Berlin…ein interkultureller Abend….insgesamt…begann mit einer …ja, von Martina Gedeck (pardon, eben hier ein fieser Tippfehler, na, der wollte auch mal dabei-sein!) gelesen ..“ späte familie“ – der neue Roman von Zeruya Shalev – ahhh welche Sprachbilder…welche Kraft des Ausdrucks…welche Filigrani…..und welch eine hinreißende Person …du möchtest mit ihr befreundet sein, so richtig – dieses Sentiment erfasst Dich nicht bei jeder Schriftstellerin bzw. bei jedem Schriftsteller…/ex-live-text vom 25./26. September 2005
80190./alle Texte, die bis eben hier auf der live-Site standen, finden sich…nett-abgeheftet..in der Rubrik – genau…
…willkommen in der frischen Nacht. Morgen, bzw. am Tag mehr – von einer Lesung im Jüdischen Museum, von einem Glas Plavac beim Kroaten um die Ecke, der Einladung zu einem türkischen Beschneidungsfest in Kreuzberg, mit türkischer Musik und etwa 500 Gästen, ein paar französische Worte am Checkpoint Charly, eine Deutsch-Polin, die Dir ein tschechisches Bier serviert, der Sänger von den SCORPIONS lässig am Gendarmenmarkt ein Bier mit Freunden trinkend….und die Stille…die Stille…auf dem Gendarmenmarkt um Mitternacht….und das Hineinstürzen in eine Literatur, in eine Sprache…die aus der Feder einer Israelin stammt, die zusammenzuckte, im vollbesetzten Saal des Jüdischen Museums, als ein Blaulicht draußen vorbeifuhr …und entschuldigend sagte – „Ich hab immer noch ein wenig dieses posttraumatische ..Syndrom…seitdem ich im letzten Januar zu den Opfern einer Selbstmord-Attacke zählte,“ – in Jerusalem, wo sie wohnt, und lebt, und den Anschlag erlebte, auf einen Bus, in dem sie gerade saß. Sie hatte Monate im Krankenhaus gelegen. und man hatte zu ihr gesagt – aber, warum schreibst du denn nicht weiter, du hast doch Zeit. Sie schriebe nicht aus ..für sie sei Schreiben keine Therapie, sagte Zeruya Shalev, und Zeit zu haben, bedeute noch nicht, auch schreiben zu können…Von der schönen, vollen, ausdrucksstarken Stimme der Schauspielerin Martina Gedeck drei Ausschnitte aus dem neuen Roman – späte familie – gelesen, eine Stimme, die viel schöner, stärker ist, als in ihren Filmen, war dir von der ersten Sekunde an klar, dass Du etwas verpasst hattest, bisher, IN DEINEM LEBEN!, weil du noch nichts, keine Silbe, von Zeruya Shalev gelesen hattest…“späte familie“ – ist sozusagen der Höhepunkt, Endpunkt der Trilogie, die mit „LIEBESLEBEN“ begann, noch die heftige Diskussion beim noch Literarischen Quartett in Erinnerung, MRR VERLIEBT in „LIEBESLEBEN“…andere weniger – in der Runde, damals, – Elke Heidenreich wiederum fand den darauf folgenden Roman „MANN UND FRAU“ – zum sich Wegwerfen vor Hingerissensein…und „späte familie“…ja, eine Sucht bricht gerade aus – eine Lesesucht, als ob sie nicht schon – längst, aber nun noch ..und erneut und …LESEN ist jedesmal NEUES LEBEN…kommt gut durch die Nacht! |