Forschungspreis Röntgen – 9/07

Text vom Sonntag.
717313.
gestern: 2.071
heute: 300

(in POTSDAM! war das!
Der Name passte nicht mehr in die
Headline-Spur…)

Ja, die Überschrift könnte jetzt so ..gehen, oder?
Nicht so steif, es geht ums Röntgen.
Die Strahlen dabei, you know!
So ein, whow super-Typ hat da doch
tatsächlich was entdeckt,
um die ja noch immer hohe
..Strahlendosis beim Röntgen..ja:
fast zu halbieren..???

Spanndend!
Na, betrifft uns ja schließlich alle, oder?

Willkommen!
15 Uhr 30 in Berlin.
Himmelblau.

Und –
freundlicherweise gibt es ja doch
immer wieder Menschen,
die Stiftungen stiften,
um den Forschern auch mal ein
kleines Lob…

JEDENFALLS:
gestern wurde in POTSDAM der

Behnken-Berger-Preis
für Strahlenreduzierung in der medizinischen Bildgebung
verliehen.

PREISTRÄGER…ist:
Dr. Christoph Hoeschen
vom GSF –
Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit
(Helmholtz-Gemeinschaft).

Preisgeld: 10.000 Euro.
Na, das ist doch das Mindeste!
Worum geht es?

Hoeschens Arbeiten haben zu neuen Verfahren geführt:
um die Strahlenbelastung für Patienten
etwa bei der Computertomographie und der Projektionsradiographie zu verringern
und zu beschreiben.

Die Auszeichnung wurde im Rahmen der Mitgliederversammlung
auf der 14. Jahrestagung
der Berlin-Brandenburgischen Gesellschaft für Nuklearmedizin
überreicht.

Ob gebrochenes Bein,
schmerzende Zahnwurzel,
Verdacht auf Brustkrebs
oder Lungenentzündung – der Arzt röntgt:

Schätzungen gehen
von etwa 140 Millionen Untersuchungen pro Jahr aus.
Natürlich wird zu viel geröntgt,
meint nicht nur FEMINISSIMA.
Und wurde uns nicht erzählt,
gerade die Computer-Tomografie
sei strahlenarm…?
Jedenfalls, machen wir uns nichts vor:
Diese Diagnostik ist heute nicht mehr
aus dem medizinischen Alltag wegzudenken.
..“Und zugleich…“ –
wie der Pressetext fortfährt:

…“die Ursache für die größte Exposition des Menschen
mit ionisierender Strahlung.
Die meisten Patienten sind dabei von Projektionsaufnahmen
(ca. 93 Prozent der Untersuchungen)
betroffen.
Um den Strahlenschutz dieser Gruppe möglichst zu optimieren,
entwickelte Hoeschen mit zwei Kollegen
ein effizientes Verfahren
zur Verringerung des ungewünschten Rauschens aus zwei Bildern.

Knapp 40 Prozent der medizinischen
Strahlenbelastung
stammen aus computertomographischen Untersuchungen,
die jedoch nur etwas mehr als 5 Prozent
der Untersuchungszahlen ausmachen.
Deren Anzahl wird in Zukunft weiter steigen:
und damit auch die Strahlenexposition:
Anders als beim klassischen Röntgen
können die für eine Untersuchung irrelevanten Körperregionen schlechter abgeschirmt werden,
sämtliche in Abtastrichtung liegenden Körperanteile werden bestrahlt;
zudem ist die Strahlendosis am Eintrittspunkt in den Körper etwas höher,
so der Presse-Text des Institutes.
Aufnahmen von ein bis zwei CT-Schichten
bedeuten eine ähnliche Strahlenbelastung
wie eine konventionelle.

Hier ist also,
fährt der Pressetext fort:
“ Ein besonderer Optimierungsbedarf notwendig.“

Dr. Christoph Hoeschen,
Leiter der Arbeitsgruppe Medizinphysik am GSF,
Institut für Strahlenschutz,
hat ein neues Verfahren entwickelt:
Es liefert mit deutlich geringerer Strahlendosis
Aufnahmen hoher Qualität.

„Wir wenden für die notwendige Rekonstruktion
der Bilder aus CT-Daten
einen neuartigen Algorithmus an,
der die in den Rohdaten steckende Information besser ausnutzt“,
erklärt Hoeschen.
Das heißt,
die Wissenschaftler können
aus der Hälfte der Daten –
entsprechend einer halbierten Strahlenbelastung –
bei vergleichbarem Rechenaufwand
mindestens gleich gute Bilder rekonstruieren:
wie mit dem bisherigen Standardverfahren!

(SAGENHAFT, oder?
Ganz neuer Blick auf die Mathematik!).

Auf Basis des neuen Algorithmus
Polynomial Expansion on the Disc (OPED)
haben die Forscher zusätzlich
verschiedene neue Aufnahmegeometrien entwickelt:
Das bedeutet, diese können helfen,
ohne Qualitätsverlust die Dosis weiter zu senken.

„Das Ergebnis ist,
dass schon bei niedrigeren Dosen
Aufnahmen von hoher Qualität erhalten werden“,
betont Hoeschen.
Dies kann dann mit Simulationsverfahren,
die ebenfalls in der Gruppe optimiert werden,
nachgewiesen werden.

Was ist der Behnken-Berger-Preis?

Die Stiftung trägt den Namen des
deutschen Physikers Hermann Behnken (1889-1945)
und seiner Ehefrau Traute Behnken-Berger.
Hermann Behnken gehörte zu den führenden Pionieren
der Radiologie in Deutschland:
und ist der „Vater“ der Dosiseinheit „Röntgen“.
Behnkens physikalische und technische Arbeiten haben entscheidend dazu beigetragen,
(so lernen wir aus dem Pressetext),
„..das solide Fundament der modernen
Präzisionsdosiometrie zu formen.“

Mit ihrem Preis fördert
die Behnken-Berger-Stiftung die Forschung
auf dem Gebiet des Strahlenschutzes.
Schwerpunkt:
Unterstützung des wissenschaftlichen Nachwuchses.

Und weiter im Pressetext
zu den Zielen der Stiftung:

“ Dabei ist der Fokus insbesondere
auf den Schutz vor Umweltschäden
aufgrund von Röntgenstrahlung
und Radioaktivität,
auf die Beseitigung von Strahlenschäden
durch therapeutische Maßnahmen,
auf die Röntgenstrahlungstherapie und
Diagnose von Strahlenschäden
und auf die Schutzmaßnahmen vor Radioaktivität
gerichtet.“

Die Behnken-Berger-Preise werden jährlich
an zwei junge Nachwuchswissenschaftler verliehen:
Für hervorragende Leistungen in genau diesen Bereichen….!
Tusch!!!

Weitere Informationen:

http://www.gsf.de/neu/Aktuelles/Presse/2007/strahlenschutz-hoeschen.php