Fisch am Freitag (4/06)

Draußen Regen.

Früher, als wir noch klein waren,
hat es immer an Karfreitag geregnet.

Und die ganze Wohnung roch nach Fisch.

Er wurde in einer dicken Panade gebraten und besaß Gräten. (live-text von gestern…)…“

200522.
gestern: 585
heute: 45 – hallo!

Überraschung:
Ein leichtfüßiger Text hat eingecheckt.

Willkommen – !

Es ist kurz nach Mitternacht.

Draußen Regen.

Früher, als wir noch klein waren,
hat es immer an Karfreitag geregnet.

Und die ganze Wohnung roch nach Fisch.

Er wurde in einer dicken Panade gebraten und besaß Gräten.

Schon von daher war der Karfreitag für ein Kind grauslig.

Heute dünsten,
nein, braten wir den hoffentlich wirklich frischen Fisch …
treffen uns…
tauschen Rezepte
und Erinnerungen aus,
und ist die Zitrone auch wirklich ‚unbehandelt‘ –

und darf man die Ostereier vor Oster-Samstag färben??

Nein, das ist zu früh.
Widerspricht der Tradition.

Fisch klassisch,
Zitronensaft drüber, Pfeffer und Salz und rein in die Butter in der Pfanne („Butter bei die Fische…!“ Jetzt weißt du, woher der Spruch …!).

Nein, unser Fisch lugt individuell aus der gewonnen Pfanne als Kabeljau ..oder..?

in Filet-Streifen..

Ein neuer-eigener Trick,
das Fett würzen, nicht den Fisch…
aber vielleicht wirkt der nur bei Mittelmeerfisch,
der gesunde Nordwasser-Kaltwasser-Fisch soll ja so richtig…angeblich..
gesund sein –
aber soll der deswegen auch eher herb schmecken..?
Muß ja nicht!

Also, eine Mischung aus leichtem Pflanzenöl und Butter (oder Brat-Margarine..) in die Pfanne,
eine schöne Pfanne, nicht zu groß, nicht zu schwer…

dann zwei in ihrer Vollendung belassene Knoblauchzehen kurz rein –
hinein!
mit einer Gabel anpieken,
und in dem Öl-Butter-Gemisch,
das gerade anfängt zu schmurgeln,
mit den Knoblauchzehen kurz Schlittschuh-Fahren..

Wenn es beginnt,
würzig nach Knoblauch oder so
zu duften,
die Knoblauchis wieder raus-damit!

Dann eine oder auch zwei kleine Prisen…aus einer Herbes de Provence Mischung,
die unserige besitzt einen Hauch – mal saven!

na, ein paar Lavendelblüten sind drunter-gemischt, im Glas, von haus-aus, so gekauft, soll das heißen.

Dieses Gemisch, wenig, bloß ganz wenig…!

in die Pfanne streuen…schwenken…!
Noch ein paar ..Streuer Zitronenpfeffer…(vielleicht ein Lorbeerblatt kurz hinein…)
ja, alles in die Pfanne..
in der das Öl und die Butter (Margarine) eine glückliche kräuselnde Verbindung gerade,

möglicherweise noch eine klitze-klitze-kleine Prise Curry…dazu,
die Pfanne noch einmal gut schwenken…
und dann den Fisch in das so vorgewürzte Fett…vorsichtig betten.

Nicht übel.
Wirklich nicht.

Aber natürlich Geschmacksache.
Zitronenviertel nachher zum Fisch…legen.
(Dekorativ an den Tellerrand: Eine Spitze des Zitronenviertels, nicht zu klein, schaut nach draußen…über den Tellerrand hinaus…was ja schon mal nichts schaden kann, nicht??).

Und morgen Abend BACH-Kantate.

Ja.

Aber vielleicht auch ganz & gar nicht.

On va voir.

Und was macht Ihr…?

Am Karfreitag in Prenzlauer Berg…das wird sicher vielgestaltig.!

Aber vorher noch hier…in den buntgestrichenen österlichen Lese-Lounges..

Übrigens ein ROTES EI – soll GLÜCK bringen, so die Legende.

Wenn du es verschenkst…dem Beschenkten soll es Glück bringen.

ABer dir selbst bringt es auch Glück, wenn dich die geglückte Farbe anstrahlt…!

Anstelle von eiergefärbten Töpfen..vielleicht leere Yoghurt-Gläser…oder, wenn nicht zu heiß, das Wasser,

es gibt ja auch KALT-FÄRBUNG – Yoghurt-Plastik-Becher,
obwohl du die ja nie kaufst,
klar.

Ach so, was noch dazu?
Zum Fisch…kleiner Gedankensprung, sorry!

Pellkartöffis, oder auch…Bratkartoffeln.

Die geraten aber nur, knusprig, wenn sie mindestens ideal wäre ein Tag vorher..
gekocht, sie müssen ausgekühlt sein.

Wenn Du sie brätst.

Zum Schluß bunter Pfeffer aus Pfeffermühle drüber und Zupfer von Kresse…

Salat – ja, wie heißt er gleich noch…mit so kleinen Blättchen..

immer entfallen einem die Begriffe – FELDSALAT, genau!

Zuvor eine leichte Vinaigrette,
und dann kurz vor dem Anrichten, die abgezupften und gewaschenen Feldsalat-Blättchen..vorsichtig…hinein..
am besten erst am Tisch um-herum-heben, in der Sauce,
damit das Grüne nicht in sich
zusammenfällt.

Ja, zartgrüne Servietten links vom Teller…rechts die Wein-& Wasser-Gläser…und auf die Serviette, links vom Teller…das feine Fischbesteck….!!

Und …schon kann es …und Vorsicht…der FISCH kann leicht ANBRENNEN…

wenn du dabei zu lange telefonierst…
und ihn aus den Augen verlierst..

Oder gerade den Weißwein…abschmeckst…testest…

Aber die Gäste haben einen guten Geschmack..leicht & trocken…die Gäste…nein, der Wein.

Soll er sein.

Gegen 18 Uhr?
Gut.

Früher, der Graus –

aß man immer zu mittags den Schmaus!

„Grade sitzen!“

Und oft auch „Senft-Sauce“ !
Sie sagten immer „Senft-Sauce“,
nie, Senf-Sauce..
warum nicht?

Wer es weiß,
erhält ein virtuelles rotes Osterei!

Oh, übrigens:

Kartoffel zerkleinert man mit der Gabel.

Niemals die Kartoffel mit dem Messer…bearbeiten oder gar kleinschneiden!
Das ist barbarisch!
Eine Freundin durfte deswegen ihren Freund nicht heiraten!
Wirklich!

Auch macht es guten Eindruck,
mit der Serviette jeweils den Mund leicht abzutupfen, ehe man das Glas zum Selbigen führt…und übrigens nicht den Mund zum Glase, wenn ihr miteinander auf das ach-so-gelungene-Fisch-on-Friday –
anstoßen wollt.

Desserts sind wieder „in“.

Stimmt.
Und – wer bereitet sie zu?

Am besten „leicht“….Etwas Obst…?

In Frankreich nie ohne le fromage, après..

aber Karfreitag soll karg sein.

Ein wenig.

Oh Moment!
Das Gemüse zum Fisch!
Brokkoli oder frischen Spinat…mmhh…
Den Spinat abbrausen, und in kochendem Salzwasser kurz aufkochen lassen.

Dann in ein Sieb, kalt abbrausen, abtropfen lassen.

In der Pfanne oder einem Topf in etwas Butter mit einem Hauch Tomate und kleingeschnittenen Frühlingszwiebelchen herumheben..mit Gefühl…
Pfeffer aus der Mühle und immer die Zitrone in der Nähe…

Oder – ganz klassisch:
Feine grüne Erbsen.

Ja, Karfreitag.
Fisch an Karfreitag.
Eigentlich ist es unser schwergewichtigster In-dich-geh-christlicher Feiertag.

Darüber sprechen…warum nicht.

Ein guter Anlass!

Schöne, intensive Gespräche nach dem Essen,
stundenlang…zwischen den leeren Tellern…bloß nicht gleich hektisch abräumen,
das ist ja soooo ungemütlich…!

Ja, optisch gut macht sich immer eine weiße Tischdecke…
nachher zerkrümelt – wunderbar!
Oder auch in einer anderen Farbe,
aber uni, einfarbig sollte sie sein,
denn es findet ja kein Picknick statt –

und die Farben der Tischdecke sollten ja nicht brüllend…
nein, unifarbene Tischdecken…
abgestimmt zu deinem Porzellan, deinen Blumen auf dem Tisch..
oder jenen, die du gestreut hast…auf dem Tisch…geht ja auch.

Gläser übrigens…
alte Formen derzeit farbig nachgestaltet, in

Fliederblau…
oder fast-

Dunkelgrün..
das Glas dünn …zum Glück, sonst klingen ja die Gläser nicht,
beim Anstoßen,
daher auch nur am Stiel ein Glas anfassen, beim Anstoßen und Trinken..

Ein Wein- oder Sektglas ist ja kein Whisky-Becher,
den man in der Innenhand-Höhle herumrollt, n’est-ce-pas…?

Übrigens…die in der Küche Herumflitzende….
freut sich wie …sonst-was!
wenn man ihr ein kleines Sträußlein (Blumen)…mitbringt.

Jetzt zum Beispiel…“Vergißmeinnicht…“

Ja…bis denn-ly…kommt gut durch die Nacht……..!

FEMINISSIMA

Und die Katze hat auch aufmerksam zugehört.

(„Fisch…mhh…aber für mich bitte gänzlich ungewürzt und am liebsten …rooh..roh…oh!“)

Katzen mögens klar.

Und sanft fügt die Katze hinzu:

„Du hast die Kerzen vergessen!“
Oh, stimmt.

Niemand ist perfekt!

In Gelb und Grün,
langstielig, sozusagen.
Sich zum Docht hin verjüngend.

Sieht auf dem Eßtisch graziler aus.

Sonst eher die geraden Haushaltskerzen, in allen Farben.

Oder die bauchigen …in verschiedenen Höhen…und psychedelischem Orange-Rot..später …auf dem Balkon..

Wir tasten uns zum Frühling vor….

OSTERN….!!