hier appetitilich alles zusammengefasst..nicht nur in Berlin..und – Salmonellchen unterwegs..!
Quelle: Agenturen und www.zdf.de/ „Opposition entsetzt“
Wirbel um Gammelfleisch-
Fund in Berlin
95 Tonnen beschlagnahmt – Folgen für Verbraucher unklar
Nach dem Fund von Gammelfleisch bei einem Braunschweiger Dönerhersteller Ende November gehen nun auch Berliner Behörden einem solchen Fall nach. Bereits im September wurden 95 Tonnen Putenfleisch beschlagnahmt. Verwirrung herrschte indes am Freitag über die Folgen für die Verbraucher: Am späten Nachmittag teilte die Senatsverwaltung für Verbraucherschutz mit, dass eine unbekannte Menge des Fleisches an Dönerbetriebe in Berlin, Brandenburg und Schweden gegangen sei.
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Da bei Analysen des Fleisches Salmonellen nachgewiesen worden seien, könne eine Gefährdung von Verbrauchern nicht ausgeschlossen werden, sagte Behördensprecherin Regina Kneiding der Nachrichtenagentur AP. Zuvor hatte dagegen das Veterinär- und Lebensmittelaufsichtsamt Berlin-Mitte erklärt, dass nichts von dem sichergestellten Putenfleisch in Umlauf gekommen sei und damit auch keine Gefahr für Verbraucher bestanden habe.
Schon im September entdeckt
Bereits im September hatten Lebensmittelkontrolleure das Fleisch sichergestellt, das zum größten Teil als ungenießbar oder sogar gesundheitsschädlich eingestuft wurde, wie die Berliner Staatsanwaltschaft mitteilte, die seit sechs Wochen gegen einen 59-Jährigen in dem Fall ermittelt. Bei Untersuchungen des Fleischs wurden den Angaben zufolge von 25 Proben 19 als gesundheitsschädlich oder wertgemindert erachtet.
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Das Putenfleisch aus Italien wurde nach Angaben der Staatsanwaltschaft am 21. September bei einer Kontrolle des Veterinär- und Lebensmittelaufsichtsamts Berlin-Mitte festgestellt. Daraufhin wurde die gesamte Lieferung beschlagnahmt, die zur Weiterverarbeitung vorgesehen war, wie der stellvertretende Amtsleiter Thomas Fischer sagte.
Am Mittwoch dieser Woche wurden laut Staatsanwaltschaft im Zuge der Ermittlungen die Geschäftsräume der betroffenen Firma durchsucht und Unterlagen sichergestellt. „Die Auswertung der Beweismittel und die Ermittlungen durch das zuständige Kommissariat des Landeskriminalamtes Berlin dauern an“, hieß es in der Erklärung der Behörde. „Der Ausgang des Verfahrens ist offen.“
Grüne und FDP: Skandal
Die Opposition sprach von einem Skandal. Die Grünen-Fraktion kritisierte die ehemalige Gesundheitssenatorin und heutige Arbeitssenatorin Heidi Knake-Werner (Linkspartei) scharf. „Offenbar passte der zuständigen PDS-Senatorin der Zeitpunkt des Skandals nicht, der unmittelbar in die Koalitionsverhandlungen fiel und natürlich ein schlechtes Licht auf die Verbraucherschutzpolitik der PDS wirft“, erklärte der verbraucherschutzpolitische Sprecher der Grünen-Fraktion, Michael Schäfer.
Auch die FDP-Fraktion sprach von einem Skandal. „Allein die enorme Menge verdorbenen Fleisches wirft Fragen auf, aber auch die Tatsache, dass Parlament und Öffentlichkeit erst jetzt informiert werden“, erklärte der gesundheitspolitische Sprecher, Kai Gersch. In einer Sondersitzung des Gesundheitsausschusses müsse nun geklärt werden, warum die Öffentlichkeit und das Parlament nicht vorher informiert wurden. Außerdem müsse geklärt werden, ob kein weiteres Gammelfleisch in Berlin im Umlauf sei.
Braunschweiger Dönerbetrieb gibt auf
Der wegen verdorbenen Fleisches in Verruf geratene Dönerhersteller aus Braunschweig kündigte unterdessen an, seinen Betrieb aufzugeben. Laut Justiz hat sich der Verdacht, dass in dem Unternehmen verdorbenes Fleisch vorsätzlich verarbeitet worden sei, bislang nicht erhärtet. In dem Betrieb waren insgesamt 5,5 Tonnen Fleisch sichergestellt worden. 230 Kilogramm des Rind- und Hähnchenfleisches waren nach Angaben der Ermittlungsbehörde gammelig. Gegen den Betriebsverantwortlichen werde weiter wegen Verstoßes gegen das Lebensmittelrecht ermittelt.
Im August stellte die Münchner Polizei bei einem Großhändler mehr als zehn Tonnen Gammelfleisch sicher, weitere Funde in Bayern folgten. Insgesamt soll es sich um rund 100 Tonnen handeln. Der Großhändler nahm sich Anfang September das Leben.
Mit Material von dpa, AP