74. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie; 27.- 29. März 2008
Mannheim, Samstag, 29. März 2008 – Die Möglichkeit einer gleichzeitig bestehenden Depression bei Patienten mit chronischer Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz, HI) wird in der medizinischen Praxis viel zu wenig beachtet, kritisierte ein Expertenteam um Dr. Hermann Faller (Universität Würzburg).
40 Prozent der Herzschwäche-Patienten haben Depressionen: Experten fordern Routine-Untersuchungen und adäquate Behandlung
Christiane Limberg, Pressestelle
Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung e.V.
29.03.2008
74. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie; 27.- 29. März 2008
Mannheim, Samstag, 29. März 2008 – Die Möglichkeit einer gleichzeitig bestehenden Depression bei Patienten mit chronischer Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz, HI) wird in der medizinischen Praxis viel zu wenig beachtet, kritisierte ein Expertenteam um Dr. Hermann Faller (Universität Würzburg). Eine Untersuchung von 598 HI-Patienten zeigte, dass 24 Prozent aktuell an einer Depression (Major Depression) und 15 Prozent an einer depressiven Verstimmung (Minor Depression) litten, hieß es auf der 74. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie die Mannheim. Bei immerhin 70 Prozent der Patienten war die Depression zum Untersuchungszeitpunkt nicht bekannt gewesen. Die Häufigkeit einer Major Depression war bei Frauen höher als bei Männern.
Eine weitere Untersuchung von Dr. Thomas Müller-Tasch (Heidelberg) kommt zum Ergebnis, dass die Schwere der HI für die Häufigkeit von Depressionen verantwortlich sei. Es müsse wissenschaftlich weiter untersucht werden, ob zum Beispiel entzündliche Prozesse, soziodemografische Faktoren oder die individuelle Krankheitsverarbeitung bei HI-Patienten in einem ursächlichen Zusammenhang mit der Entstehung einer Depression stehen.
„Angesichts der beträchtlichen Unterversorgung schlagen wir eine Optimierung der Diagnostik durch ein routinemäßiges Screening vor, um allen Herzinsuffizienz-Patienten mit Depression eine adäquate Behandlung zukommen zu lassen“, fordert Dr. Faller.
Kontakt:
Prof. Dr. Eckart Fleck, Berlin (Pressesprecher der DGK)
Christiane Limberg, Düsseldorf (Pressereferentin der DGK, Tel.: 0211- 600 692 – 61; Fax: 0211- 600 692 – 67; limberg@dgk.org ; Tel. im Kongresszentrum 0621-41065002
Roland Bettschart, B&K Medien- und Kommunikationsberatung, 0043 676 6356775
Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz und Kreislaufforschung e.V. (DGK) mit Sitz in Düsseldorf ist eine wissenschaftlich medizinische Fachgesellschaft mit heute mehr als 6450 Mitgliedern. Ihr Ziel ist die Förderung der Wissenschaft auf dem Gebiet der kardiovaskulären Erkrankungen, die Ausrichtung von Tagungen und die Aus-, Weiter- und Fortbildung ihrer Mitglieder. 1927 in Bad Nauheim gegründet, ist die DGK die älteste kardiologische Gesellschaft in Europa. Weitere Informationen unter www.dgk.org.
Weitere Informationen:
http://www.dgk.org
URL dieser Pressemitteilung: http://idw-online.de/pages/de/news252793
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Medizin und Gesundheitswissenschaften
überregional
Forschungsergebnisse, wissenschaftliche Tagungen