Erneut 5 Tote in französ. Billigunterkunft.

Roubaix, Nordfrankreich:
Fünf Tote bei Brand in Billigunterkunft

In der nordfranzösischen Stadt Roubaix sind fünf Menschen bei einem Feuer in einer Billigunterkunft ums Leben gekommen. Unter den Opfern waren nach Behördenangaben auch ein junges Mädchen und ein Kind. Der Brand war am frühen Morgen ausgebrochen; die Ursache ist nach Angaben der Feuerwehr noch unklar.

Bereits im April hatte es in dem umgebauten früheren Café gebrannt. Das hatte die Sozialdienste auf den Plan gerufen. „Danach soll der Hausbesitzer die elektrischen Anlagen in Stand gesetzt haben“, sagte der stellvertretende Bürgermeister von Roubaix, Renaud Tardy. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Lille befindet sich der Besitzer in Polizeigewahrsam.

Das alte Backsteinhaus, das in einem sozial schwachen Viertel der Stadt liegt, wurde von Bewohnern als heruntergekommen beschrieben. Nach Angaben des Vize-Bürgermeisters wurde es hauptsächlich von Ausländern bewohnt. Wie ein Nachbar berichtete, habe es in dem Haus „weder einen Notausgang noch einen Feuerwehrlöscher“ gegeben. Er habe dabei geholfen, sechs Kinder aus den Flammen des Hauses in Sicherheit zu bringen, sagte der Mann der Nachrichtenagentur dpa: „Eine Frau warf mir die Kinder zu. Es war traumatisierend.“

In Frankreich war es in der Vergangenheit mehrfach zu Bränden in Billigunterkünften gekommen. Bei zwei Großbränden in Pariser Billighotels waren im letzten Jahr insgesamt 37 überwiegend afrikanische Einwanderer ums Leben gekommen. Dies hatte eine heftige Diskussion über die Unterbringung sozial schwacher Menschen in unsicheren Unterkünften ausgelöst.

quelle: tagesschau.de Ausland