Presse-show: Berl.MORGENPOST über BVG-Streik

Pokalendspiele in Berlin. 10.000 Besucher werden für dieses Wochenende erwartet.
Kann sein, das VER.DI dies für eine Demonstration nutzt….via STREIK???!!!!
Nichts Genaues weiß „man“ auch jetzt mitten in der Nacht zum Samstag, noch nicht, wir, das arme Volk.

Der Bericht in der berliner-morgenpost-online ist von Stand: gestern Abend 23 Uhr 20

BVG-Tarifstreit
Ver.di droht erneut mit Streiks am Wochenende
Im BVG-Tarifstreit haben die Verhandlungspartner wieder miteinander geredet – und zwar bis tief in die Nacht. Die Arbeitgeberseite hatte zuvor ein neues Angebot vorgelegt. Ver.di erneuerte dennoch zunächst seine Streikdrohung. An die 24-Stunden-Vorwarnfrist fühlt sich die Gewerkschaft dabei nicht gebunden.

Neue Gesprächsrunde im Tarifstreit: Noch fahren Busse und U-Bahnen

Von Thomas Fülling

In den Tarifstreit bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) ist überraschend wieder Bewegung gekommen. Nach vorherigen beiderseitigen Drohungen, den Konflikt erneut eskalieren zu lassen, kehrten die Parteien doch noch an den Verhandlungstisch zurück. Die Gespräche sollten noch bis tief in die Nacht dauern, teilten beide Seiten aus den laufenden Verhandlungen mit. Einzelheiten wurden nicht genannt.

Allerdings zeigten sich im Vorfeld des Treffens, an dem auch Ver.di-Landeschefin Susanne Stumpenhusen und BVG-Vorstandsvorsitzende Andreas Sturmowski teilnehmen wollten, beide Seiten sehr skeptisch, ob kurzfristig Fortschritte erzielt werden können. „Die Positionen sind wieder sehr weit voneinander entfernt, ich bin da wenig zuversichtlich“, so Ver.di-Sprecher Andreas Splanemann vor dem Gespräch, das um 18 Uhr in der BVG-Hauptzentrale an der Potsdamer Straße in Schöneberg begann.

Splanemann wies zugleich Spekulationen zurück, dass aufgrund der Verhandlung am Freitagabend nicht schon für den heutigen Sonnabend zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen werden kann. „Wir sind bezüglich Streik voll handlungsfähig“, sagte Splanemann. Die Tarifkommission werde unmittelbar nach dem Treffen mit dem Kommunalen Arbeitgeberverband (KAV) sowie der BVG-Spitze über mögliche Aktionen entscheiden. Stillstand bei Bussen und Bahnen schloss der Ver.di-Sprecher für den Tag der DFB-Pokalendspiele in Berlin ausdrücklich nicht aus. „Ein andere Sache ist, ob das tatsächlich sinnvoll ist“, relativierte Splanemann die Streikdrohung.

Auf jeden Fall will Ver.di den Tag, an dem wegen des sportlichen Großereignisses Zehntausende Besucher aus ganz Deutschland in die Stadt kommen, zumindest für eine Argumentations-Offensive nutzen. Dafür ließ die Gewerkschaft in 150000 Exemplaren eine Streikzeitung drucken, die unter anderem im Hauptbahnhof, vor dem Bahnhof Zoologischer Garten, auf dem Alexanderplatz sowie vor dem Olympiastadion verteilt werden soll. Mit der Aktion will Ver.di offenbar gegen das stark schwindende Verständnis der Berliner für den bereits seit drei Monaten in unterschiedlicher Härte geführten Arbeitskampf im Nahverkehr angehen. „Es ist alles gesagt. Dieser Konflikt muss endlich zu einem Ende gebracht werden“, forderte Jens Wieseke vom Berliner Fahrgastverband Igeb. Anstatt die Fahrgäste mit immer neuen Streikdrohungen zu verunsichern, sollte jetzt konzentriert an einer Verhandlungslösung gearbeitet werden.

Der Arbeitgeberverband hat der Gewerkschaft jetzt auch offiziell Verhandlungen auf der Grundlage des Potsdamer Abschlusses für den Öffentlichen Dienst angeboten. Dieser sieht stufenweise Einkommensverbesserungen für die Beschäftigten beim Bund und in den Kommunen um insgesamt rund acht Prozent in diesem und im nächsten Jahr vor. Der KAV schlägt vor, dass dieses Modell für die nach 2005 eingestellten BVG-Mitarbeiter zu 100 Prozent, für die besser verdienenden Altbeschäftigten zu etwa 25 Prozent angewandt wird. Nach einer Beispielrechnung würden sich die Bruttolöhne für Busfahrer aus der ersten Beschäftigtengruppe um 153 Euro, für die aus der zweiten Gruppe um rund 40 Euro im Monat erhöhen. Ver.di fordert dagegen für die Altbeschäftigten Einkommensverbesserungen um mindestens fünf Prozent, umgerechnet knapp 100 Euro pro Monat.

Stand: Freitag, 18. April 2008, 23:13 Uhr

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