MAX REINHARDT

1873 – 1943 – Schauspieler, Regisseur, Genie…
1873-1943

Max Reinhardt

Schauspieler, Regisseur

1873

9. September: Max Reinhardt (eigtl. Max Goldmann) wird als Sohn eines jüdischen Kaufmanns in Baden (Niederösterreich) geboren.

1890-1892

Neben einer Banklehre nimmt er privaten Schauspielunterricht und debütiert 1890 an einem Wiener Privattheater. Danach folgen kleinere Engagements in Wien und in der Provinz. Auf den Theaterzetteln nennt er sich bereits Reinhardt.

1894-1902

Ensemblemitglied am Deutschen Theater in Berlin, wo er vorwiegend für das Rollenfach „alter Mann“ besetzt wird.

1901

Er gründet mit einigen Kollegen in Berlin die Kleinkunstbühne „Schall und Rauch“, aus der 1902/03 das „Kleine Theater“ wird.

1903

Er übernimmt offiziell die Leitung des „Kleinen Theaters“ und des „Neuen Theaters“ (heute: Berliner Ensemble, Theater am Schiffbauerdamm).

1904

Die ganze Familie darf offiziell den Nachnamen Reinhardt führen.

1905

Übernahme der Direktion des Deutschen Theaters und Gründung einer Schauspielschule.

1906

Eröffnung der Kammerspiele, die dem Deutschen Theater angeschlossenen sind.

1911

Uraufführung von Hugo von Hofmannsthals „Jedermann“ unter Reinhardts Regie am Deutschen Theater.

Er wird von Richard Strauss für die Uraufführung des „Rosenkavaliers“ nach Dresden geholt. Mit der Inszenierung setzt er neue Maßstäbe in der Opernregie. Er behandelt die Sänger als Schauspieler und bietet auch über die dramatischen Aspekte den Zugang zum Werk.

ab 1912

Reinhardt, der als Begründer des neuen Regietheaters gilt, führt bevorzugt Großrauminszenierungen mit riesiger Bühnenmaschinerie und einer Vielzahl von Statisten auf. Mit diesem „Schautheater“ ist er in den nächsten Jahren in der ganzen Welt präsent.

1915-1918

Leitung der Berliner Volksbühne.

1917

Reinhardt richtet am Deutschen Theater die Versuchsbühne „Das junge Deutschland“ ein, die mit Inszenierungen von Stücken Oskar Kokoschkas, Else Lasker-Schülers und Franz Werfels (1890-1945) zur Durchsetzung des Expressionismus in Deutschland beiträgt.

1918

Reinhardt erwirbt das Schloß Leopoldskron (bei Salzburg), das bis zur Enteignung durch die Nationalsozialisten 1938 ein Treffpunkt von Künstlern ist.

1919

Eröffnung des Großen Schauspielhauses im umgebauten Zirkus Schumann in Berlin (später: Friedrichstadtpalast), das wegen Routineaufführungen auch als „Zirkus Reinhardt“ kritisiert wird.

1920

Mitbegründer der Salzburger Festspiele.

1922

Reinhardt gibt die Direktion der Berliner Bühnen ab.

1923

Kauf und Umbau des Wiener „Theaters in der Josephstadt“.

1924

Reinhardt eröffnet die Komödie am Kurfürstendamm und wird erneut Direktor der Berliner Bühnen.

Er engagiert Bertolt Brecht und Carl Zuckmayer als Dramaturgen am Deutschen Theater.

1928

Eröffnung des Berliner Theaters und der Schauspiel- und Regieschule in Wien (Max-Reinhardt-Seminar).

In seiner 1947 postum veröffentlichten „Rede über den Schauspieler“ dokumentiert Reinhardt seine Arbeitsweise und sein Kredo: „Ich glaube an die Unsterblichkeit des Theaters“.

1932

Reinhardt gibt die Verwaltung seines „Theaterkonzerns“ ab.

1933

Die Nationalsozialisten bieten Reinhardt eine „Ehren-Arierschaft“ an, die er empört ablehnt. Er verläßt Berlin und geht nach Österreich, wo er die Direktion des „Theaters in der Josephstadt“ abgibt und mit den Vorbereitungen seiner Emigration beginnt.

1937

Die Uraufführung von Werfels „In einer Nacht“ ist Reinhardts letzte Inszenierung auf europäischem Boden.

Emigration in die USA.

1938

Gründung des „Max Reinhardt Workshop“, einer Art Theater- und Filmakademie.

1943

31. Oktober: Max Reinhardt stirbt in New York.

(kp/ji)

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