Tiefsommer-Nacht-Gedicht…Nr…? Juli 06

vom 25. Juli in Zeiten von Gluthitze…nicht nur hier.
vom 25. Juli –
Ein Tiefsommer-Nachtgedicht..
Ja, die andern sind schon alle gegangen,
und du bist noch immer da.
Draußen beginnen die early-morning-Stars zu zwitschern und es fällt mir ein Song ein, der Name ist mir entfallen.
Um diese Uhrzeit.
Irgendsoein holländischer Foxtrott, aus der Juke-Box,
und alle haben geschwoft,
obwohl das kein Tanzlokal war,
und der Ungekannte, hat dir einen ausgegeben, obwohl du das na, ja, konnteste schlecht nein sagen, wär der beleidigt gewesen,
heute getrauen die sich das nicht mehr.
Sie haben sich emanzipiert.
Und sie schwofen auch nur noch
höchst selten zu dem Morning Star oder wie das hieß, zu der Juke Box,
die am Aussterben ist,
wir konservieren eine im Tiefkühlkeller,
und wissen nicht, wa ein I-Pod ist, und suchen verzweifelt nach einem UHER-Report, das auch ausgestorben scheint, hey,
was machen die bloß alles mit und aus uns,
kannste das mal verraten, jetzt, um 04 Doppelpunkt 38 Uhr…bei zwitschernden Vögeln und nachlassender Dunkelheit..die Sonne schon schadenfroh in ihren Startlöchern..oh-je..!

Du schweigst.
Macht auch nichts.
Wir verstehn uns auch so.!

Hallo Gast, wir sind allein an der Nacht-Lounge-Lesebar…auch mal ganz gut so,
kann man mal reden…wie geht’s, ja, natürlich, es könnte immer besser, aber es könnte auch immer schlechter, weißt du,
der Pessimismus bringt uns auch nicht weiter.
Überhaupt nicht.
Jetzt sind wir unter uns.
Ich frag dich, warum sind die Leut so geizig?
Warum verschenken sie nicht mal ihr Herz, in der Kirsche. und nur Winterschlußverkauf bei Klamotten, im Hochsommer?
Echt, da kriegst du die Motten…
Reim dich oder ich fress dich.
All das schöne Obst, das verfault, zu 100 Gramm zu 1 Euro 99, das ist doch nicht normal….oder wie?
Fast so unnormal, wie wenn dein Ex-Lover über deine Zahnpasta-Gewohnheiten literarisch, huch, hust, meint, hihi…das wäre dann noch „Littttterrrratur…“
das arme, strapzierte und wehrlose Wort..!
und alle für die KUNST auf die künstlichen Barrikaden gehen,
aber nicht …für das Leben..

Ach.
Papiertiger halt, nichts weiter, bei Rotwein und genügend Lullen.

Schöntrink-Rauch…

Aber das hatten wir schon.
Ewige Wiederholungen.
Sollen die doch schreiben, was die wollen.
Ist eh wurscht.
Draußen sterben sekündlich Menschen,
und die unterschreiben für 100.000 Euro, lachhaft, wenn es nicht so grotesk wäre, deutsch halt, oder?

„Krämerisch“…..

ach, diese aufgeräumten gutmenschen, wenn wir die nicht hätten…!

kommt gleich!

Und hier ist es:

Aus dem Kühlschrank
sprühn
die Mücken,
und
die Cola sagt,
ich bin schal!

Die Kirschen, herzgeförmt,
tiefdunkeltrunken,
von Würmern zerfressen,
und von der Hitze zermürbt
(Worte, die mit der Vorsilbe „zer“ – beginnen..)

zerfallen im Sud des Geizes
der Krämer,
die nichts verschenken,
nicht eine Kirsche lang,
und sei sie so verfault
as can be-
100 Gramm 1 Euro 99, bitte-sehr!

Nichts verschenken!
Denkt der Krämer.
Eher kipp ich meine Kirschen weg.

Sommer. Sommer. Sommer.

Hochsommer.

Wenn die Stachelbeere vor Hitze hochrotbrüllt,
dem Kind wird nichts geschenkt!

der Rest nicht mehr lesbar,
so hin- und handgekritzelt,
in einer Stadt,
die keine

Gärten …und kaum mehr ..Milde hat.

mehr hat…

Es ist 4 Uhr 30, a.m.
leichte, sehr leichte…Abkühlung…für Sekunden.
Gleich geht die Sonne wieder glutrot auf und auch unter.

Extra tief in den Westen gefahren, um diese absolut oberglut-roten Sonnenuntergänge, wie in Afrika, so muß das dort sein,
aber nur in Berlin, in der Pampa,
gibt es auch, mußt-du gen Osten fahren,
dann siehst du den Westen, mit seinem ober-glut-roten Sonnenuntergang – weil keine Hochhäuser und so

dazwischen-zischen.

Ja.
Und du bist noch weiter von der Sonne wesch, verstehst?