Text vom Sonntag. 717313. gestern: 2.071 heute: 300
(in POTSDAM! war das! Der Name passte nicht mehr in die Headline-Spur…)
Ja, die Überschrift könnte jetzt so ..gehen, oder? Nicht so steif, es geht ums Röntgen. Die Strahlen dabei, you know! So ein, whow super-Typ hat da doch tatsächlich was entdeckt, um die ja noch immer hohe ..Strahlendosis beim Röntgen..ja: fast zu halbieren..???
Spanndend! Na, betrifft uns ja schließlich alle, oder?
Willkommen! 15 Uhr 30 in Berlin. Himmelblau.
Und – freundlicherweise gibt es ja doch immer wieder Menschen, die Stiftungen stiften, um den Forschern auch mal ein kleines Lob…
JEDENFALLS: gestern wurde in POTSDAM der
Behnken-Berger-Preis für Strahlenreduzierung in der medizinischen Bildgebung verliehen.
PREISTRÄGER…ist: Dr. Christoph Hoeschen vom GSF – Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit (Helmholtz-Gemeinschaft).
Preisgeld: 10.000 Euro. Na, das ist doch das Mindeste! Worum geht es?
Hoeschens Arbeiten haben zu neuen Verfahren geführt: um die Strahlenbelastung für Patienten etwa bei der Computertomographie und der Projektionsradiographie zu verringern und zu beschreiben.
Die Auszeichnung wurde im Rahmen der Mitgliederversammlung auf der 14. Jahrestagung der Berlin-Brandenburgischen Gesellschaft für Nuklearmedizin überreicht.
Ob gebrochenes Bein, schmerzende Zahnwurzel, Verdacht auf Brustkrebs oder Lungenentzündung – der Arzt röntgt:
Schätzungen gehen von etwa 140 Millionen Untersuchungen pro Jahr aus. Natürlich wird zu viel geröntgt, meint nicht nur FEMINISSIMA. Und wurde uns nicht erzählt, gerade die Computer-Tomografie sei strahlenarm…? Jedenfalls, machen wir uns nichts vor: Diese Diagnostik ist heute nicht mehr aus dem medizinischen Alltag wegzudenken. ..“Und zugleich…“ – wie der Pressetext fortfährt:
…“die Ursache für die größte Exposition des Menschen mit ionisierender Strahlung. Die meisten Patienten sind dabei von Projektionsaufnahmen (ca. 93 Prozent der Untersuchungen) betroffen. Um den Strahlenschutz dieser Gruppe möglichst zu optimieren, entwickelte Hoeschen mit zwei Kollegen ein effizientes Verfahren zur Verringerung des ungewünschten Rauschens aus zwei Bildern.
Knapp 40 Prozent der medizinischen Strahlenbelastung stammen aus computertomographischen Untersuchungen, die jedoch nur etwas mehr als 5 Prozent der Untersuchungszahlen ausmachen. Deren Anzahl wird in Zukunft weiter steigen: und damit auch die Strahlenexposition: Anders als beim klassischen Röntgen können die für eine Untersuchung irrelevanten Körperregionen schlechter abgeschirmt werden, sämtliche in Abtastrichtung liegenden Körperanteile werden bestrahlt; zudem ist die Strahlendosis am Eintrittspunkt in den Körper etwas höher, so der Presse-Text des Institutes. Aufnahmen von ein bis zwei CT-Schichten bedeuten eine ähnliche Strahlenbelastung wie eine konventionelle.
Hier ist also, fährt der Pressetext fort: “ Ein besonderer Optimierungsbedarf notwendig.“
Dr. Christoph Hoeschen, Leiter der Arbeitsgruppe Medizinphysik am GSF, Institut für Strahlenschutz, hat ein neues Verfahren entwickelt: Es liefert mit deutlich geringerer Strahlendosis Aufnahmen hoher Qualität.
„Wir wenden für die notwendige Rekonstruktion der Bilder aus CT-Daten einen neuartigen Algorithmus an, der die in den Rohdaten steckende Information besser ausnutzt“, erklärt Hoeschen. Das heißt, die Wissenschaftler können aus der Hälfte der Daten – entsprechend einer halbierten Strahlenbelastung – bei vergleichbarem Rechenaufwand mindestens gleich gute Bilder rekonstruieren: wie mit dem bisherigen Standardverfahren!
(SAGENHAFT, oder? Ganz neuer Blick auf die Mathematik!).
Auf Basis des neuen Algorithmus Polynomial Expansion on the Disc (OPED) haben die Forscher zusätzlich verschiedene neue Aufnahmegeometrien entwickelt: Das bedeutet, diese können helfen, ohne Qualitätsverlust die Dosis weiter zu senken.
„Das Ergebnis ist, dass schon bei niedrigeren Dosen Aufnahmen von hoher Qualität erhalten werden“, betont Hoeschen. Dies kann dann mit Simulationsverfahren, die ebenfalls in der Gruppe optimiert werden, nachgewiesen werden.
Was ist der Behnken-Berger-Preis?
Die Stiftung trägt den Namen des deutschen Physikers Hermann Behnken (1889-1945) und seiner Ehefrau Traute Behnken-Berger. Hermann Behnken gehörte zu den führenden Pionieren der Radiologie in Deutschland: und ist der „Vater“ der Dosiseinheit „Röntgen“. Behnkens physikalische und technische Arbeiten haben entscheidend dazu beigetragen, (so lernen wir aus dem Pressetext), „..das solide Fundament der modernen Präzisionsdosiometrie zu formen.“
Mit ihrem Preis fördert die Behnken-Berger-Stiftung die Forschung auf dem Gebiet des Strahlenschutzes. Schwerpunkt: Unterstützung des wissenschaftlichen Nachwuchses.
Und weiter im Pressetext zu den Zielen der Stiftung:
“ Dabei ist der Fokus insbesondere auf den Schutz vor Umweltschäden aufgrund von Röntgenstrahlung und Radioaktivität, auf die Beseitigung von Strahlenschäden durch therapeutische Maßnahmen, auf die Röntgenstrahlungstherapie und Diagnose von Strahlenschäden und auf die Schutzmaßnahmen vor Radioaktivität gerichtet.“
Die Behnken-Berger-Preise werden jährlich an zwei junge Nachwuchswissenschaftler verliehen: Für hervorragende Leistungen in genau diesen Bereichen….! Tusch!!!