28. Mai, 13.00 Uhr Einweihung eines neuen Informationssystem im Museum im Stasi-Bunker Machern.
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Update vom 17.5.2006 Termine, Ausstellungen, Führungen
Termine
26. Mai, 19.00 Uhr 90 Minuten Klassenkampf – Das deutsch-deutsche Fußballduell bei der WM 1974. Film und Diskussion
Auf der großen Leinwand im ehemaligen Stasi-Kinosaal ist das deutsch-deutsche Länderspiel vom 22.06.1974 in Hamburg zu sehen. Wegen des legendären Siegs der DDR-Mannschaft durch das Sparwasser-Tor ging diese Partie in die deutsche Fußballgeschichte ein.
Ins damalige Geschehen führt Thomas Blees, Autor des Buches „90 Minuten Klassenkampf“, ein. Er moderiert auch die Diskussion in der Halbzeit mit Wolfram Löwe, 1974 Mitglied der DDR-Nationalmannschaft, der das Spiel live miterlebte. Thema des Gesprächs ist vor allem der ideologische Kampf, den die deutsch-deutsche Begegnung mit sich brachte: Der DDR-Fußball litt unter einem vom Zentralkomitee ausgegebenen Plansoll, Spieler mussten sich der Stasi erwehren, Schlachtenbummler, die zur WM in den Westen reisen wollten, ein strenges Auswahlverfahren über sich ergehen lassen. Sogar die Anfeuerung war vorgeschrieben: „Die DDR-Touristen verwenden bei der Unterstützung der Sportler den bekannten Zuruf der sportbegeisterten Bürger der DDR: 7-8-9-10-Klasse und spenden kräftig Beifall.“
Einführung und Moderation zwischen den Halbzeiten: Thomas Blees. Im Gespräch mit Wolfram Löwe, 1974 Mitglied der DDR-Fußballnationalmannschaft
Veranstalter: Museum in der „Runden Ecke“ Leipzig
Ort: Dittrichring 24, 04109 Leipzig
28. Mai, 13.00 Uhr Einweihung eines neuen Informationssystem im Museum im Stasi-Bunker Machern.
Es sprechen der Bundestagsabgeordnete Manfred Kolbe sowie der stellvertretende Landrat des Muldentalkreises, Klaus-Jürgen Linke.
Führungen am 27. und 28. Mai, je von 13.00 bis 16.00 Uhr geöffnet. In dieser Zeit finden ständig Führungen statt. Am 27. Mai außerdem Bustransfer von der „Runden Ecke“ in Leipzig ins Museum im Stasi-Bunker an.
30. Mai, 19.00 Uhr Als der Osten durch den Westen fuhr – Die Deutsche Reichsbahn in Westberlin
Buchvorstellung
Veranstalter: Stiftung Aufarbeitung
Ort: Berliner S-Bahn Museum, S-Bahnhof Jannowitzbrücke
30. Mai, 19.00 Uhr Erich Mielke, die Stasi und die Armeefußballer
Vortrag und Diskussion – Referent: Dr. Hanns Leske
Veranstalter: BStU, Außenstelle Frankfurt (Oder)
Ort: Rathaus, Am Markt 1, 15230 Frankfurt
30. Mai, 19.30 Uhr Ausstellungseröffnung “ Ich wurde immer mutiger. Der Pankower Friedenskreis im Focus der Staatssicherheit“
Referentin: Dr. Marianne Subklew (Pastorin)
Veranstalter: BStU, Außenstelle Rostock
Ort: Rathaus der Hansestadt Rostock, Neuer Markt 1 Rostock 18055
02. Juni, 19.00 Uhr Rausgekickt – Erich Mielke, die Stasi und das runde Leder. Podiumsdiskussion
Fußball in der DDR – das ist nicht nur eine Geschichte des Sports, sondern zugleich die Geschichte schier unglaublicher Einflussnahme und Repressionen seitens des SED-Regimes, vor allem durch das Ministerium für Staatssicherheit. Spieler wurden zwangsdelegiert, ebenso Trainer sowie ganze Vereine. Willfähige Schiedsrichter sorgten für genehme Ergebnisse und unliebsame Akteure wurden in niedere Spielklassen verbannt. Dr. Hanns Leske hat viele der Betroffenen interviewt und die Ergebnisse in dem Buch „Erich Mielke, die Stasi und das runde Leder“ zusammengestellt. Während der Veranstaltung debattiert er mit Ralf Heine und Norman Schubert, zwei ehemaligen Fußballern der DDR, die ein vermeintlich non-konformes Verhalten ihre Karriere kostete.
Leskes Untersuchung ist die erste wissenschaftlich fundierte Arbeit über die systematische Überwachung des Fußballsports in der DDR.
Veranstalter: Museum in der „Runden Ecke“ Leipzig
Ort: Dittrichring 24, 04109 Leipzig
06. Juni, 19.00 Uhr Foul-Spiel ohne Pfiff – Fußballbetrug durch Doping, Schiedsrichtermanipulation und Berichterstattung
Der Sporthistoriker Giselher Spitzer geht in seinem Vortrag nicht nur auf die Opfer politischen Sportmissbrauchs ein, sondern beschreibt vor allem die Machenschaften der Täter, ihre Verfahrensweise, ihre Anordnungen. Es entsteht ein Bild von den unglaublichen „Maßnahmeplänen“ zur Zerstörung von Sportlerkarrieren und menschlichen Biografien. Auf der Grundlage jahrelanger wissenschaftlicher Forschungsarbeit, beleuchtet Spitzer die Kehrseite sportlicher Glanzleistungen in der DDR.
Veranstalter: Museum in der „Runden Ecke“ Leipzig
Ort: Dittrichring 24, 04109 Leipzig
08. Juni, 19.00 „Vom Überwachen der Bewacher“. Zur Disziplinierung von Grenzern der DDR und ihre Überwachung durch das MfS (1952 bis 1965)
Die Grenze nach Westen vor Flüchtlingen aus dem eigenen Land zu „schützen“ – dies war die wichtigste Aufgabe der Grenzpolizei und der Grenztruppen der DDR. Und in letzter Konsequenz bedeutete dies die Anwendung der Schusswaffe: Mehrere hundert Menschen wurden an den Grenzen der DDR getötet. Wie aber stellten die verantwortlichen Funktionäre der SED und die Grenzoffiziere sicher, dass die Grenzer vor Ort tatsächlich bereit waren, auf Flüchtlinge zu schießen? Von entscheidender Bedeutung war – neben der ideologischen Indoktrination und dem Druck im militärischen Alltag – die Überwachung durch das Ministerium für Staatssicherheit (MfS). Das MfS überzog nicht nur die DDR-Bevölkerung mit flächendeckender Kontrolle, es überwachte auch die eingesetzten Bewacher und Spitzel möglichst lückenlos. Ständige Überprüfung und allgegenwärtiges Misstrauen bestimmten das Klima in den Grenzeinheiten. Dr. Gerhard Sälter, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Dokumentationszentrums Berliner Mauer, hat sich eingehend mit diesen Fragen befasst.
Referent: Dr. Gerhard Sälter, Historiker Gesprächspartner: Stephan Wolf, BStU
Ort: Vertretung des Freistaats Thüringen beim Bund Mohrenstraße 64, Berlin-Mitte
Veranstalter: BStU
15. Juni, 19 Uhr Ärzte und Staatssicherheit. Die Verstrickung von Ärzten in das System des MfS Zeit: Donnerstag, 15.06.2006, 19.00 Uhr
Referat: Dr. Francesca Weil, Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung e. V. an der TU Dresden
Podium: PD Dr. Thomas Großbölting, BStU Norbert Jachertz ehem. Chefredakteur des Deutschen Ärzteblatts, Dr. Francesca Weil
Moderation: Dr. Hartmut Wewetzer Ressortleiter Wissenschaft und Forschung beim Tagesspiegel
Unmittelbar nach seiner Gründung begann das MfS – vor dem Hintergrund der Flucht vieler Tausender Ärzte in den Westen – mit der Einschleusung Inoffizieller Mitarbeiter (IM) in das Gesundheitswesen der DDR. Anfang der 1970er Jahre baute der Staatssicherheitsdienst diese IM-Stützpunkte systematisch zu einem umfassenden IM-Netz innerhalb der Ärzteschaft aus. Zum Ende der DDR lag der prozentuale Anteil Inoffizieller Mitarbeiter unter den Ärzten weit höher als in anderen Bevölkerungsgruppen. Die Referentin, Dr. Francesca Weil, führte im Rahmen eines Forschungsprojekts des Hannah- Arendt-Instituts für Totalitarismusforschung an der TU Dresden empirische Erhebungen zur inoffiziellen Kooperation von Ärzten mit dem MfS durch und analysiert die Ergebnisse. Warum ließen sich Ärzte als Inoffizielle Mitarbeiter für den Staatssicherheitsdienst der DDR anwerben? Welche Funktion hatten sie im Überwachungssystem des MfS? Aus welchem Grund verletzten viele von ihnen die ärztliche Schweigepflicht? Wie stehen sie heute zu ihrer Vergangenheit?
Veranstalter: BStU
Ort: Vertretung des Freistaats Thüringen beim Bund Mohrenstraße 64, Berlin-Mitte
Ausstellungen
Dauerausstellungen „KZ-Oranienburg“ und
„Von der Erinnerung zum Monument“ dokumentiert die Geschichte der Gedenkstätte von 1945 bis 1989
Veranstalter: Gedenkstätte Sachsenhausen
Ort: Gedenkstätte Sachsenhausen, Straße der Nationen 22, Oranienburg
Artikel in der Berliner Morgenpost zur Ausstellung:
http://morgenpost.berlin1.de/archiv2002/020610/brandenburg/story525970.html
http://morgenpost.berlin1.de/archiv2002/020608/feuilleton/story525532.html
Ständige Ausstellung Stasi – Macht und Banalität
Die Ausstellung zeigt in original erhaltenen Räumen Fundstücke aus der Hinterlassenschaft der Leipziger Bezirksverwaltung für Staatssicherheit.
Ort: Museum in der „Runden Ecke“, Dittrichring 24, 04109 Leipzig
Öffnungszeiten Täglich: 10.00-18.00 Uhr
Führungen: Täglich 15.00 Uhr
Ständige Ausstellung Diktatur und Widerstand in der DDR
Die ausstellung gibt einen Überblick über die Geschichte von Diktatur, Opposition und Widerstand in der Sowjetischen Besatzungszone und der DDR vor dem Hintergrund der deutschen Teilung.
Ort: Zeitgeschichtliches Forum Leipzig, Grimmaische Straße 6, 04109 Leipzig
Öffnungszeiten: Di.-Fr.: 09.00-18.
Sa. Und So.: 10.00-18.00 Uhr
Internetauftritt Internetauftritt www.ungarn1956.de
Im Herbst 2006 jährt sich der ungarische Volksaufstand zum 50. Mal. Das Zentrum für Zeithistorische Forschung in Potsdam, das Collegium Hungaricum in Berlin und die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur werden mit einer Reihe von Veranstaltungen und Informationsangeboten an dieses Ereignis erinnern. Ab Januar 2006 bietet deren gemeinsame Website www.ungarn1956.de Bildungs- und Gedenkstätten, Museen, wissenschaftlichen Einrichtungen und kulturellen Initiativen eine Plattform, um bundesweit auf eigene Vorhaben hinzuweisen. In Kooperation mit dem Fachportal „Zeitgeschichte-online“ (http://www.zeitgeschichte-online.de) werden auf der Website darüber hinaus Materialien zur Geschichte der ungarischen Revolution, ihrer Niederschlagung und der Folgen bereitgestellt, u.a. eine Chronik, digitale Reprints von wichtigen Publikationen, Pressematerialien, Bibliografien und Filmografien sowie Hinweise auf Internetangebote zum Thema.
Die Website soll zeithistorisch Interessierten, der Fachöffentlichkeit wie auch insbesondere den Medien einen ersten inhaltlichen Zugang und einen Überblick über die vielfältigen Veranstaltungsangebote zum Thema bieten.
Ständige Ausstellungen Ständige Ausstellungen im Museum Haus am Checkpoint Charlie:
BERLIN – Von der Frontstadt zur Brücke Europas
DER VOLKSAUFSTAND 17. Juni 1953
DIE MAUER – Vom 13. August bis zu ihrem Fall
Es geschah am CHECKPOINT CHARLIE
Flucht macht erfinderisch
Maler interpretieren DIE MAUER
VON GANDHI BIS WALESA.
Weltweiter Gewaltfreier Kampf für Menschenrechte
Adresse: Friedrichstr. 43-45, 10969 Berlin – Kreuzberg
Tel.: (030) 25 37 25-0, (Bürozeiten 9.00-17.00Uhr)
Fax.: (030) 251 20 75
Postanschrift: Postfach 61 02 26, 10923 Berlin
An allen Tagen des Jahres geöffnet von 9.00 bis 22.00 Uhr
Sie erreichen das Museum am Checkpoint Charlie am besten mit den Berliner Verkehrsbetrieben BVG: Linie U6 Bahnhof Kochstraße (Behindertenaufzug)
Linie U2 Bahnhof Stadtmitte Buslinie M29
Dauerausstellungen Dauerausstellungen der Stiftung Hohenschönhausen:
„Bilder einer Seele“
Fotografien des ehemaligen Hohenschönhausen-Häftlings Matthias Melster
Die Kinder von Hoheneck
Kindesentzug und Zwangsadoptionen in der DDR
Zeitzeugen
Fotodokumentation über ehemalige Häftlinge und heutige
Besucherreferenten
„Ruf nach Freiheit.“
Ein Plakatwettbewerb der Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. Thema: der 50. Jahrestag des 17
Öffnungszeiten der Ausstellungen Täglich 9 bis 17 Uhr
Eintritt frei, Ansprechpartnerin: Christiane String, Telefon: 0 30 – 9 86 08 24 04
Ort: Gedenkstätte Hohenschönhausen, Genslerstraße 66, D-13055 Berlin
Tel.: 030 – 98 60 82 – 30, – 32
Fax Direktion und Sekretariat: 030 – 98 60 82 – 4 64
Fax Besucherdienst: 030 – 98 60 82 – 34
Dauerausstellungen Dauerausstellungen der Forschungs- und Gedenkstätte Normannenstrasse:
Büroräume Erich Mielkes
Von hier aus befehligte der letzte Minister Erich Mielke bis 1989 das Ministerium für Staatssicherheit.
Mitglieder der Bürgerkomitees der Bezirke versiegelten zusammen mit dem Militärstaatsanwalt am Vormittag des 15. Januar 1990 die Etagenzugänge, was aber nicht verhinderte, daß die Büros von MfS-Mitarbeitern betreten und zum Teil ausgeräumt wurden. Allerdings konnte die grundlegende Einrichtung im Originalzustand erhalten werden und ist nun Teil unserer Ausstellung.
Neben Mielkes Dienst- und Arbeitszimmer inkl. des Sekretariats und dem nach seinen eigenen Wünschen eingerichteten privatem Bereich sind die Büroräume seiner persönlichen Untergebenen und engsten Mitarbeiter sowie der große Konferenzsaal mit angeschlossenem Kasino zu besichtigen. Hier tagte Erich Mielke regelmäßig mit den ihm unterstellten Leitern der Bezirksverwaltungen bzw. dem Kollegium, einem von ihm eingesetzten Führungsgremium aus den vier stellvertretenden Ministern und den Leitern einiger Hauptverwaltungen.
Während diesen Sitzungen wurde die „politisch-operative Lage“ in der DDR und im Operationsgebiet (Bundesrepublik) analysiert und beraten, wie die Beschlüsse der Partei als Gesetze für die Arbeit des MfS „unter Berücksichtigung der internationalen Klassenkampfsituation schöpferisch umzusetzen“ sind.
Operativtechnik des MfS
Diese Ausstellung dokumentiert verschiedene Techniken und Arbeitsweisen zur Observation von Personen. Ein Schwerpunkt liegt dabei insbesondere auf der Tarnung der dazu verwendeten Geräte.
Originale Ausstellung des MfS
Das rekonstruierte Traditionskabinett der Hauptabteilung VII des MfS aus dem Jahre 1982.
Traditionsarbeit im MfS
Diverse Objekte aus verschiedenen Bereichen der Traditionsarbeit des MfS, beispielsweise der Arbeit mit Traditionsnamen und Geschenke für verbündete Bruderorgane wie den KGB.
Widerstand und Opposition
Dokumentation über organisierten und individuellen Widerstand in der DDR (z.B. Umweltbewegung) und der Verfolgung durch die Staatssicherheit.
Die letzten Jahre
Abschließend dokumentiert diese Ausstellung die Ereignisse, die schließlich zur Öffnung der Grenze und damit zum Untergang der DDR bis zur Wiedervereinigung Deutschlands führten.
Ort: Forschungs- und Gedenkstätte Normannenstraße, Ruschestr. 103, Haus 1, 10365 Berlin
Telefon: (030) 553 68 54
Telefax: (030) 553 68 53
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag: 11.00 Uhr – 18.00 Uhr
Samstag, Sonntag: 14.00 Uhr – 18.00 Uhr
Angemeldeten Besuchergruppen ab 15 Personen bieten wir eine etwa einstündige Führung durch das Haus an, die im Preis mit inbegriffen ist. Die Führung kann dabei nach vorheriger Absprache wahlweise in Deutsch, Englisch oder Französisch gehalten werden.
Dauerausstellung in der Gedenkstätte „Roter Ochse“ In zwei Dauerausstellungen dokumentiert die Gedenkstätte „Roter Ochse“ thematische und biographische Aspekte von Verbrechen und Menschenrechtsverletzungen in der Zeit des Nationalsozialismus sowie während des Wirkens Sowjetischer Militärtribunale und des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR.
Im Mittelpunkt der Ausstellung zum Dritten Reich steht die 1942 erbaute Richtstätte. Hier kann das freigelegte Fundament der Guillotine besichtigt werden. Die Namen der 549 Hingerichteten sind in einem Totenbuch aufgelistet. Um das Geschehene fassbarer zu machen, wird die frühere Nutzung der Richtstättenräume erläutert. Weiterhin verdeutlichen Schautafeln und Filmsequenzen Einzelschicksale aus verschiedenen Opfergruppen, den Haftalltag des Zuchthauses sowie die Einbettung der Vorgänge in die Geschichte der Stadt Halle.
Die Dokumentation für die Zeit zwischen 1945 und 1949 beleuchtet die Urteilspraxis der Sowjetischen Militärtribunale im „Roten Ochsen“. Fallbeispiele zeigen, dass die Gerichte auch das Verhalten Unschuldiger als „konterrevolutionäre Verbrechen“ gegen die UdSSR werteten. Dokumente und Originalobjekte offenbaren den Leidensweg der hier Inhaftierten und Verurteilten in den Spezial- bzw. sowjetischen Arbeitslagern. Rehabilitierungsbescheide veranschaulichen die heutige Sicht Russlands auf die damalige Vorgehensweise der Militärtribunale.
Für die Jahre 1950 bis 1989 informiert die Ausstellung über die Untersuchungshaftanstalt des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS), die sich auf dem Gelände des „Roten Ochsen“ befand. Hier inhaftierte das DDR-Unrechtsregime seine politischen Gegner. Präsentiert werden Originalräume wie die MfS-Effektenkammer, die Toilette der Gefangenen sowie das Büro eines Vernehmers, aber auch persönliche Gegenstände früherer Insassen. In Film- und Hörbeiträgen schildern ehemalige Untersuchungshäftlinge ihr Schicksal, damit Besucher die Willkür der Staatssicherheit nachvollziehen können.
Internet: www.lvwa.sachsen-anhalt.de/roterochse
Offnungszeiten: Dienstag – Freitag 10.00 – 16.00 Uhr
Samstag – Sonntag 13.00 – 17.00 Uhr
Ort: Gedenkstätte „Roter Ochse“ Am Kirchtor 20b, 06108 Halle (Saale)
Telefon: 0345 – 220 App. 1330 bis 1337; Fax.: 0345 – 2201339
Bis 31. Mai gegen den Strom. Ein Stück originärer Leipziger Literaturgeschichte aus dem Jahre 1968
Veranstalter: BStU, Außenstelle Leipzig und Förderkreis Freie Literaturgesellschaft e. V. Leipzig
Ort: „Runde Ecke“, Dittrichring 24, 04109 Leipzig
Öffnungszeiten: Montag – Freitag: 09.00 Uhr – 18.00 Uhr
Samstag und Sonntag: 10.00 Uhr – 18.00 Uhr
Bis 31. Dezember „Eingesperrt.“ Untersuchungshaft bei der Staatssicherheit in Frankfurt/Oder
Veranstalter: BStU, Außenstelle Frankfurt/Oder
Ort: Gedenk- und Dokumentationsstätte „Opfer politischer Gewaltherrschaft“, Collegienstr. 10, 15230 Frankfurt
Öffnungszeiten: Montag – Sonntag: 09.00 Uhr – 17.00 Uhr
Ab 08. Dezember Jugend in der Ära Ulbricht
Veranstalter: Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn
Ort: An der Bundesautobahn A2, Marienborn 39365
Öffnungszeiten: Dienstag-Sonntag 10.00 Uhr-17.00 Uhr
Vom 31. März bis 2. Mai 2006 „Erschossen in Moskau…“ Die deutschen Opfer des Stalinismus auf dem Moskauer Friedhof Donskoje 1950-1953“ Die Wanderausstellung über deutsche Stalin-Opfer widmet sich dem Schicksal von jenen fast eintausend Ost- und Westdeutschen, die in den Jahren 1950 bis 1953 vom sowjetischen Geheimdienst in Moskau erschossen, im Krematorium des Friedhofs Donskoje verbrannt und dort in einem Massengrab anonym beigesetzt wurden. Zudem wird auf der Veranstaltung das unter gleichem Titel erschienene Totenbuch präsentiert. Die Ausstellung thematisiert die Verfolgung, Verhaftung und Verurteilung der Opfer, ihre anschließende Verschleppung nach Moskau und die Hinrichtung im dortigen Gefängnis Butyrka. Damit wird erstmals das bislang ungeklärte Schicksal dieser 927 zum Tode Verurteilten in der Öffentlichkeit gezeigt und ein nahezu unbekanntes Kapitel der deutschrussischen Geschichte aufgeklärt. Anhand von unveröffentlichten Dokumenten informiert die Ausstellung über die Praxis der sowjetischen Militärtribunale in der SBZ/DDR, die Verfolgung durch den sowjetischen Geheimdienst und die Staatssicherheit sowie die schwierige Schicksalsklärung seit den fünfziger Jahren. Ort: Gedenkstätte Hohenschönhausen, Genslerstr. 66, 13055 Berlin, www.stiftung-hsh.de Veranstalter: Die russische Menschenrechtsorganisation Memorial International, das Berliner Forschungsinstitut Facts & Files und die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur Kontakt: Jörg Rudolph, Facts & Files, Tel. 030/4809 8620, und Stiftung Aufarbeitung, Tel. 030/2324 7225
ab dem 6. April Ein offenes Geheimnis. Post- und Telefonkontrolle in der DDR.
Gemeinschaftsausstellung des Museums für Kommunikation Berlin mit der Bundesbeauftragten für die Stasiunterlagen
Ort: Informations- und Dokumentationszentrum der Bundesbeauftragten Mauerstraße 38, Berlin-Mitte Öffnungszeiten Montag-Samstag 10 – 18 Uhr, Sonn- und Feiertags geschlossen Eintritt frei
27. April, 19 Uhr „Politischer Samisdat und die Staatsicherheit“ Freiheit und Öffentlichkeit in der DDR und in Osteuropa
Referenten: Prof. Dr. Wolfgang Eichwede, Universität Bremen, Reinhard Weißhuhn, Mitbegründer der Initiative Frieden und Menschenrechte, Tina Krone, Robert-Havemann-Gesellschaft
Moderation: Dr. Ilko-Sascha Kowalczuk,
„Man schreibt selbst, man redigiert selbst, man zensiert selbst, verlegt selbst, man verteilt selbst und sitzt auch selbst die Strafe dafür ab“, so die charakteristische Selbsteinschätzung des sowjetischen Dissidenten Wladimir Bukowski zum „Samisdat“. Samisdat stammt aus dem Russischen und bedeutet übersetzt „Selbstverlag“. Erstmals tauchte der Begriff in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts in der ehemaligen UdSSR auf. Später wurde er auch in den anderen so genannten realsozialistischen Staaten zum Inbegriff für die Verbreitung von alternativer, unzensierter, nicht systemkonformer Literatur auf nichtoffiziellen Kanälen. In der DDR entstanden Schriften des politischen, aber auch des künstlerischen „Samisdat“ hauptsächlich im Umfeld der Friedens-, Umwelt- und Menschenrechtsgruppen. Schriften wie die „radix-blätter“, der „Grenzfall“, die „Arche Nova“, der „Kontext“, die „Umweltblätter“, der „Friedrichsfelder Feuermelder“, aber auch das „Friedensnetz“ aus Mecklenburg oder der „Aufbruch“ aus der Region Forst waren die wichtigste Artikulationsmöglichkeit der sich herausbildenden Opposition. Da die Samisdat-Schriften alle außerhalb der staatlichen Zensur verfasst und vertrieben wurden, war die Konfrontation mit der Staatsmacht bzw. dem MfS unausweichlich. Wolfgang Eichwede, bekannt durch zahlreiche Publikationen zum Thema “Samisdat“ in Osteuropa, sowie Reinhard Weißhuhn und Tina Krone als Zeitzeugen werden über die Bedeutung dieser „Untergrundliteratur“ diskutieren.
Veranstalter: BStU
Ort: Vertretung des Freistaats Thüringen beim Bund Mohrenstraße 64, Berlin-Mitte
27.02. bis 29.04. Kommunistische Repression und Volksaufstände in Polen und der DDR in den 1950er Jahren – ein Vergleich
Ausstellung der Ost-Akademie Lüneburg, gefördert von der Stiftung Aufarbeitung/ Berlin und der Bundeszentrale für politische Bildung/ Bonn
Ort: Informations- und Dokumentationszentrum der BStU, Mauerstr. 38, 10117 Berlin
Öffnungszeiten: Montag bis Samstag 10 bis 18 Uhr, Sonn- und Feiertags geschlossen
Anfang Mai bis Ende Oktober, Sonnabend und Sonntag von 11.00 bis 17.00 Uhr Gedenk- und Begegnungsstätte Ehemailges KGB-Gefängnis Potsdam. Gruppenführungen in der Woche sind nach telefonischer Vereinbarung mit Frau Börner (0331-711290) möglich.
Ort: 14469 Potsdam, Leistikowstraße 1
Führungen
Jeden ersten Donnerstag im Monat 16.00 Uhr – 18.00 Uhr Führung durch das Potsdamer Stasi-Archiv; Veranstalter: BStU, Außenstelle Potsdam Ort: Potsdam, Großbeerenstraße Information und Anmeldung: Frau Bernhardt Tel. (0331) 6454134 oder Frau Börner Tel. (0331) 6454135
Jedes letzte Wochenende im Monat, je 13.00 Uhr bis 16.00 Uhr Museum im Stasi-Bunker (ehemalige Ausweichführungsstelle des MfS) in Machern geöffnet.
In dem 1969 bis 1972 erbauten Bunker hätten 120 hauptamtliche Mitarbeiter der Staatssicherheit Unterschlupf gefunden, um im „Ernstfall“ ihre Tätigkeit aus der bezirklichen Geheimdienstzentrale, der Leipziger „Runden Ecke“, hierher zu verlagern. Zu besichtigen ist das 5,2 Hektar große, denkmalgeschützte Gesamtgelände mit allen erhaltenen Bauten und Anlagen, sowie das 1.435 Quadratmeter umfassende Bunkerinnere.
Führungen für Gruppen nach Absprache (auch fremdsprachig)
Veranstalter: Museum in der „Runden Ecke“, Dittrichring 24, PF 10 03 45, 04003 Leipzig, Tel.: 0341/9612443, Fax: 0341/9612499
Homepage: www.runde-ecke-leipzig.de
E-mail: mail@runde-ecke-leipzig.de
06. Juli; 03. August; 07. September; 05. Oktober; 02. November; 07. Dezember
2004
Die Führungen finden in der Zeit von 17.00 Uhr bis 19.00 Uhr statt. Führungen durch das Zentralarchiv des Ministeriums für Staatssicherheit 2002
Anmeldung unter: Fax: 030-2241-8849
e-mail: archivführung@bstu.de
Veranstalter: Bundesbeauftragte für die Stasiunterlagen
Ort: Berlin-Lichtenberg, Magdalenenstraße 9
Seit Mai 2000 Internet-Ausstellung: „Der staatsfeindliche Blick“. Eine Fotoausstellung des Berliner Landesbeauftragten im Internet
Seit Mai 2000 steht im Internet eine Fotoausstellung des Berliner Landesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen (Adresse: www.ddr-bilder.de). Unter dem Titel „Der ’staatsfeindliche‘ Blick“ werden über 50 Fotografien mit Motiven aus Ost-Berlin und der DDR von 1958-1961 gezeigt.
In zahlreichen Straßenszenen, am Rande von Demonstrationen und Sportfesten, in Schaufenstern und Kantinen sowie an den Sektorengrenzen in Berlin spürte der West-Berliner Fotograf Hans-Joachim Helwig-Wilson das durchaus nuancenreiche Alltagsgesicht der Diktatur auf. Neben den heute oft genug absurd scheinenden Parolen vom Sieg des Sozialismus, und vom Kampf „… Vereint mit Gramm und Millimeter …“ gegen „… Adenauer, Strauss und Brandt und alle imperialistischen Vertreter“ stehen Bilder von Aufmärschen, die die ganze Bandbreite von begeistert im Spielmannszug trommelnden Pionieren bis hin zu missmutig die Pflichtdemonstration abhakenden Pennälern zeigen. Fotos eifriger Selbstverpflichtungen von Hausgemeinschaften zur Volkskammerwahl und Aktivistenverpflichtungen zur sonntäglichen Ladenöffnung sind ebenso zu sehen wie das gemütliche Sonnenbad beim FDJ-Sportfest.
Nutzer der Ausstellung können sich mit der Bildbetrachtung begnügen oder auch in den Begleittexten relativ ausführliche Informationen über den historischen Hintergrund finden. Vor allem jedoch können sie sich auch selbst zu Wort melden. Fotos regen zum Erzählen von Erinnerungen an – diese können ebenso wie Meinungen aus historischer Forschung per e-mail eingeschickt und neben die Bilder gestellt werden – auch ein Angebot an diejenigen, die finden, dass die DDR-Geschichte heutzutage einseitig dargestellt wird.
Der Fotograf selbst hat vor 40 Jahren für die Weitergabe seiner Bilder teuer bezahlen müssen. Wenige Tage, nachdem er auch den Mauerbau mit der Kamera dokumentiert hatte, wurde er vom Staatssicherheitsdienst der DDR wegen angeblicher Spionage verhaftet.
Das Copyright für sämtliche Fotos liegt bei Hans-Joachim Helwig-Wilson.