Internationaler Rundblick.
Quelle: kurier.at/Wien
Schwere Sturmschäden in Deutschland
In Nordrhein-Westfalen und dem Norden des Landes fiel der Strom aus, Bäume wurden umgeknickt und die Autobahn musste gesperrt werden.
Wegen umstürzenden Bäume musste sogar eine Autobahn gesperrt werden. Bei starkem Sturm sind in der Nacht auf Silvester in Nordrhein-Westfalen und Norddeutschland große Schäden entstanden. Bäume und Ampeln stürzten um, herabstürzende Dachteile beschädigten parkende Autos, Baustellenabsperrungen wurden weggerissen. Die Windgeschwindigkeiten erreichten zum Teil fast 150 Stundenkilometer.
Tief „Karla“
Verantwortlich dafür war das Tief „Karla“, das inzwischen in Richtung Osten weiterzog. Ihm folgt „Lotte“: Sie sorgt erneut für Sturm- und Orkanböen und überdies für starken Regen, wie der Deutsche Wetterdienst am Sonntag voraussagte. Vielen Feuerwehren stand also eine weitere anstrengende Nacht bevor. Besonders schlimm wütete „Karla“ in Norddeutschland. In Hamburg mussten Polizei und Feuerwehr immer wieder umgeknickte Bäume von den Fahrbahnen räumen. Zwischen Lübeck und Kiel beziehungsweise Kiel und Flensburg wurde der Bahnverkehr wegen herabgestürzter Äste unterbrochen. Mehrere Brücken waren gesperrt.
Schwerste Stürme des Jahres
Mecklenburg-Vorpommern erlebte in der Nacht zum Silvestertag die schwersten Stürme des alten Jahres. Auf der Insel Hiddensee wurden von der dortigen Wetterwarte Orkanböen mit Spitzengeschwindigkeiten von 176 Stundenkilometern gemessen. Trotz der extremen Wetterbedingungen hielten sich die Schäden nach Polizeiangaben in Grenzen.
Verkehrsschilder umgerissen
Stark betroffen war auch Nordrhein-Westfalen: Allein im Kreis Gütersloh rückte die Polizei in der Nacht 37 Mal wegen des Unwetters aus. Der Sturm beschädigte Autos und riss Verkehrsschilder um. Auch in Städten wie Essen oder Mönchengladbach und im Sauerland waren Polizei und Feuerwehr im Einsatz. In Berlin gab es ab den frühen Morgenstunden insgesamt 43 meist kleinere Einsätze der Feuerwehr. So war ein Baugerüst auf einer Länge von hundert Metern eingestürzt und abgebrochene Äste lagen auf den Straßen. Menschen wurden nicht verletzt.
Verkehrschaos in USA
Ein anhaltender Schneesturm hat im Mittleren Westen und im Südwesten der USA erneut ein Verkehrschaos ausgelöst. Mehrere hundert Autofahrer saßen im Bundesstaat Colorado auf bis zu drei Meter hoch eingeschneiten Straßen fest und wurden von Soldaten der Nationalgarde gerettet.
Der Sturm hatte bereits am Donnerstag und Freitag weite Teile des Luftverkehrs auf dem Flughafen von Denver lahm gelegt. Stellenweise fielen nach Angaben der Meteorologen bis zu 76 Zentimeter Schnee.
Ein riesiges Gebiet von Kanada bis fast nach Mexiko war von dem Sturm betroffen. Noch am Samstag blieben zahlreiche Highways unter anderem in Kansas und New Mexico geschlossen. In Kansas waren mindestens 14.000 Menschen ohne Strom. Eine erste Schneefront hatte bereits kurz vor Weihnachten in Colorado für Chaos gesorgt.
Sturm entwurzelt Bäume in Belgien
Heftige Sturmböen haben in Belgien Bäume entwurzelt. Viele Straßen – darunter die Autobahn Lüttich-Antwerpen – wurden für Bergungsarbeiten zeitweise gesperrt. In Mol nahe der niederländischen Grenze wehte der Wind ein Festzelt fort, in dem eine Silvesterparty mit 6.000 Gästen geplant war. Anderswo deckte der Sturm Dächer ab.
Artikel vom 31.12.2006, 12:17 | APA, dpa | hjh