Tiergarten & Frühlingsausbruch (06)

Und was Städte (just Osnabrück, aber leider regnete es am Samstag..)…sich am Wochenende einfallen lassen. Dafür GRÜN im Tierpark..und andere Impressionen…in Berlin..am ersten und einzigen Frühlingswochenende 06…?
Freitag…der ICE nach Amsterdam, der nachmittags vom Bahnhof Zoo abfuhr, war brechend voll: Ferienende.

Last page view am frühen Nachmittag des 22. April:

205531.
gestern, nach 44 Gästen vormittags, dann nach Marengas Rückkehr insgesamt: 383 Gäste und heute bis 14 Uhr 831 …Gäste..Gerade wird der frische Samstagstext geschrieben…

Gestern:
204432.

Willkommen!
Es ist 22 Uhr 26 ..in Berlin.
Marenga ist zurück.

Ferienende.

Downtown Berlin
merkst du nichts davon.

Am Potsdamer Platz die Menschen,
wie aus einem gigantischen Würfelbecher gekippt,
wuseln sie durch die Arkaden,
die Straßen,
sitzen im Freien,
bestückt mit Tüten,
mit Karten,
mit Sprachen aus aller Welt…

Junge Christen stehen auf einer Obstkiste und predigen und singen.
Du verstehst die Worte nicht.
Aber die Melodien.
Taucht alles ein in den allgemeinen Strudel & Straßen- Wusel-Sound…,
eine weitere Klangmischung,
in der vielstimmigen Symphonie ohne Namen,
volltönig,
eines Freitagnachmittags,

der Sonne und Wärme schenkte.
Erstmals in diesem Jahr.

Im nahen Tiergarten wagten die Blüten ein erstes Tänzlein…

sie recken sich..

Da joggen die Jogger,
pudeln die Pudel,
radeln die Radler
gehen die Spaziergänger spazieren,
grillen die ersten Griller auf den dafür vorgesehenen Wiesen,
probeweise.

Ein Läufer unbestimmbaren Alters ruft – „Mir…stinkt’s!“

Und rennt weiter.
Die Jungen am Tischtennis-Tisch im Tierpark,
sie johlen ihm „Gute Gesundheit“ hinterher.

Am neuen Untergrund-Tunnel,
der kurz vor der Philharmonie
die Wagen ausspeit, wie Spielzeug,
drängen die Jogger gegen das rollende Blech an den Männchen-Ampeln und
sind geduldig.

Berlin.
Am Freitagnachmittag.
Bei Frühlingsausbruch.

Und der Wein war köstlich.

Kühl, und mundig.
Und die Bedienung erstklassig.

Ach, so einfach kann Leben sein?

Und in der U-Bahn
endlich
ein Pärchen,
das sich an den Händen hielt.

205580
gestern: 384
Heute: 880

Text-Stylistin Marion wirft gerade erneut
einen (prüfenden?)Blick auf die Text-Ware…

Willkommen!
Der Regen hat sich beruhigt.
Als sei nichts gewesen.

Etwa heute in Osnabrück:

Mit Düntjes und Döntjes und –
Begriffen, wie :“Gala-Einkaufen“
soll der Bürger zum Einkaufen bis um 21 Uhr verlockt werden..

In der Altstadt,
mit den handtuchbreiten Gässlein,
durch die kein Auto hindurchpasst…
und die Zeit wie stillsteht..,
kannst du schon in Versuchung geraten.

Könntest du.

Trödelladen neben gediegenem Antiquariat.
Buch-Läden, die dein Portemonnaie wie magisch leeren möchten…könnten.

Dafür dein Bücherschrank dann …gefüllt..

Angeboten wird auch Ausgefallenes aus Mini-Verlagen,
etwa, Lyrik zum Wegtragen:

(oder „Mitnehmen“…wie du willst!)

Soll heißen:
Lyrik auf feinen Papier-Kärtchen,
wie verlängerte Visitenkarten,
optisch,
auch als Lese-ZEICHEN…,
als ständige Gedanken-Zusatz- Begleitung….geeignet.

Oder du lässt dich einfach durch die Altstadt treiben…
..die schmalen, hohen, oft farbig-getünchten Patrizier-Häuser, eine Augenweide..

Und immer wieder eine Versuchung in Osnabrück:

Gute Küche,
und auch kleinste Kneipen,
mehrere Jahrhunderte schon alt,
wie die Zahl in Stein gemeißelt über der Tür verrrät.

Dort heben samstags um 12 alte Männer ihre Schöppchen.
Und lassen es sich gut gehen.

Bei Skat und Doppelkopf.

Die Wirtin bietet dir,
Dein Zögern beim Hereinschauen klug deutend,
ein Glas an…zum Kosten…
„Geht auf’s Haus!“

..weil du neu bist,
die Wirtin sieht das geübt auf einen Blick,
da sie ihre Stammgäste ja kennt..

(Konstrastreich dazu gestern Abend
in Berlin am Potsdamer Platz:
Fragte eine weibliche Bedienung eine Dame, deren Gatte gerade gezahlt hatte und noch einmal die Örtlichkeiten aufsuchend, die Dame, derweil allein am Tische:
„Sind sie gerade gekommen oder hatten Sie schon?“
Die Dame, erstaunt:
„Ja- aber! – mein Mann hat doch gerade bei Ihnen gezahlt!“
Die Bedienung in vertraulich-ostdeutschem Tonfall:
„Ach entschuldigen Sie,
ich habe 12 Tische heute,
da kann ick mir nischt jedes Gesicht merken!“
Und fleuchte von dannen.
Tiefer Blickaustausch der Dame mit ihrer Tisch-von-nebenan-Nachbarin….
„Unglaublich!“ murmelte die Dame.
Und die Nachbarin antwortete:
„Die haben ihr Freundlichkeitstraining vor der WM noch vor sich,
lassen Se sich nicht die gute Laune verderben…!“
Zuvor hatte die Nachbarin vom Tisch-nebenan um etwas Weißbrot gebeten.
Die Antwort: „Wir sind heute mit Brot knapp dran, ist nur als Beilage zu den Suppen möglich..!“
Ob die Besitzer wohl ahnen,
dass so schnöde mitten am Potsdamer Platz mit ihren Gästen umgegangen wird…vom Personal…??).

Schwenk-Zurück nach Osnabrück.

Eine herzliche norddeutsche Freundlichkeit,
nicht die zurückhaltende wie in Bremen,
nein, einladend, offen, daher fühlen sich die Menschen in Osna so ….gut…?

Flanieren über große Plätze, am Dom…
ja, die Stadt hat Flair ….
und ist zu Fuß ….gut zu traversieren….
Auch die Museen…gut erreichbar.

Und jetzt wieder in Berlin, ganz unter uns:

In Berlin hatte heute Morgen der Himmel die Vorhänge zugezogen.

Und viele Berliner sollen mit dem Aufschrei aufgestanden sein:

„Neee, oder??? Wat soll das denn?“

Alle Verabredungen zum Picknick gestrichen!

Gestern noch so grün-licht…
heute schon wieder grau-dunkel, warum bloß?

Wie Nebel.
Wie Seenebel.
Als sei das Meer nebenan.
Nun ja, Rostock-Warnemünde ..

mit zweieinhalb Stündchen Inter Regio nicht wirklich weit entfernt.

(Die Bahn hat bislang noch keine ICEs oder ICs für den Osten Deutschlands gefunden…die Gleise geben das angeblich nicht her..).

Sand wie aus gewirkter Seide…
und eine blankgeputzte Ostsee,
auf der die weißen Fähren rauf nach Skandinavien wirken wie von Kinderhand gemalt
und einfach auf das Blau draufgesetzt.
Fast wie ein wenig zu groß geraten.

Doch wir sind in Berin.

Und jetzt lässt der Himmel über Berlin Tränen, dicke, ja…über die Stadt regnen.
Die Regentropfen sehen jedenfalls aus wie Tränen.
Er weint, der Himmel.

Aber ein Blauzipfel nähert sich….wie tröstend.

Es ist 14 Uhr 34

und ….ein Wetter, um zu flanieren..in den Galerien…oder durch Läden,
in der Oranienburger Straße…
in „Mitte“ und Umzu…
(die anderen haben sich,
jene, die gerade eine Familie gründen wollen, you know,
gerade in Richtung eines..na,
Ikea,..jeder weiß es…lockt inzwischen saisonal auch mit „Schnäppchen“, für jene, die noch wohnen oder so…).
Aber es sind längst keine Schnäppchen mehr.

…Ja, der neue Trend sehnt sich wieder nach Tapeten….

Ist das nicht aufschlußreich-retro…??
Hat aber nichts mit den neuen Werten der neuen Familienministerin zu tun, oder?

Willkommen.
Und Samt als Bezugsstoff für Couches…
jenen, wie sie in FEMINISSIMAs Lese Lounges…für Euch!
Weinroter Samt….
vor grasgrüner Lackwand…!

Wie gesagt, ja,
für den Frühling
(Frühling…? Wo…???)
macht sich ein GRASGRÜN auch nicht unflott…
erfrischt dich….

FARBEN…ihre Macht …
und auch Musik.

Oh – !

Berlin, immer wieder für neue Überraschungen gut!

In Berlin,
da fragen sie dir bei anheischiger Umzugslust ja Löcher in den Bauch, vor einem Mietvertrag….:

Etwa, und das ist bislang einmalig:

„Musizieren Sie?
Wenn ja, welches Instrument möchten Sie in der Wohnung benutzen?“

Mmh…was meint Ihr – wäre es ein Plus,
ein Klavier anzugeben…?
Oder – Querflöte…?
Oder – Klarinette…?

Oder gleich:
„Ich gedenke mit meinem Orchester einzuziehen!““…

Aber es stand leider nicht in der Fußnote:

„Musiker bevorzugt..“….

Tja….!