NACHRUF: VIRGINIA WOOLF (28.3.07)

Am 28. März 1941 hat Virginia ihrem Leben ein Ende gesetzt. Sie ging ins Wasser. Sie hinterließ 248 Werke. Hier eine aktuelle Biographie – von Wikipedia:
1882-1941

Virginia Woolf
Schriftstellerin

1882
25. Januar: Adeline Virginia Stephen wird als drittes Kind des angesehenen Biographen und Kritikers Leslie Stephen und seiner Frau Julia (geb. Jackson, geschiedene Ducksworth) in London geboren. Da beide Elternteile zuvor schon einmal verheiratet waren, wächst sie als zweitjüngstes von insgesamt acht Geschwistern und Halbgeschwistern auf. In ihrer Kindheit wird sie sexuell mißbraucht, vermutlich von einem ihrer Halbbrüder.
Stephen besucht keine Schule, hat aber Zugang zur großen Bibliothek ihres Vaters und äußert früh den Wunsch, Schriftstellerin zu werden.

1895
5. Mai: Der Tod ihrer Mutter löst ihren ersten psychischen Zusammenbruch aus.

1904
22. Februar: Der inzwischen geadelte Vater Sir Leslie Stephen stirbt an Krebs.
Sommer: Stephens zweiter Zusammenbruch zieht sich bis Ende des Jahres hin.
Sie ist Mitglied der „Bloomsbury Group“, eines bekannten Zirkels von Literaten, Malern, Verlegern, Kritikern und Wissenschaftlern, zu denen auch der Ökonom John Maynard Keynes (1883-1946) zählt.

1905
Sie beginnt, für verschiedene Zeitungen Buchrezensionen und Artikel zu schreiben. Ihre Autorenschaft für das renommierte „Times Literary Supplement“ dauert bis zu ihrem Tod an.

1912
März/April: Nach einem Heiratsantrag des Schriftstellers und Journalisten Leonard W. Woolf (1880-1969) erkrankt Stephen erneut psychisch.
10. August: Sie heiratet Woolf.
September: Virginia Woolf unternimmt einen Suizidversuch.

1915
Umzug nach Richmond bei London.
März: Woolfs erster von zahlreichen Romanen „The Voyage Out“ (Die Fahrt hinaus), an dem sie seit 1907 gearbeitet hat, erscheint. Der Schwerpunkt des Werks liegt auf der psychologischen Entwicklung einer jungen Frau während einer Südamerikareise. Dieser wohl konventionellste ihrer Romane wird von Presse und Öffentlichkeit positiv aufgenommen. In all ihren literarischen Werken will Woolf die Psyche des Menschen ergründen und sieht es als die Aufgabe von Literatur an, die zerrissene Wirklichkeitserfahrung der Menschen in der Moderne auszudrücken.

1917
Woolf und ihr Ehemann gründen einen eigenen Verlag, „The Hogarth Press“. Als erstes Werk verlegen sie „Two Stories“, das je eine Geschichte der Ehepartner enthält.
Alle 17 weiteren literarischen Werke Virginia Woolfs erscheinen in diesem Verlag, ebenso Romane von T. S. Eliot und anderen.

1919
Umzug nach Rodmell (Sussex).

1922
Im selben Jahr wie James Joyces Roman „Ulysses“ erscheint Woolfs „Jacob’s Room“ (Jakobs Raum). Der Protagonist trägt viele Züge ihres verstorbenen Bruders Thoby. Beide Romane arbeiten mit der neuen Technik des inneren Monologs.

1925
Mai: Der Roman „Mrs. Dalloway“ wird veröffentlicht. Die ständig durch Erinnerungen der Titelfigur unterbrochene Handlung beschränkt sich, wie häufig bei Woolf, auf einen Tag.

1927
Mai: Woolf publiziert „To the Lighthouse“ (Die Fahrt zum Leuchtturm), eine literarische Auseinandersetzung mit ihren Kindheitserinnerungen.

1928
Oktober: Veröffentlichung von „Orlando. A Biography“ (Orlando. Geschichte eines Lebens). Diesen humorvollsten Roman schrieb Woolf für ihre Geliebte Vita Sackville-West (1892-1962).

1929
Oktober: „A Room Of One’s Own“ (Ein Zimmer für sich allein) erscheint, ein feministisches Essay, das zu einem der meistzitierten Texte der neuen Frauenbewegung wird.

1931
Oktober: Erscheinen des Romans „The Waves“ (Die Wellen). Die inneren Monologe von sechs Personen werden miteinander verknüpft, die äußere Handlung tritt fast völlig zurück. Das Werk ist eine konsequente Fortsetzung der literarischen Experimente Woolfs aus den zwanziger Jahren.

1936
April-Oktober: Nach der Fertigstellung von „The Years“ (Die Jahre) erkrankt Woolf erneut psychisch.

1937
März: Veröffentlichung von „The Years“, einer Auseinandersetzung mit dem Zeitempfinden von Menschen.

1938
Juni: „Three Guineas“ (Drei Guineen) erscheint, eine bis heute umstrittene feministische Schrift, in der Woolf kurz vor dem Zweiten Weltkrieg die patriarchalische Gesellschaftsform mit Militarismus, Faschismus und Krieg verknüpft.

1941
28. März: Virginia Woolf stirbt durch Freitod im Fluß Ouse bei Lewes in Sussex.
21. April: Nach dem Auffinden ihrer Leiche wird Woolf eingeäschert.
Postum wird ihr fast fertiggestellter Roman „Between the Acts“ (Zwischen den Akten) veröffentlicht, der sich wieder mit dem Bewußtsein einer Gruppe von Menschen auseinandersetzt.
(cp)

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