15. Februar 2006 Die Stadt Frankfurt und die Europäische Zentralbank (EZB) werden einen europaweiten Wettbewerb zur Gestaltung einer Gedenkstätte für die deportierten Juden ausschreiben.
Stadt Frankfurt und EZB planen Gedenkstätte für deportierte Juden
15. Februar 2006 Die Stadt Frankfurt und die Europäische Zentralbank (EZB) werden einen europaweiten Wettbewerb zur Gestaltung einer Gedenkstätte für die deportierten Juden ausschreiben. Dies berichtete der stellvertretende Leiter des Frankfurter Planungsamtes, Dirk Hausmann, am Dienstagabend vor einem Ortsbeirat. Bis zum Sommer werde die Ausschreibung für das Denkmal für einen Platz gleich neben dem Gelände der ehemaligen Großmarkthalle erfolgen. Es soll an die Frankfurter Juden erinnern, die in der Nazi-Zeit in den Kellern der Großmarkthalle zusammengetrieben und über die dortigen Bahngleise in die Konzentrationslager gefahren wurden.
Von Oktober 1941 an waren rund 6000 Juden der Mainmetropole deportiert worden, nur 13 von ihnen erlebten die Befreiung im Jahr 1945. Die Notenbank beteiligt sich an der Ausschreibung, weil sie bis zum Jahr 2011 ihre Zentrale mit einem neuen Hochhaus auf dem Gelände der ehemaligen Großmarkthalle errichten will. Die Gedenkstätte wird nach Angaben des Planungsamtes aber außerhalb dieses Geländes liegen, und zwar auf dem Grünstreifen zwischen dem Zaun der Europäischen Zentralbank und dem Main. Der Wettbewerb solle bis zum Herbst 2006 abgeschlossen werden.
Bisher sei noch offen, ob die nicht ausgebauten Gleise und die aufgehobenen Glasüberdachungen der Rampen und Gleisanlagen wieder verwendet werden könnten. Die Zentralbank habe lediglich zugesichert, dass die im Keller der Großmarkthalle noch vorhandenen Toiletten- und Waschräume unverändert blieben. Bau und Betrieb der Gedenkstätte würden sich Stadt und Bank teilen, berichtete Hausmann.
Text: dpa