Noch mal Glück gehabt! Bisher!
REPORT MAINZ hat aufgedeckt, dass praktisch jeder, der es darauf anlegt, an die Luftfracht gelangt, an drei großen deutschen Flughäfen:
Lücken bei Luftfrachtsicherheit
Bei der Lagerung von Luftfracht, die auch auf Passagiermaschinen mitgeführt wird, gibt es offenbar gravierende Sicherheitslücken. Das zeigen die Recherchen des ARD Politikmagazins „Report Mainz“.
In dem Bericht, der heute Abend in der ARD ausgestrahlt wurde, ist zu sehen, dass der Zugang zum Frachtbereich an den Flughäfen Hamburg, München und Frankfurt für Betriebsfremde ohne Kontrollen möglich ist. Die verdeckt gedrehten Bilder dokumentieren, dass die Fracht entgegen den Richtlinien des Luftfahrtbundesamtes (LBA) zum Teil unbewacht auf dem Flughafengelände in München und Hamburg gelagert wird.
Ein Risiko im Bereich des Terrors
Zu den Aufnahmen erklärte der Sprecher der Pilotenvereinigung Cockpit, Markus Kirschneck gegenüber „Report Mainz“: „Erschreckend. Man kann hier offenbar an Fracht, die demnächst auf Flugzeuge verladen werden soll, ungehindert hingreifen oder unter Umständen auch einmal ein Päckchen austauschen. Das ist definitiv ein Risiko in allen Bereichen, auch im Bereich des Terrors.“
Der für Luftsicherheit zuständige Gewerkschafter der Polizei, Josef Scheuring, sagte dem ARD-Politikmagazin nach Ansicht der Aufnahmen: „Das kann nicht sein, dass auf der einen Seite gegenüber dem Passagier konsequent kontrolliert wird, mit allen Möglichkeiten richtigerweise kontrolliert wird, und auf der anderen Seite regelrechte Scheunentore an den deutschen Flughäfen offen sind.“
Tiefensee: Versäumnissen nachgehen
Der für Luftfrachtsicherheit zuständige Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) kündigte im Interview mit „Report Mainz“ an, den Versäumnissen der Spediteure nachzugehen. „Wenn diese Informationen richtig sind, dann wird im Luftfahrtbundesamt, und zwar unter der Federführung des Präsidenten, gründlich geprüft, und wir werden dann entsprechend reagieren“, so Tiefensee.
Luftfracht-Spediteure müssen seit Anfang 2006 eine Zertifizierung als sogenannte Reglementierte Beauftragte beim Luftfahrtbundesamt beantragen und als zertifizierte Spediteure strenge Sicherheitsauflagen erfüllen.
Sicherheitsauflagen nicht überprüft
Der LBA-Präsident Ulrich Schwierczinski erklärte gegenüber „Report Mainz“, dass die Spediteure seit Beginn der Zertifizierung bisher noch nicht dahingehend überprüft worden seien, ob sie die Sicherheitsauflagen des Luftfahrtbundesamtes auch tatsächlich erfüllen.
Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Speditions- und Logistikverbandes, Heiner Rogge, sagte angesichts der Recherchen, dass nicht alles korrekt gelaufen sei.