12.5. Pye Tawngsu Myanma Naingngan – oder auch Birma oder Burma oder Myanmar genannt

Mini-Portrait, Excerpt aus www.wikipedia.de

Die Amtssprache ist Birmanisch

Hauptstadt Naypyidaw (Pyinmana)

Staatsform Militärdiktatur

Staatsoberhaupt Vorsitzender des Staatsrates für Friede und Entwicklung

General Than Shwe

Regierungschef Premierminister

General Thein Sein

Fläche 678.500 km²

Einwohnerzahl 47.758.181 [1]

Bevölkerungsdichte 70,4 Einwohner pro km²

Währung Kyat

Unabhängigkeit von Großbritannien am 4. Januar 1948

Nationalhymne Gba Majay Bma

Zeitzone UTC+6,5

Kfz-Kennzeichen MYA

Internet-TLD .mm

Telefonvorwahl +95

Myanmar, amtlich Pyidaungsu Thamada Myanmar Naing-Ngan-Daw, auch kurz Myanma Naingngan, sowie Birma oder Burma, ist ein Vielvölkerstaat in Südostasien und grenzt an Thailand, Laos, die Volksrepublik China, Indien, Bangladesch und den Golf von Bengalen. Das Land steht seit 1962 unter einer Militärherrschaft.

Landesname Myanmar ist im deutschsprachigen Raum, im Vereinigten Königreich, in Australien und den USA nach wie vor unter der früheren Schreibweise Birma beziehungsweise Burma bekannt.

Die offizielle Umbenennung des Landes in Pyidaungsu Thamada Myanmar Naing-Ngan-Daw („Union Myanmar“) durch das Militär war daher in erster Linie ein Vorhaben mit Außenwirkung. Das Land sollte sich als selbstbewusster Staat präsentieren, der die Kolonialzeit endgültig überwunden hat. Kritiker bemängeln, dass die Umbenennung durch die Willkür der Machthaber geschehen sei, ohne eine Volksabstimmung hierüber abhalten zu lassen.

Die Umbenennung erfolgte aufgrund des Gesetzes Nr. 15/89 vom 18. Juni 1989, das auch die offizielle Schreibweise vieler Ortschaften neu bestimmte. Hierfür wurden die Namen in ihrer ursprünglichen Form, also unter Ausschluss derjenigen Veränderungen, welche sie durch den kolonialen Einfluss erfahren hatten, nach ihrer aktuellen Aussprache ins lateinische Alphabet verschriftlicht.

Die Vereinten Nationen übernahmen den neuen Namen des Staates wenige Tage nach der Verkündung durch das Militär. Dem sind mittlerweile viele Staaten gefolgt, während die Vereinigten Staaten und Australien sowie weitere Staaten und Nichtstaatliche Organisationen als Zeichen ihrer Missbilligung des Regimes am Namen Burma festhalten. Auch die Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi sprach sich 1996 in einem Interview für das Magazin Marie Claire für die Beibehaltung von Burma aus, zum einen wegen der fehlenden Mitwirkung des Volkes, zum anderen, da der Begriff Myanmar eben nicht die Vielfalt der Volksgruppen im Lande widerspiegele .
Die deutschschweizerischen und österreichischen Zeitungen verwenden vorwiegend Burma,
> während sich die deutschsprachigen Agenturen auf die Bezeichnung Birma geeinigt hatten.
Mehrere deutsche Medien, darunter SPIEGEL und FAZ, verwenden dennoch die Variante Burma.

Im Birmanischen bedeutet die Silbe Myan „fest zusammenhaltend“, die Silbe Mar „hart“, „stark“ oder auch „mächtig“.
Neben der offiziellen Bezeichnung nennen die Einwohner den Staat auch kurz
Myanma Naingngan („Myanmarischer Staat“).

Myanmar grenzt im Norden und Osten
an die Volksrepublik China, Laos und Thailand
und im Süden an den Indischen Ozean.
Das Andamanische Meer trennt Myanmar
von den südwestlich gelegenen indischen Inseln
der Andamanen und Nikobaren.
Im Westen grenzt Myanmar an Bangladesch
und die indischen Bundesstaaten Mizoram, Manipur, Nagaland und Arunachal Pradesh.
Im Süden liegt die letzte unberührte Inselgruppe Myeik
vor der malaiischen Halbinsel.
Im Osten des Landes liegt das Shan-Hochland mit Erhebungen von bis zu 2.500 m.

Entlang der Südwestküste erstrecken sich Sumpfgebiete, dahinter liegt das Rakhaing-Yoma-Gebirge mit bis zu 3.000 m hohen Bergen.
Das Kachin-Bergland,
ein südlicher Ausläufer des Himalaya,
liegt im Norden,
und an der Grenze Myanmar-Indien-China
liegt der Hkakabo Razi.
Mit seinen 5881 m ist er der höchste Berg Südostasiens.
In der Mitte des Landes,
entlang dem Irrawaddy,
liegt Zentralmyanmar mit seinen fruchtbaren Böden.
Vor der Küste bildet eine abgesunkene Gebirgslandschaft
rund 800 Inseln. 40 % der Fläche wird von Primärwald bedeckt,
wobei die Waldfläche jährlich um 1,2 % abnimmt.

Die größte Stadt des Landes ist mit 4.477.782 Einwohnern
(Stand 2005) Rangun,
(Berlin hat etwas über 2 Millionen..),
bis November 2005 auch Hauptstadt des Landes.
Seit Dezember 2005 waren die Regierungsbehörden nach und nach
in die neue Hauptstadt Pyinmana,
ungefähr 320 km nördlich von Rangun, verlegt worden.
Am 6. Februar 2006 war der Umzug
sämtlicher Ministerien offiziell abgeschlossen.
Die neue Hauptstadt wurde am 22. März 2006
in Naypyidaw
(Heimstatt der Könige) umbenannt.<
Weitere große Städte sind Mandalay, Mawlamyaing, Bago und Pathein.

Klima:
Myanmar befindet sich – mit Ausnahme des äußersten Nordens –
im Einflussbereich des Indischen Monsuns.
Durch das Relief bedingt
sind die Ausprägungen des Monsuns
in den einzelnen Landesteilen unterschiedlich.

Im wesentlichen lassen sich drei Jahreszeiten unterscheiden:

Regenzeit von Ende Mai bis Mitte Oktober,

kühle Jahreszeit von Ende November bis Ende März
und

heiße Jahreszeit
in den Monaten April/Mai und Oktober/November.
>

Die Bevölkerung:

Myanmar ist ein Vielvölkerstaat
mit etwa 48 Millionen Einwohnern
verteilt auf 135 verschiedene Ethnien.
Die größte ist die der Birmanen (Bamar)
> mit 70 % Bevölkerungsanteil.
Die Shan (8,5 %) leben hauptsächlich im Shan-Staat des Landes.
6,2 % stellen die Karen,
die überwiegend Christen sind.
2,4 % gehören zu den Mon.
Englisch ist Handelssprache.
Birmanisch die Landessprache.

Die am weitesten verbreitete Religion in Myanmar
ist der Buddhismus.
Einige der berühmtesten buddhistischen Kunstwerke
(Statuen) im asiatischen Raum befinden sich hier.
Vorherrschend ist die frühbuddhistische Theravada-Schule,
die im 20. Jahrhundert auch maßgeblichen Einfluss
auf die Buddhismus-Rezeption im Westen hatte.

Zu den wichtigsten Heiligtümern zählen vor allem
die Shwedagon-Pagode in Rangun,
der Goldene Fels südöstlich von Bago
und der Mount Popa in der Nähe von Bagan.

Zum Christentum bekennen sich 4 % der Bevölkerung,
vor allem in den Volksgruppen der Chin und der Karen,
die einem kürzlich bekannt gewordenen Regierungsprogramm
„zur Zerstörung der christlichen Religion in Myanmar“ zufolge,
systematisch vertrieben werden sollen.
Besonders bei den ethnischen Minderheiten
ist der Geisterglaube weit verbreitet.

Geschichte

Im 11. Jahrhundert gründete König Anawrahta das erste birmanische Reich.
Im 19. Jahrhundert fiel Birma nach mehreren Kriegen unter britische Herrschaft.
Der letzte König von Birma
wurde mit seiner Familie
durch die britische Besatzung ins Exil nach Indien geschickt,
wo er auch starb.
Birma wurde Teil von Britisch-Indien.

Im Zweiten Weltkrieg wurde Birma von Japan
okkupiert und ein Marionettenstaat errichtet.
Nach Kriegsende 1945
wurde das Land von den Briten besetzt
und erneut in ihr Kolonialreich integriert.

1948 wurde Birma in die Unabhängigkeit entlassen.
Seither halten bewaffnete Konflikte
in verschiedenen Landesteilen an,
wo ethnische Minderheiten gewaltsam
für mehr Autonomie oder Unabhängigkeit kämpfen.
Nach einer kurzen demokratischen Phase bis 1962
wurde Birma von verschiedenen Militärregimen kontrolliert.

Von 1961 bis 1971 war der birmanische Politiker Maha Thray Sithu U Thant
der dritte Generalsekretär der Vereinten Nationen.
Als es wegen der Weigerung der Regierung Ne Win,
ihm ein Staatsbegräbnis auszurichten,
in Rangun zu Unruhen kam,
wurden diese gewaltsam niedergeschlagen.

Am 18. Oktober 1965 verabschiedete
der Revolutionsrat ein Gesetz,
nach dem alle Wirtschaftsunternehmen verstaatlicht wurden.
Wenig später wurden alle christlichen
Missionare zum Ende des Jahres 1966 ausgewiesen.

Am 8. August 1988 gipfelten monatelange Unruhen (8888 Uprising) wegen der Wirtschaftspolitik des Militärs unter Führung von General Ne Win in der gewaltsamen Niederschlagung von Protesten in der Hauptstadt Rangun mit mehreren Tausend Toten. Ein neues Militärregime unter General Saw Maung etablierte sich als Staatsrat für die Wiederherstellung von Recht und Ordnung (SLORC). 1989 wurde das Land in Myanmar umbenannt. Als 1990 bei demokratischen Wahlen die oppositionelle Nationale Liga für Demokratie (NLD) einen Erdrutschsieg errang, wurden die Wahlen vom Militärregime für ungültig erklärt, und es kam zu einer blutigen Niederschlagung von friedlichen Studentenprotesten. Das Regime blieb an der Macht.

Die am 9. Januar 1993 erstmals einberufene Nationale Versammlung,
die eine neue Verfassung erarbeiten sollte,
wurde nach mehreren Sitzungen am 31. Mai 1996 endgültig ausgesetzt.
Die NLD war nach Protesten
gegen die vom Militär vorgegebenen Verfahrensvorschriften
am 29. November 1995 von der Nationalen Versammlung ausgeschlossen worden.

Bis zur Jahrtausendwende
verhandelte General Khin Nyunt
mit einigen der Minderheitenvölker Myanmars.
Die Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi
wurde willkürlich freigelassen
und erneut unter Hausarrest gestellt,
zuletzt nach einem blutigen Überfall
auf ihre Wagenkolonne
in Zentralmyanmar im Mai 2003.

Nach dem Erdbeben im Indischen Ozean 2004
am 26. Dezember
und der hierdurch ausgelösten Flutwelle
verweigerte das Regime internationalen Hilfskräften
die Einreise und stellte so niedrige Zahlen
über die Opfer zur Verfügung, dass sie von ausländischen Organisationen angezweifelt werden.

Im November 2005 begann die Regierung mit der Verlegung des Regierungssitzes von Rangun nach Kyappyay in der Nähe der Stadt Pyinmana (Mandalay-Division). Begründet wurde der Schritt offiziell mit der gegenüber Rangun zentralen Lage der neuen administrativen Hauptstadt. Inoffizielle Spekulationen reichten von der Furcht vor einer ausländischen Invasion vom Meer aus, über Einflüsse von Astrologen auf die Militärmachthaber bis zur Abschottung des Regimes aus Furcht vor möglichen neuen Volksaufständen.

In der Reihe der Kritiker des Regimes erschienen im Dezember 2005 erstmalig auch die ASEAN-Staaten. Bereits im März 2005 hatte Myanmar auf die turnusmäßige Übernahme des jährlich wechselnden Vorsitzes innerhalb ASEAN zugunsten der Philippinen verzichtet. Ein von den USA im Weltsicherheitsrat eingebrachter Resolutionsentwurf, der das Militärregime zur Einhaltung der Menschenrechte und zur Freilassung aller politischen Gefangenen auffordern sollte, wurde im Januar 2007 mit den Stimmen der Vetomächte Volksrepublik China und Russland abgelehnt.

Die im August 2003 vom damaligen Premierminister Khin Nyunt verkündete „Road Map“ für den Weg zur Demokratie nahm mit der erneuten Einberufung der Nationalen Versammlung, die eine neue Verfassung erarbeiten sollte, ihren Lauf. Nach knapp 10-monatigen Beratungen zwischen dem 17. Mai 2004 und dem 3. September 2007 erklärte der Vorsitzende der Kommission für die Einberufung der Nationalen Versammlung, Generalleutnant Thein Sein, dass man sich auf eine neue Verfassung geeinigt habe, die einen ersten Schritt zur Demokratisierung des Landes darstelle. Einen Termin für ein Referendum über den Verfassungsentwurf oder für freie Parlamentswahlen nannte er jedoch nicht.

Proteste:
Im September 2007 formierten sich Demonstrationen, deren Anlass zunächst die drastische Preissteigerungen für Treibstoffe waren und sich später gegen das Regime insgesamt richteten. Angeführt wurden die Demonstrationen von buddhistischen Mönchen und Nonnen, denen sich bald auch Zivilisten anschlossen.
Am 24. September wurden bereits über 100.000 Demonstranten gezählt.
Anders als in der Vergangenheit schritt die Militärführung zunächst nicht ein,
doch am 25. September begann sie gegen die Demonstranten vorzugehen. Nach offiziellen Angaben kamen zehn Menschen ums Leben, darunter der japanische Journalist Kenji Nagai. Inoffizielle Beobachter sprechen von bis zu 200 Toten.
Mehrere Hundert Menschen wurden verletzt.
Zahlreiche Klöster in Rangun wurden von Soldaten gestürmt.
Weiterhin wurden Oppositionspolitiker und Regimegegner im ganzen Land verhaftet.
Insgesamt soll es hunderte Festnahmen gegeben haben.
Am 29. September 2007 erklärte die Militärjunta schließlich die Revolte als zerschlagen und beendet.
Die Domainendung .mm war vom 28. September bis zum 8. Oktober 2007
(nach myanmarischer Ortszeit)
vom Internet getrennt.
>Die Regierung gab als Grund
den Bruch eines Unterseekabels,
die Opposition hingegen Vertuschungsabsicht
der Regierung
bezüglich der gewalttätigen Unterdrückung von Demonstrationen im Land an.

Im Februar 2008 nennt die Militärjunta als Termin
für ein Referendum den Mai 2008.
Demokratische Wahlen sollen 2010 stattfinden.

Am 3. Mai 2008 wurden Teile des Landes durch den Tropensturm Nargis verwüstet.
Mehr als schätzungsweise 80.000 Menschen starben
(Stand 08.05.2008),
nach UNO-Schätzungen wurden eine Million Menschen obdachlos.
Die Militärjunta verweigert den Hilfstruppen
Zugang zum Irrawaddy-Flussdelta.
Durch die rasante Abholzung der Mangrovenwälder
in den Küstengebieten
fielen der Katastrophe erheblich mehr Menschen zum Opfer.

Seit 1993 wurde über eine neue Verfassung beraten.
Mit Verweis auf die fehlende Verfassung
hat die Militärregierung
bislang freie Wahlen verhindert.

Schattenwirtschaft:An der Grenze zu Laos und Thailand hat Myanmar Anteil am sogenannten Goldenen Dreieck, in dem Schlafmohn angebaut wird, um aus ihm Opium zur Heroinproduktion zu gewinnen. Die Bedeutung Myanmars als Lieferant für den weltweiten Heroinmarkt ist durch das Wiedererstarken der Drogenproduktion in Afghanistan nach dem Sturz der Taliban spürbar gesunken. Myanmar nimmt in der Welt jedoch eine Spitzenposition bei der Produktion von Amphetaminen ein, die auf chemischem Weg leichter, billiger und von der Witterung unabhängiger als Mohn produziert werden können. Sie werden in schwer auffindbaren Dschungel-Fabriken tonnenweise hergestellt und vor allem über Thailand und China in die ganze Welt exportiert. Teilweise sollen die Regierungsvertreter daran mitverdienen, indem mit den involvierten aufständischen Ethnien Waffenstillstände gegen Beteiligungen an den Einnahmen aus dem Drogenhandel ausgehandelt wurden.