Info-Quelle: ONMEDA.de
Stress und Bluthochdruck eine der Ursachen.
Der genaue Entstehungsmechanismus eines Hörsturzes konnte bisher nicht eindeutig geklärt werden. Vermutet wird ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren, die zu einer Änderung der Durchblutungsverhältnisse am Innenohr führen. Hier befinden sich die für das Hören zuständigen Sinneszellen, die so genannten Haarzellen. Geräusche von außen erzeugen in diesen Zellen ein elektrisches Signal, das über den Hörnerv an das Hörzentrum im Gehirn weitergeleitet wird. Die Haarzellen werden durch kleine Blutgefäße mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Kommt es in diesen Blutgefäßen zu einer Mangeldurchblutung, werden die Haarzellen geschädigt und in ihrer Funktion erheblich beeinträchtigt. Hörverlust ist die Folge.
Als häufigster Grund für eine Störung der Durchblutung des Innenohrs werden Verschlüsse der Blutgefäße durch kleine Blutgerinnsel (Thrombus) vermutet. Man spricht deshalb auch von einem Innenohrinfarkt.
Alle Faktoren, die eine Verdickung oder erhöhte Gerinnungsneigung des Bluts begünstigen, tragen somit zur Auslösung eines Hörsturzes bei. Erhöhte Blutfettwerte bei Fettstoffwechselstörungen bzw. falsche Ernährungsgewohnheiten sind hier an erster Stelle zu nennen. Cholesterin lagert sich in die Gefäßwände ein, wodurch die Blutgefäße verengt werden und den normalen Blutfluss behindertn. Auch eine zu hohe Konzentration von gerinnungsfördernden Stoffen wie Fibrinogen im Blut beeinträchtigt die Blutzirkulation in den kleinen Gefäßen des Innenohrs. Sind die Blutgefäße durch Arteriosklerose (= Arterienverkalkung) vorgeschädigt, besteht eine erhöhte Gefahr, dass sich Blutgerinnsel in den Gefäßen festsetzen. Bluthochdruck und übermäßiger Nikotingenuss gelten deshalb ebenfalls als Risikofaktoren für die Ausbildung eines Hörsturzes.
Auch starke Blutdruckschwankungen, insbesondere plötzlicher Abfall des Blutdrucks, und Herzerkrankungen wie Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz) oder Angina pectoris können eine Minderdurchblutung der Haarzellen im Ohr bewirken. Darüber hinaus wurde ein Zusammenhang zwischen starkem Stress und schweren seelischen Belastungs- und Konfliktsituationen und dem Auftreten von Hörsturz beobachtet.
Neben einer mangelnden Durchblutung des Innenohrs werden Virusinfektionen, Autoimmunerkrankungen und Verletzungen des Ohrs (Durchbruch der dünnen Trennwand zwischen Paukenhöhle und Innenohr) als begünstigende Faktoren für die Entstehung eines Hörsturzes diskutiert. Als andere Ursache für den plötzlichen Hörverlust auszuschließen sind außerdem Ohrtumoren (z.B. das Akustikusneurinom).