TV-Kritik : DIE MAUERTOTEN – Wenn Tote stören

noch mehr! (Text von gestern Nachmittag)
650829.
gestern:3.244
heute: 2.894 (war eben ein Verschreiber)
willkommen!

Wir wissen, daß wir nichts wissen.
Gar nichts.
„Du sollst nicht merken“.
Dahinter steckt Kalkül.
Die Marionetten sind wir.
Ist Euch nicht auch schon einmal
oder oft?
aufgefallen,
daß man von den Mauertoten so gut wie nichts weiß?
Und auch nicht die genaue Zahl?
Und wieviele Frauen und Kinder?

Die
ARD-Dokumentation
über die Mauer-TOTEN.
Zeigt, dass beide Seiten
kein
..großes Interesse daran hatten,
die 35jährige staatliche Mordserie
an die große (politische) Glocke zu hängen.
Eine Doku, die nach einem zweiten Teil verlangt.
Eine Doku,
die dieses Gefühl von Erfrorenheit
wieder in dir hochkommen lässt
und die Erinnerung an
jene Debatten,
da ein Berlin-Neuer,
frisch an der Uni,
voll Schmerzwut schrie:
„WIE können diese Menschen
denn bloß jetzt so weiterleben
und so tun,
als sei nie etwas gewesen.????
Wo bleibt die Abrechnung?
Und wie hoch ist die Anzahl
„stasibereinigter Lebensläufe“ wirklich?!

Es ist ja so viel auf einmal.
Und während sich erst rund 60 Jahre
nach den Nazis
die Schockwelle echter Trauer und Wut und Schmerz
bei den Nachkömmlingen der „Täter“,
und Auseinandersetzungs-Bereitschaft einstellt,
die sich weiter bewegt,
als die emotionslose Aufzählung von Zahlen,
wie es die Historiker tun,
so bricht ja mit der Mauer auch nicht nur das Schweigen
„aus der und über die DDR-Zeit“ –
sondern eine neue, zusätzliche „Aufarbeitungslücke“
tut sich auf:
in der DDR waren ja nicht weniger Nazis,
als im westlichen Teil der Zonenaufteilung naach dem Krieg.
Man tat bloß so.
Und mit dem Mauerfall öffneten sich auch ganz neue…
„Resitutionsfälle“,
wie die Rückgabe jüdischen Eigentums
so distanziert-angeblich-wirtschaftshistorisch-korrekt genannt wird.
Und dann wollten die einst vertriebenen GUTS-Besitzer ebenfalls ihre Güter zurück…

Filmstoff, klingt jetzt banal,
ohne Ende.
TRAGISCH, ohne Ende.
Furchtbar.

„NIE WIEDER KRIEG!“
skandierte-zeichnete Käthe Kollwitz,
ihr Sohn war gefallen,
>ganz jung,
>im Ersten Weltkrieg.

Wie zeitlos modern, Käthe Kollwitzens Flyer…!

Fragte der ausländische Freund:
„Woran liegt es,
dass zwei Weltkriege von Deutschen ausgelöst-angezettelt wurden?“

Ohne eine moderne Alice Miller gelesen zu haben,
lieferte er SEINE Antwort gleich mit:

„Die Deutschen haben nie gelernt zu lachen,
daran könnte es liegen.
Sie werden noch immer zu streng..,
zu lieblos ..?erzogen.
Gehorsam ist bei einem Kind wichtiger als Kreativität.
Sie sind disziplin- undd kontroll-süchtig, die Deutschen, findet er.
Und vergeltungs- und strafsüchtig.
Er sähe das an all den Reichtsstreitigkeiten,
einfach unfassbar.
Offenbar schätze der Deutsche…
als Kriegsersatz vor allem den Rechtskrieg
gegen jeden und alle..“

Hmm..