2 small June night-texts08/Gwendy im Osten unterwegs..

Gwendies Erlebnisse..
12. Juni – Gwenny, verspätet, begreift dafür mehr…!1 Uhr.

Sie hat begriffen,
wie borniert
sie selbst war.
Ja!
Denn der Abend war ja noch lang.
Sehr lang.
Anderenorts.

Und was mußte die gute Gwenny da lernen?
„Unsere früheren Abschlüsse aus der DDR
wurden nach der Wende nicht anerkannt!
Wir mußten neu anfangen,,
Zusatz-Studieren,
neue Prüfungen ablegen.
Und wir standen unter General-Verdacht, wenn wir studiert hatten!
Über Zeit- und Lebens-Verlust
hat da kein Wessie-Politiker nach gefragt.
Nur wieder sofort, bald,
in hohe Posten kamen jene,
die auch schon in der DDR
die ekligen Großkopferten waren!“

Ja, das ist alles…
kaum zu begreifen!!
Aber doch wahr.

Natürlich fühlen sie sich betrogen.
Und das erklärt auch die tiefe Abneigung gegen
„die Sprachen des Westens..“

Die Sprachen selbst können nichts dafür.
Aber so ist es nun einmal.
Sie sind das Symbol.
An irgendwas muß sich der tiefe Frust
ja abreagieren.
Und die Sprache?
Sie kann sich ja nicht wehren.
Oder doch?

„Da wußest du von vornherein,
bei dem und dem Prüfer fällst du garantiert durch!
Und so war es denn auch!
Du wurdest um mindestens ein
bis zwei Gehaltsstufen tiefer eingesetzt…“

noch-11.Juni Gwendy hetzt-hechtet herbei, kurz vor Mitternacht..1.251.701.

Jetzt müssen wir Gwenny
erst einmal wieder aufbauen,
sie ist unter die Kreativitäts-Räuber geraten
Sehn uns beim Frühstück, hallo – o!
Auf wen das undeutsch wirkt,
er möge wegklicken.

kurz vor Mitternacht!

Die Arme,
sooo zu spät!
Zu spät ist zu spät!

Was nutzt da alle Kunst?
Ja, viel!
Sehr viel.
Alles.

Was hast du von
einem Galeristen zu halten,
der Waldemar Otto nicht kennt,
und auch nicht,
Saint Paul-de-Vence,
und das Freilichtmuseum der Fondation Maeght?
Weil er sich weigert,
etwas kennenzulernen,
das nicht deutsch-sprachig
klingt…?

So-was macht Gwendolyn fertig.
Und dann,
ja dann,
muß sie sich noch als
„elitär“
beschimpfen lassen.

Und hre Fotos,
so der deutschsprachig Besessene,
weil sonst nichts könnend,
kämen in seiner Vorstellung erst
nach 5.000 besseren Fotografinnen:
Wer wolle schon fotografierte Äpfel sehen.
Und „Graphiken“ seien gerade „in“.

Komplett daneben!

So ist Gwendolyn jetzt entschuldigt.
Dass sie jetzt nicht schreiben kann…

Dabei haben andere
ihre Äpfel in den 7. Himmel und so,
weil sie „schweben“..

Schwebende Äpfel, jawoll!
Bald die Austellung.

Wenn wir Gwenny
bloß den Optimismus zurückgeben!!!
Und ihr klarmachen können,
dass sie es mit einem
so vielerorts..
beschränkten Typen
zu tun hatte…!!

Die noch stolz auf ihre Eng-Geistigkeit, ihre Borniertheit..
sind.
Lenin hat das auch schon gewußt.

Ach so.

Man spricht nur seine eigene Sprache.
Ja, Dummheit ist furchtbar.
Und vielleicht doch unheilbar.