Blüten, Schwäne, der Weiße See..& ein neues .“zum Wohl“ – das ‚Park-Haus‘

ein absolut frischer Text…von der Nacht…aus der live-Site…wurde dort schon bis heute Mittag an die 1000 x angeschaut, wandert er jetzt mal in die Rubrik „AUSGEHEN & CO“ – die sich bei „fem&Reisen“ versteckt hat…Der Text ist lang.
15. Mai – es sollte ja nur ein kurzer Abendspaziergang um den Weißen See werden..
update 5 Uhr 10,
Ende verändert…
und wir freuen uns über 300 Gäste in dieser Nacht..!

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Um 4 Uhr 48
ist der Text zu Ende geschrieben.
Und er lässt merklich nach..
..gegen Ende…die Müdigkeit…
Insgesamt 274 Gäste waren bei uns..wir sehn uns..?!

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3 Uhr 37 –
mal klitzekleine Pause…was zu trinken holen..
Und ne Kippe..sorry..
Und wo ist jetzt die Brille?
Okay, sie lag auf dem benachbarten Stuhl!
Wir begrüßen inzwischen 240 Gäste.
Es geht weiter:
4 Uhr 01
Einen besonderen Gruß an die
noch wachen „hard-core-fans“,
wie die Statistik sich auszudrücken beliebt…!

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3 Uhr 24 –
Wir begrüßen heute bisher 203 Gäste,
willkommen:
Der Text ist schon lang.
Aber noch lange-längst nicht zu Ende..
auch am Tag noch lesbar..

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1.192.361.
gestern: 1.582
heute: 173
Inzwischen 3 Uhr..
Der Text geht gleich weiter,
nein, er geht ja nicht…er rollt…
(er verändert sich ständig,
er wird korrigiert,
die Tippfehler werden entlassen
und so wächst der Text,
ist nicht statisch..

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02 Uhr 44 – willkommen –

Ja, sollte nur ein kleiner Abendspaziergan um den
–Weißen See in Weißensee werden.
Das war um halb acht.
Gestern Abend.
Hold on.
Hier muß erst einmal ein bissi aufgeräumt werden..

Es war ja so ein schöner Tag.
Nicht zu warm.
Nicht zu kalt.
Das ernstzunehmende Rechteck namens Balkon
äußerst verlockend.
Bloß nicht rausgehen.
Das tun ja schon all die anderen.
Es war so gemütlich.
Hier und da an dieser und jener Pflanze gezupft.
Blumen-Balkon-Pflanze plus Kräutern,
mediterran, was sonst.
Das Geplärr der Kinder.
So viele.
Große, kleine.
Außer Rand und Band.
Echtes Sommerabend-Feeling:
Alles:
– Lachen, Plärren, Rufen, Locken, Schmollen…
Das männliche Begeisterungs-Gejohle aus unfernen Nachbarshöfen,
sie spielten wohl Boule oder so.
Wie ein Sommerabend auf dem Lande.
Weißensee ist ja auch im Vergleich zu Charlottenburg „auf dem Lande“.
Wenn du nicht gerade an der Haupt-Durchgangsstraße wohnst,
wie damals in Charlottenburg..: am Kaiserdamm.
Das kleinere,
aber kaum weniger laute Pendant dazu,
ist in Weißensee die Berliner Straße.
Nein, dort wohnen wir nicht,
unglaublich, aber wahr.
Dennoch,
der Park des Weißen Sees grenzt
längs auch an die Berliner Straße,
und das tut der Straße gut.
Der Park-Seite vielleicht weniger.
Genug der Vor-Geplänkel.
Mal zum Thema kommen!
Gegen halb acht, abends,
der innere Schweinehund größer oder umgekehrt,
als jedwede Balkonien-mit-Steckdosen-Anschluß-Kommodheit…

endlich raus…raus..
ins Maien-Abend-Leben des nahen Parks …

Der PARK!

GRÜN-GRÜN..sind alle meine Farben,
sang der Park,
schwelgte mit allem,
was er hatte,
und es war üppig.
Hundertjährige Kastanienbäume…in rosa und weißer Blüte.
Wogende Weißdornhecken.
Fliederbäume, weiß, lila, bleu…
Hecken violett auftrumpfend, voller Buschwind-Röslein.
Und dann die magischen, verwobenen-miteinander-in-baumhecken-Sprache miteinander flüsternden Hecken-Bäume-Schlingpflanzen, wie verwoben…miteinander..und,
es konnte nicht anders sein…
dort..ja dort..aber nicht nur dort..wie später zu hören..
die Nachtigallen.
Die Nachtigallen!
Sie lebten ja auch am Kaiserdamm.
In jenem verwunschenen Biotop, das sich
nach dem Abriß eines Hauses einfach von sich aus..
entwickelt hatte,
dann wurde abgeholzt,
das Grün wucherte wieder,
die Nachtigallen kehrten zurück,
oder war es doch nur eine,
die den Schlaf raubte..?
Mit ihrem betörenden Gesang?
Und das Märchen war dir eingefallen,
von jenem chinesischen Kaiser,
der ohne seine Nachtigall nicht leben konnte.
Der starb,
als sie zu singen aufhörte.
Es war doch so, oder?
Und du kannst es verstehen.

Im Park am Weißen See war die Nachtigall nicht allein.

Und dann weiter.
Hinunter an den Weg rund um den See.
Eine feine Dämmerung…

Menschen.
Freundlich grüßend.
Pärchen, auf einer Bank sitzend.
Jugendliche, auf einem kleinen Platz Fußball spielend, johlend, klar, gehört dazu.
Dann unten am See.
Der Mond war aufgegangen.
Spiegelte sich im See.
Aber der blieb grün,
im Spiegel des Grüns der Bäume.
Der Mond war gelb, nicht weiß und kalt.
Nein, ein fast-halber-gelber-Mond.
Freundlich. Milde. Lächelnd.
An einer Einbuchtung des Sees ein Angler.
„Aber noch nichts gefangen..!“
Und dann der weiße Fleck…das sind die Schwäne, dort!
Die Brille, vergessen.
Und du näherst dich ihrem Nest.
Es ist am Ufer des Sees.
Umgeben..
und dafür liebst du wen immer von welchem AMT!!

das Ufer mit einem festen Schutz-Zaun umgeben:
Zum Schutz der brütenden Schwäne.
Das Schwanenpaar, in sich verschlungen, auf dem Nest,
gestern sind die sieben winzigen Schwäne geschlüpft,
ein vorwitziges plumpst ins Wasser,
die Schwänin oder Mr. Schwan, hebt den Kopf, wachsam, majestätisch,
diese Racker aber auch,
wollte die Schwanen-Family nicht gerade endlch schlafen..?

Menschen stehen vor der Absperrung und starren.
Stumm.
Ja, man darf wohl sagen: ergriffen.
„Das sind unsere Knuts“,
sagt jemand leise.

Im letzten Jahr sei mal gerade ein mageres Junges
zur Welt gekommen,
weil die Schwäne keine Ruhe zum Brüten gehabt hätten.
In diesem Jahr
solle es besser werden…
wurde es!

Mit Glück bekommen wir das Foto,
das die Schwäne beim Nestbau zeigt,
in diesem Frühjahr…

Es ist dunkler geworden.
Die Luft, und du atmest sie ganz tief ein…
na, be-zau-bernd…ver-zaubernd…
du entdeckst ja nach fast 5 Jahren Charlottenburg-Kaiserdamm
die Natur wie neu.
Wannsee kannst du ja nur begrenzt zählen.
Alles zu-gezäunt.
Entweder Yacht-Clubs oder Taucher-Clubs oder Villen.
Mit Ausnahme der Gedenkstätte Wannseekonferenz.
Wenige Schritte entfernt,
der Garten von Max Liebermann,
nie ohne Eintritt,
da sind sie ganz und gar
unkünstlerisch und sehr pingelig.
Wer kein Geld hat, kommt nicht rein.
Wäre sicher nicht im Sinne von Max Liebermann.
Und dann nur zwei Sekunden entfernt,
eine Villa, die ein
reicher Mann, was sonst,
irgendwie mit billigen Kräften,
genannt Jugendförderung,
renoviert und restauriert hat.
Ein schönes Grundstück,
alles außerordentlich sehr schön,
aber es kann dir nicht schmecken,
es gehörte einst vertriebenen Juden,
über deren Schicksal man nichts mehr weiß
oder wissen will,
und es wurde mit neuen …
(Zwangs…?)Arbeitern aufgerüscht..
Nein, dafür haben wir kein Verständnis.
Zum Glück wurde das Ansinnen dieses Mannes,
eine Art
„touristisch-historisches Zentrum“
Aus Wannsee-Konferenz-Gedenkstätte, Max-Liebermann-Haus /und Garten
und seiner eigenen Villa,
„abschlägig beschieden.“
>
Zurück zum Weißen See.
Kein Ufer zugebaut.
Du kannst dort schwimmen.
Das Wasser ist sauber.
Es gibt auch das Strandbad.
Mit auch der Überseebar.
Und dorthin wolltest du steuern,
Den Mond anstarren.
Aber dazu kam es nicht.

Ein paar schon leicht zerzauselte bunte Luftballons,
an einem Steh-Schild mit der Aufschrift „PARKHAUS“
und das Licht von Garten-Leuchten,
nein, es sind eine Art Fackeln,
zogen deine Aufmerksamkeit..
oh, gerade lässt die Konzentration nach…

Mit altbekannter, typischer Neugier den kleinen Weg hoch,
dem Lichte folgend, sozusagen,
blickst du auf Sand,
wie Strand,
auf Strandkörbe,
Liegestühle und
ganz normale, aber doch auch .nicht normale, weil nicht genormte Sitz-und Steh-Flächen…
Ja, was ist das…denn???

Aus DDR-Tanz-Nachtlokal“MAZURKA“
ist jetzt das PARK-HAUS“ geworden.
Nicht zu schick.
Aber elegant.
Nicht überkandidelt.
Man merkt,
dass der Hausherr Musik- und Medienwissenschaften studiert hat,
und etwas von Gestaltung & Ästhetik versteht.
Ohne dabei der zuweilen
herablassenden Kühle
von Berlin-Mitte zu verfallen.
Er ist aus Weißensee.
Die Ambitionen sind herrlich und vielversprechend.
Gerade für Weißensee.
Gastronomie – plus: Kunst und Kultur…

Die Weite..des Garten-Strands,
des Hauses, mit der kleinen neuen Bühne,
der Bar,
Außen-Konzession nur bis 22 Uhr..
Treffpunkt für ..ja..grenzenlos.
Sozusagen ein „Mehr-Generationen-Haus“ des Treffpunkts.
Feminissima würde es formulieren:
„Private cultural rescue
for all seasons of life…“.

So also die Pläne.
Und dann die Außenwand.
Berliner-Allee-seitig.

Von einem Weißensee-er Maler nach einem Gedicht von BERTOLT BRECHT
gemalt.
Ein Gedicht von 1938,
als Brecht direkt nebenan im bewachten Exil wohnte.
„Der Kirschendieb“.
Das inzwischen etwa verblichene Hauswand-Gemälde in Großformat soll als ANTI-KRIEGS-BILD
verstanden werden,
wie auch Brechts Gedicht.
Der Knabe, den er 1938 noch auf dem Kirschbaum beim
offensichtlichen Kirschen-Klauen sah,
daraus ein Gedicht machte,
war vielleicht schon wenige Jahre später tot,
als allerletzte „Reserve“ des Hitler’schen Wahns
eingezogen, vielleicht dann gerade mal 16 oder 17 Jahre jung.

Dieses Gemälde will der junge Pächter,
Jahrgang 1979,
Alex,
der Nachnahme gerade entfallen,
wie gesagt,
die Konzentration lässt nach,
und man hat sich ja gerade erst kennengelernt,
mit dem Künstler,
der noch in Weißensee lebt,
auffrischen.

Sponsoren würden dies ja alles ungemein beschleunigen.

Und vorstellbar wären Besuche von Kitas,
deren Kindern das Bild vielleicht…
oder sind sie zu jung dafür..?
als ein Bild FÜR den Frieden<
gezeigt und
erklärt werden kann.

Und zugleich frühe Kontakte mit Literatur und Kunst.