S. Osthoff & die Bigotten

Heute Vormittag auf der live-Site…ruht sich in der Rubrik aus..ja, gut, etwas lang…und am Ende noch sogar etwas tiefschürfend-unbequem…gegen den deutschen Michel…???
141531. /gestern: 1.167 /Draußen Sonne, kaltglitzernd. In Berlin. Aktuell ist es 10 Uhr 30 …

Willkommen….!

Heute in der Früh, es war so gegen halb acht,
ein erdkugelhälftiges Rosé wölbt sich
von Osten
gegen das Bleu des Westens, das noch im Nebel liegt.

Ja, keine Übertreibung.

Seit dem Abriß eines Kolosses,
längst vor FEMINISSIMAS Ankunft in Berlin,
hat sich eine Fernsicht,
von Weitsicht möchten wir nicht sprechen,
aufgetan.
Jeden Morgen,
wenn du diese Andeutung eines Balkons betrittst,
liegen drei Himmelsrichtungen vor dir.
Der Norden hinterm Haus.

Heute verspricht das Rosé-Rosa, und-oh, ein Fenster ist jetzt bereits in HellbauRosa leicht ..getönt-getaucht..
es wird schon hell.
Viel früher, als noch gestern….
Gestern oder am Freitag.
Der Freitag und auch der Samstag…
Erinnert Ihr Euch an FEMINISSIMAS Überschrift vom Samstag?
„Ein schwefelgelber Samstag hat Position bezogen“

(Ihr findet alle Texte,
unschwer, vom verkürzten oder verlängerten Wochenenende,
es sind 15 oder sogar 16,
direkt unter der hiesigen live-Text-Site oder auch unter „fem@Leben“…).

Ja, es waren schwere Tage.

Und für manche die letzten Tage.

Zu gestern Abend.
Unbedingt wollten wir uns „ein Bild“ von Susanne Osthoff, über die wir schon so viele Zeilen.. ,
die wir geradezu löwinnenhaft verteidigt haben,
gegen merkwürdige Ansinnen merkwürdiger Polit-Männer, Zeitungs-Männer und so ….
Ja.

Bei BECKMANN, gestern,
wobei wir vorab zusammenzuckten, und dachten, oh, da ist Frau Osthoff in die nächste Falle womöglich getappt…

Sie kennt die Medienlandschaft gewiß nicht wirklich, in der BRD, und –

war sie wirklich gut beraten,
sich als Titelstory beim STERN zu verkaufen…?

Doch leider war die Chronistin gestern Abend auf dem Diwan eingeschlafen.
Eingeschlummert.
Mit dem festen Vorsatz, wachzubleiben.
Vergessen, den Wecker zu stellen.

Eingeschlafen über allem, und das ist oft gut so.

Schreckte Eure FEM irgendwann erschrocken hoch –
weil ein so durchdringend scharfer Stimmton in ihr Gehör schnitt.
Und zwei Sätze, die ebenfalls in den Gehörgang kletterten.

Oh, nein – oh doch, das aufgezeichnete Interview mit Susanne Osthoff lief bereits.

Zwei Sekunden: eingefroren wie eine Filmaufnahme, für immer –
Zwei Sekunden…was können Dir zwei Sekunden über Menschen, Atmosphären und Wahrheit oder Nicht-Wahrheit verraten…?

„Alles!“

Du begreifst,
im Bruchteil einer Sekunde,
dass Du nichts weißt.
Nichts. Gar nichts.

Dass Du intuitiv interpretierst.

„Eine Stimme, weiblich, schneidend, hart, zwei Sätze, von ihr,
der eine wertend, wenngleich gutgemeint,
der andere springt in die Selbstverteidigung.“

Daneben ein dunkelstimmiges Etwas,
dessen Worte du nicht verstehst, du bist schlaftrunken,
und dieses dunkle Wortige, die Stimme von Beckmann,
lullt dich auf der Stelle wieder ein, wie hypnotisiert bist du,
als hättest du ein instant-wirkendes Betäubungsmittel per Ohr ferndiagnostisch eingeatmet,
das Wortbild ist konfus,
wie es die Situation war,
jene, gestern Abend,
in Bruchteilen von den Sekunden,
von zwei Sätzen,
zwei Stimmen
und inmitten der eigenen Schlaftrunkenheit wird dir alles klar.

Instinktiv der Griff nach der Fernbedienung.
Die Stimmen magst du nicht hören.
Weder die scharfschneidige, noch die samtfarben Einlullende, auf deren Worte es gar nicht ankommt.

Und dann die Erkenntnis:

Du, du liegst daheim auf dem Diwan,
und willst „Osthoff gucken!“

Ob jetzt endlich die Wahrheit.

Welche Wahrheit?
Wie weit ist dein eigenes Hirn schon
manipuliert,
beeinflusst,
durch die Hetz-Propaganda,
einer Clique, der offenbar daran gelegen ist,
einer Frau, die im Irak lebte,
dazu als Deutsche,
etwas anzuhängen.

Einer Frau,
die dem Christentum abgeschworen
und dem Islam beigetreten,
die keinen grundguten deutschen Mann,
sondern einen Beduinen ehelichte,
wie es heißt, einen Mann aus dem Irak, der einem Stamm angehören soll, den du nicht kennst;
weil du eigentlich nichts weißt, gar nichts,
außer dem Angelesenen,
und wer weiß, ob das auch immer stimmt,
denn die haben es sich zum Teil auch bloß angelesen,
jene, die über die Tribes, die Stämme im Irak, schreiben und senden.

Diese Frau,
die das Pech hatte,
gekidnappt zu werden,
die befreit werden mußte,
schließlich war sie trotz allem eine Deutsche,
warum diese dann aus den Fängen der Fänger befreite Deutsche,
fortan dann von einer liebevollen deutschen Männerpresse gerne

nur noch als die „Geisel Osthoff“ oder die „befreite Geisel Osthoff“ bezeichnet,

als sei ein Mensch nicht mehr der von zuvor, und erhält nun durch den Zusatz „Geisel“ eine neue Identität, warum diese FRAU seither als eine wie auch immer irgendwie „Täterin“ dargestellt wird, das ist das eigentliche Geheimnis um Susanne Osthoff.

Und wahrscheinlich ist es nichts weiter, aber auch nichts weniger, als ein gesellschaftliches Problem.
Ein Problem, das eine Gesellschaft noch immer und ganz besonders in this country mit unangepassten Frauen hat…

Das wird dir bewußt, Sekunde um Sekunde,
je länger du wieder einmal und wieder
darüber nachdenkst,
dass es mit „dieser Geisel“
etwas ganz Besonderes auf sich haben muß.

WOFÜR HAT SICH OSTHOFF EIGENTLICH ZU RECHTFERTIGEN?????

Hat sie überhaupt nicht.

Andere Menschen quälen ihre Kinder in diesem Land tagtäglich zu Tode,
unter den Augen der Jugendämter,
ja, klar, geht uns ja nichts an.

Diese Frau Osthoff jedoch,
die ihren Lebenssinn nicht darin sieht,
am heimischen deutschen Herde zu stehen,
um einem deutschen heimischen Spießer das Süppchen zu kochen
und eine deutsche Insgesamt-Geisel zu sein,
in der Leibeigenschaft einer durchschnittlichen deutschen Ehefrau,
die der Staat und vor allem die deutschen Männer so lieben, weil sie so praktisch ist:
Mutti-daheim, nicht wahr, und Pappi außen vor – !

Diese Susanne,
und alle Frauen, die so außerhalb des gewöhnlichen deutschen Muffs lebten oder leben,
die des deutschen Michel-Tums und -Tuns überdrüssig sind,
werden in this country angefeindet und fertiggemancht.

Denn hier ist die Bigotterie so richtig zu Hause.

„Die hat ihr Kind in einem Internat untergebracht!“

Tausende, Hunderttausende betuchter Deutscher lassen ihre Kinder von Internaten großziehen, und diese Mütter leben nicht im Kriegsgebiet,
wie Mutter und Archäologin Susanne Osthoff.

Bei Susanne Osthoff wird halt blitzschnell ne Rabenmutter draus.
Klar.
Was sonst?

Noch etwas:

Da hatte doch die Tussi, namens FEM oder auch anders,
gestern Abend in echtem, kaum noch gespürten Eigen-Spießertum,
wohl die übliche Uschi-Glas-Nummer erwartet.

Aber nein!
Dort saß ein Mensch, keine Medien-Masche, womit nicht die Figur Uschi Glas gemeint ist, sondern das Konzept, das verkauft wird.

Vor der Kamera, gestern, saß ein Opfer.

Und keine Schauspielerin.
Ihre Stimme war nicht trainiert.
Auf immer Gleichklang-Soft-Ton.
Weil echte Gefühle in diesem Lande ja längst in den Gefühls-Zersetzungs-Waschmaschinen
von BUNTE und BILD verkommen und verwaschen sind – .

Da sitzt eine Frau, schutzlos,
die noch keine Sekunde zur Ruhe gekommen ist,
seit nun über 6 Wochen…

Eine Gejagte, seit dem Zeitpunkt ihres Gekiddnappt-Werdens
und erst recht seit ihrer Befreiung.

Und du erwartetest also eine samtfarbene, gelassene Stimme,
zurückgelehnt, lässig-plaudernd,
antwortend auf Fragen, etwa, wie jene:

oh ja, erzählen Sie doch mal, war das nett, bei den Kidnappern..?
Können Sie uns sagen, was es zum Dessert gab?
Kochte der Wirt aus Waging oder wabernd-Wabing oder wie hieß das doch noch gleich…?

Und dir wird klar,
warum du keine dritte Sekunde in
diesen Voyeurismus, nein, – auf keinen Fall.

Dieses falsche Spiel.

–Und die Schlange namens „BILD“ –
die gestern so vertraut-vertraulich-heimelig
über die Tochter von S. Osthoff schrieb,
die, in den Studios des NDR,
der Mama geraten habe soll, keinen Schal um den Kopf zu legen,
für das Fernseh-Interview….weil das nix aussähe,
Jenes Fernseh-Gespräch,
das vorab aufgezeichnet worden war,
weil Susanne Osthoff so in Gefahr sei.

Wer ist ihr gefährlich?????????