Der Wal von Warnemünde

Der gestrandete Wal von Warnemünde in Berlin und andere Codes.
146025./ gestern: 318 / heute: 95 –
Welcome to the nightriders!
Es ist gleich, nein, inzwischen viel später, aber vorhin war es:
„in 15 Minuten, halb drei“…in der bitterkalten Berlin-Night.
„Hast maa nen Euro?“. Der Nacht-Code.
Drauß‘ vom Bahnhof Zoo und so komm ich her…ich muß Euch sagen…da wirste nich‘ froh…was machen sie, wohin gehen sie, wer kümmert sich um sie…? Jene, die in der Nacht herumtapsen und zittrig nach „einem Euro“…fragen, als sei der Euro, dieser eine, eine – ihre Rettung, die einzige und weit und breit und nie wieder sonst…am Ende eines Tages in der Stadt und in U-Bahnen und U-Bahnhöfen, wirkt die Frage nachts um eins seltsam aufreizend. Du merkst, wie du gerade dein gutes Herz verlierst und ihn anschnauzt: „Jetzt reicht es! Du kommst zu spät!“
Und wie sollte er wissen, dass er der Zwanzigste ungefähr, an einem Tag, Abend, Nacht…die MOTZ auch schon zweimal…und du fühlst dein grauenhaft schlechtes Gewissen.

Warum stimmen Wale melancholisch?

Und erst recht ein toter Wal?
Noch mehr ein verendeter.
Verirrt, allein, verhungert. Gestrandet.

Wenigstens kein gejagter Wal.
DAS MACHT WÜTEND.

GREENPEACE …hat den Kadaver eines Wals, der sich in die Ostsee verirrt hatte und gestrandet war – vor die Japanische Botschaft in Berlin transportiert, als Protest gegen die japanische Walfangpolitik..
..17 Meter ist dieses zweitgrößte Säugetier der Erde lang, nur der Blauwal soll noch größer sein –

Ja, die Kinder staunten.
Von der Botschaft ließ sich niemand blicken.

SCHNITT.

Was machst Du, wenn du einen Film zweimal siehst, aber jedesmal erst ab der Mitte des Films?
Gut, das ist Pech, sowieso.
Oder war es keins?
Zweimal die zweite Hälfte von „Silberhochzeit“ –
und der sekündliche Anfangsverdacht vertiefte sich –

Spontan das Déjà-Vu – : wie eine Mischung…entfernt-entfernt!
man möchte ja nicht von einem schwachen Abklatsch reden, dazu war die Richtung eine andere – <
aber du fühltest dich, wie gesagt, „spontan“, ohne näheres Rationalisieren und so,
an einen Verschnitt, eine Verschnittmischung zwischen WER HAT ANGST VOR VIRGINIA WOOLF (Sorry, den Fehler, vorhin, verwechselt mit der Schriftstellerin „Wolfe“..)
und ENDSTATION SEHNSUCHT, von Tennessee Williams.

Nur das Ganze auf Deutsch.
Wenn schon.
Und das sagt alles.

Vielleicht hätte den Film einen Hauch des Beabsichtigen umweht,
wenn er 15 Minuten vor dem Schluß zu Ende gewesen wäre.

No Sex Appeal, keiner.

Aber, macht Euch nichts draus:
Der Film, vom legendären Martin Geschonneck, ist als bester für die Goldene Kamera nominiert, der Preis wird Anfang Februar verliehen.
Über Geschmack..lässt sich..oder aber…hätte man den Anfang nicht verpassen dürfen…? Oder war es gut so?

Andererseits, da es wenig gute Filme, Fernsehen, gibt, kann er ohne weiteres eine Goldene Kamera gewinnen – die Licht-Ausstattung ist ja auch schön, und die Liebe zu den Objets, zum Detail.

Schnitt:

Wir haben ja nie gegessen.
Was haben wir bloß in uns gekippt?

In diesen Zeiten und Tagen –
schlägt dir schier alles auf den Magen.

Da macht ein aufgestiegener, dann wieder abgestiegener und nun wieder auf der Leiter nach oben…(ach so, ja, ein KOCH, was sonst!)
eine mobile Show-Schau-Küche auf…
du kannst lernen, wie du kochst, für 256 Euro einen halben Nachmittag, und hinterher mit Deinem Liebsten oder Deiner Liebsten das auch noch verspeisen…

Na, bei dem Preis.
Ganze und halbe… Firmen haben jetzt entdeckt, wie sie Kultur und Community-Feeling in ihre Fabriken bringen – Miet den Koch, nein, go-cooking mit dem Koch….

bisher war alles ja nichts.
Gar nichts.

Veröffentlicht am
Kategorisiert in fem&Leben