War es zuvor oder danach, daß sich seine Mutter aus einem … Fenster gestürzt hatte? Aus einem …Pflegeheim..?
Er starb offiziell an Hepatitis.
Aber wie war er zu seinem Pneumothorax gekommen? Er war in einer geschlossenen Drogen-Entgiftungsstation untergebracht gewesen. Hatte um Hilfe gebettelt. War geflohen. Wieder eingewiesen worden. Und dann starb er in einem weißen Bett. Sauber. In einem Krankenhaus. An einem Pneumothorax. Lungenzusammenbruch. Mit 34 Jahren. Es war ein schwülheißer Sommertag. Im Juli. Mitte Juli. Oder etwas später.
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24.Juli – Gedicht II zum letzten Donnerstag im Juli 2008/ aber es war nur der letzte der …
05 Uhr
„Er danke vor allem den Einsatzkräften der Feuerwehr“, sagte der Bürgermeister der Kreisstadt des Lahn-Dill-Kreises, Wetzlar, Wolfram Dette, FDP. Wahrscheinlich sagte er noch mehr. Aber dazu reichte die Sendezeit nicht aus. Und sie würden psychologisch betreut. Die Feuerwehrleute. Weil sie bei den Löscharbeiten einen achtjährigen Jungen entdeckt hatten. Tot. Die Mutter und das 4-jährige Geschwister hätten sich retten können: Rätselhaft der Brand in einem der eng-aneinander-geschmiegten Fachwerkhäuser, restauriert, geranienbeschwert, in der Wetzlarer Altstadt.
Für Nachfragen keine Zeit. Nächste Meldung.
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24. Juli — Gedicht zum letzten Donnerstag im Juli 2008———04 Uhr 30
Der Morgen noch in der Nacht ist eiskalt. Aber nicht das Herz. Auf das Gaspedal. Drauf. Drauf. Drauf. Ein letzter Aufschrei. Der erste Aufschrei. Und der letzte. Er ist sechsundzwanzig. Jahrgang 1982. Er (zer)-barst an einem Baum. In der letzten Nacht. War herausgeschleudert worden. Aus seinem Wagen. Beim Aufprall.
„Selbst der ..Motorblock sei von der Wucht des Aufpralls herausgerissen und ins Feld geschleudert worden.“
„Wahrscheinlich Selbstmord!“ – sagten jene, die dazu befugt, in die üblichen Kameras. Gesendet nachmittags. Kurz nach 17 Uhr.
„Gegenüber seiner Familie habe der 26jährige dies angedeutet.“
Nächste Meldung.
————24. Juli – Es ist ja noch gar nicht der letzte Donnerstag im Juli..17 Uhr 15 – schwülwarm, bedeckt, in Berlin. Willkommen!
last page view: 1.387.815. gestern: 1.750 heute: 1.600 – willkommen!
Ja, die Nachttexte sind.. umgezogen. Sie waren für den Tag zu …
Sie waren dem Tod zu nahe. Vier Texte, Toten gewidmet. Einer eine Nacht zuvor tödlich verunglückt. Ein Fremder. Aber trotzdem. 26 Jahre alt. Es soll Absicht…
In Wetzlar der 8jährige Junge verbrannt. Meldungen, täglich, als sei es Routine. Gwendolyn setzen sie zu.
So viel zu Gwendolyns subjektivem Zeitempfinden. In der vergangenen Nacht. Ein bißchen unheimlich.
Oder wenn das Gefühl dem Gehirn.. einen Strich.. durch die Rechnung macht…
Der Computer soll jetzt mal an die frische Luft:
sich doch bittschön mal „offline“ betätigen!
Oh ..hoffentlich klappt es nachher wieder.. das Dingsi.. „online“ zu … …hinzukriegen…
Denn nur eines ist hier sicher:
Niemals ist irgendetwas sicher!
Und manchmal hat Gwendolyn ein wenig Angst vor ihrem 7. Sinn. Das verrät sie aber nicht den anderen. Die würden sie auslachen.