Arne Roß liest aus seinem im Schöffling Verlag erschienenen Roman
Pauls Fall
Buchhändlerkeller diesen Donnerstag
Buchhändlerkeller
Carmerstraße 1 – parterre, nahe Steinplatz, 10623 Berlin-Charlottenburg
Donnerstag
30. März 2006
21 Uhr
Arne Roß liest aus seinem im Schöffling Verlag erschienenen Roman
Pauls Fall
Unruhig sitzt der alte Mann in der Küche seines Hauses, er scheint auf
etwas zu warten, fast erdrückend ist die Spannung, die sich um ihn herum
aufbaut. Seine Unruhe hält an, als er aufbricht, um »noch ein paar Dinge
zu erledigen.« Er geht durch sein Dorf, macht Besuche, durchwandert die
umliegende Landschaft, an einem warmen, windigen Oktobertag. Es ist die
Zeit der Herbstmanöver. Eine unbestimmte Furcht zieht sich durch Pauls
Wahrnehmungen, und mehrmals nimmt er Haltung an, so »als müsse er sich
vor jemandem zeigen.« Warum schreckt er immer wieder auf? Paul ist ein
schweigsamer Mann: Mit G., seiner Frau, und den Nachbarn Dr. Frost und
Professor Schneider wechselt er nur wenige Worte. Welches Verhältnis hat
er zu Ingeborg, der alten Freundin, die er bei Einbruch der Dunkelheit
aufsucht? Was denkt Paul? Auch der Erzähler scheint darüber zu
schweigen. Am Ende dieses außergewöhnlichen Tages wird Paul zur Rede
gestellt. Arne Roß gelingt mit „Pauls Fall“ Außerordentliches: Er
verbindet große anatomische Sachlichkeit mit tiefer Menschlichkeit. Mit
einer präzisen wie zarten Sprache führt er uns in Pauls Lebenswelt und
bewahrt gleichzeitig respektvoll Distanz.
Arne Roß, geboren 1966 in Hamburg, lebt in Berlin, wo er als
Schriftsteller und Leiter von Schreibwerkstätten arbeitet. 1999 erschien
sein Roman „Frau Arlette“, für den er den Preis für das beste
deutschsprachige Debut der Süddeutschen Zeitung erhielt. Der Anfang von
„Pauls Fall“ wurde bei den Tagen der deutschsprachigen Literatur 2004 in
Klagenfurt mit dem Preis der Jury ausgezeichnet.
„Dieser Text ist anrührend, aber nicht sentimental: Er ist zart durch
Genauigkeit.“
Heinrich Detering
„Die konsequent durchgehaltene Ambivalenz und die Dezenz, in der PAULS
FALL Fragen aufwirft, die an die Existenz gehen, machen diesen schmalen,
stillen Roman zum Erlebnis.“
Christoph Schröder, Frankfurter Rundschau
Unkostenbeitrag 3 Euro
Die Lesungen im Buchhändlerkeller werden von der Senatsverwaltung für
Wissenschaft, Forschung und Kultur und vom Börsenverein des Deutschen
Buhhandels, Landesverband Berlin-Brandenburg, finanziell unterstützt.
In freundlicher Kooperation mit der Autorenbuchhandlung, Carmerstr. 10.
Zur Zeit ist während der Veranstaltungen im Buchhändlerkeller die
Ausstellung
„Dimore / Aufenthaltsorte“
14 vergrößerte Polaroidfotos von Patrizio Esposito, Neapel
zu sehen.
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