Peter Rühmkorf ist tot! 6/08

10. Juni – Wie ENTSETZLICH – Peter Rühmkorf ist tot!!

Manche Menschen
hältst du ja für unsterblich.
Und vor allem,
wenn du sie gekannt hast.
(Als Journalistin).
Also nicht wirklich privat.
Aber doch so,
daß man sich freuudig begrüßte,
wenn man sich so traf.
Wie man sich so traf…in Frankfurt.

Der brilliante Geist,
der kritische Dichter,
und ja auch,
als er jünger war ,
wurden ihm Herzensbrecher-Eigenschaften nachgesagt.

Er starb, wie gemein!
an Krebs.
Er war, unglaublich aber wahr,
doch schon auch 78 Jahre alt,
was ja noch jung,
irgendwie, heutzutage, letztlich, oder?
Wenn du nicht…an so einer dummen häßlichen Krankheit…!

Es war …war es…1999?
Im Oktober.
Buchmesse Frankfurt.
Fiebrig alles, wie immer.
Und dann kam der Knall:
Günter Grass würde den Literatur-Nobelpreis bekommen!
Und gleichzeitig lag sein Geburtstag
im Buchmessen-Zeitraum.

Ja, da wurde gefeiert.
Und getanzt.
Und geplaudert.
Alles zusammen.
Und wie.

Und dort dieser Moment mit Peter Rühmkorf,
bei der Feier
die einmal Grassens Verlag,
und dann die IG Metall ausgerichtet hatte, in Frankfurt/Main:

Rühmkorf,
groß, dünn,
extrem dünn, immer,
lange Haare, immer, ,
nicht so wirklich, aber doch,
und im Gespräch:

„Komisch, gestern waren wir noch jung!
Und jetzt….
ist das Alter angebrochen…
und du kannst es nicht wirklich glauben, und auch nicht,
dass du auf dieser wunderbaren Feier keinen literarischen Nachwuchs siehst!
Wir sind alle aussterbend…“

Er meinte damit,
zwischen Melancholie und Kritik,
daß zwar alles, was Rang und Namen hatte,
auf Günter Grassens Geburtstag in Zeiten der Buchmesse und
den Literaturnobelpreis ante portas,
doch außer den familiär-Jungschen,
kein wirklich junger Nachwuchs „dabei war“.
Und genau das störte den ewig jungen Peter Rühmkorf.

Gerade hatte er noch einen …Gedichtband..
fertiggestellt.
Es wird sein Testament an uns sein…

Ach, wie traurig das alles.

Er war ein interessanter Typ.
Einer jener,
die dich mit deinem eigenen Deutsch-Sein
irgendwie
halbwegs versöhnten…..