PINN: Am Tisch mit Bert Brecht & Helene Weigel

Anlässlich des 50. Todestages von Bertolt Brecht am 14. August 2006 begibt sich die renommierte Historikerin Dr. Martha Schad auf kulinarisch-literarische Spurensuche. /3-sat & auch als Buch.

Komm und setz dich, lieber Gast
Am Tisch mit Bertolt Brecht und Helene Weigel

© Collection Rolf Heyne

Anlässlich des 50. Todestages von Bertolt Brecht am 14. August 2006 begibt sich die renommierte Historikerin Dr. Martha Schad auf kulinarisch-literarische Spurensuche.

„Mein Anteil an seinem schriftstellerischen Werk ist kolossal, denn ich konnte vorzüglich kochen“
Helene Weigel

Es gibt fast in jedem Werk Brechts eine Szene, in der ein Mensch nicht als Dialektiker, sondern als Kreatur gezeigt wird, die isst und trinkt. Tischgemeinschaften kommen in den Theaterstücken häufig vor. Und oft „kommt das Fressen vor der Moral“, wie in Brechts „Dreigroschenoper“.

Wo lagen die kulinarischen Vorlieben von Bertolt Brecht und Helene Weigel? Von Augsburg bis Berlin, über die vielen Exil-Stationen in Europa, Russland und den USA, zeigt sich Brecht in keiner Hinsicht als Kostverächter. Vielmehr entdeckt man einen geselligen und genussliebenden Brecht, der Wert auf gutes Essen und auf einen gut geführten Haushalt legt. Zeitlebens haftete ihm an, dass er vor allem die Gerichte liebte, die es in seiner Heimatstadt Augsburg gegeben hatte, wie Kartoffelsalat, koteletts und Holunderküchlein. Auch Bayerisches Bier trank er gerne.

Helene Weigel, die Wienerin, hat manche Lebenskrise dadurch gemildert, dass sie so gut kochen konnte. Brecht nannte seine Frau eine „Suppen kochende Kennerin der Wirklichkeit“. Ihr handschriftliches Kochbuch enthält vor allem Gerichte der österreichisch-böhmischen Küche, nebst einigen Rezepten aus der Exilzeit.

„Komm und setz dich, lieber Gast“ öffnet die Türen in das Privatleben Brechts und Weigels, in ihren Alltag, der überraschenderweise von Kulinarischem stark geprägt war. Die Tochter Helene Weigels, Barbara Brecht-Schall, gab die Erlaubnis, die Rezepte in dieses Buch aufzunehmen, dass vor allem durch die persönlichen Anmerkungen Helene Weigels zu einzelnen Rezepten einen besonderen Reiz erhält.

Die Autorin:

Dr. Martha Schad, geboren 1939 in München, studierte an der Universität Augsburg Geschichte und Kunstgeschichte und promovierte über „Die Frauen des Hauses Fugger von der Lilie“. Sie ist als freiberufliche Autoin tätig. Im Bereich „Kulinarisches“ war Martha Schad bereits „Zu Gast bei Kaiserin Elisabeth und König Ludwig II.“.

Martha Schad

KOMM UND SETZ DICH, LIEBER GAST
Am Tisch mit Bertolt Brecht und Helene Weigel

Collection Rolf Heyne
ISBN: 3-89910-275-4

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