STERN – Boulevard oder Politik?

Wenn der STERN mit dem Tod des Entertainers CARRELL diese Woche aufmacht und nicht mit dem neuen Brandherd in NAHOST – Anmerkungen aus einer Diskussion..
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gestern: 489
heute: 100

Gestern Abend entbrannte eine nicht unkluge
und vielschichtige Debatte über Pollys Frage-Ausruf:

Warum kann man den STERN nicht mehr lesen –

über aktuelle Lesegewohnheiten in Zeiten des Internet
und hervorragenden Print-Tageszeitungen.
Dazu am Tag mehr…

Es ist gleich halb drei in einer endlich leicht regnerischen Berlin-Nacht…und dezenter Abkühlung….

Willkommen…welcome to the nightriders!

Um noch ein Wort vorab, vor dem Tag, ,
zum STERN –

vielleicht ist es sein Hin und Her, die Unentschiedenheit –
oder eher die Entschiedenheit pro Boulevard.

Damit macht sich der STERN selbst kaputt.

Und beraubt uns, hat schon!
eines einst einzigartigen, des besten…neben dem SPIEGEL deutschen …schnief..ja…einer Wochenzeitung, deren Bedeutung nur nachvollziehen kann,
wer den „alten“ STERN noch kannte.

Da war der Satz geflügeltes Wort:

„Was sagt denn der STERN dazu?“

Heute fragst du – „was schreibt denn spiegel-online dazu..?“

Spiegel-online,
eine Art Bild-Zeitung für die Polit-Bildungs-Schicht..oder…?

Aber seitdem fast alle Tageszeitungen inzwischen online sind,
und es unglaublich gute AutorInnen…

ja….

da sind wir anspruchsvoll und wählerisch und auch geschmäcklerisch geworden….

und merken schnell,
wenn was ein Geschmäckle hat.
Dazu ein interessanter Versprecher in der Diskussion gestern Abend:

„Hab den STERN mal wieder seit langer Zeit gekauft,
weil der Klinsmann auf dem Titelbild ist und
in schwarz-weiß!“

Staunen.

Stimmt ja gar nicht.

Es ist nicht Klinsmann.

Sondern Rudi Carrell.

Die Freud’sche Versprecherin offenbarte das Debakel:

„Aktuell“ ist Klinsmanns Abschied und Abgang.

Der STERN würdigte den Tod des Entertainers.

Über den wir in der Nacht berichteten, als ..

und der TAGESSPIEGEL am nächsten Tag sehr ausführlich ….

und die anderen Tageszeitungen auch.

Wäre der STERN uns,

hätten wir den STERN gestern mit dem neuen NAHOST-KONFLIKT als TITEL-STORY aufgemacht.

Warum?

Weil die Situation so undurchsichtig und gleichzeitig so gefährlich.

Und mit Menschen umgegangen wird, als seien sie aus Papp-Maché.

Sicher könnte keine Lösung dargestellt werden, wie auch,

aber von einem „früheren STERN“ hätte man erwartet und erhofft,

dass er investigativ berichtet – und ein Interview mit dem neuen israelischen Staatspräsidenten gehabt hätte.

Etwa – ob der Einsatz von 6000 Soldaten, um zwei entführte israelische Soldaten aufzuspüren…

viele Fragen –
die nach der Verhältnismäßigkeit wäre die erste.

Und die nach der Diplomatie die zweite.
Und die dritte – GEWALT kann keine Lösung sein.

Niemals.

Und noch eine Frage hätte uns interessiert, bzw. deren Beantwortung –

Sah es nicht gerade so aus,
als ob die Palestinenser die Friedensfahne geschwenkt hätten…?

Und – warum ist es denn so schwer für Israel auf das Angebot des Gefangenen-Austauschs einzugehen?

Und – vielleicht die letzte Frage –

macht man es sich nicht zu einfach,
wenn man von den anderen immer als „Terroristen“ spricht,
und nur sich selbst als legitimierte Kriegsführer sieht…?

Mit welcher Berechtigung?

Ja, das mal schnell so, wie man es sich gewünscht hätte.

Wenn es noch der STERN wäre, von früher….