…Lunge mit Frischluft aufgetankt – Seele zerknautscht…so die Überschrift dieses Textes in der Nacht zu heute – ein sehr-sehr Nacht-Text.
Und daher ist in der Rubrik Short Stories vielleicht gut aufgehoben. Auch wenn es keine Short Story ist..
..Und jetzt wieder at home.
Am Tag mehr……Es ist 01 Uhr…der Wannsee by night…zaubrig…aber die Geschichte der Straße des Großen Wannsee…schaudrig. FEMINISSIMAS (schwieriger Name to tipp!)Museumsbesuche der Langen Nacht der Museen – dieses Mal – Max Liebermann-Villa und Haus der (NS-) Wannseekonferenz. Und am Ende einsamer Gast auf einer Terrasse am Wannsee, kurz vor Schlußzeit, um es ein wenig abzumildern, with some „Alk“…and somehow, automatically, you spoke in English, or French, but not in German. Gute Nacht!
Anyway – herzlichst:
Welcome to the nightriders!
SCHÖNEN S O N N T A G !
Es ist der letzte im August 2005…wir erleben ihn nie wieder…….
Würdigen und genießen wir ihn! Es lag schon ein hauchzarter Duft von Herbstmelancholie ..in der Straße der alten Villen am Wannsee.
Gleichzeitig aber auch noch immer dieses unermüdliche Zirpen der Zikaden, wie in Südfrankreich, als sei es noch Hochsommer…kaum bist Du aus der Stadt, spürst Du die Jahreszeit…in der Großstadt betrachtest Du lediglich die Farbe des Himmels, um die Jahreszeit festzumachen. Und dann diese schmale tief-gelb-orangene Zitronenscheibe, die als Mond über dem Wannsee hing… Die Natur ….dieser Sommer war für FEMINISSIMA steinern, ohne Natur, weitgehend…noch schnell ändern. Am Sonntag, heute …ist ein langer Spaziergang am Wannsee…geplant. Endlich den Weg gefunden…manchmal dauert es, bis Du den Weg findest, der zu Dir passt!
(02:32 in Western Europe /Berlin).
Natürlich gäbe es viel – viel-viel-viel mehr zu schreiben…über all die Atmosphären, die flüchtigen Begegnungen, die unglaublich zugewandte ..Bedienung…ist so ein anonymes und nicht wirklich menschliches Wort für jene, die Dir ein Glas Sommer-Bowle an den Tisch bringen, jene junge Frau im Restaurant „SANSSOUCI“ , wenige Meter rechts dann vom Haus der WANNSEE-KONFERENZ, der Gedenk- und Bildungsstätte – und du begreifts dann, warum sie am anderen Tisch, dem letzten besetzten, außer dem, den Du gerade ansteuerst, draußen auf der Terrasse, mit Blick zum See und seinen schimmernden Lichtern, so lange stand, weil die Gäste so lange mit ihr sprachen.. Wenig später stand sie an Deinem Tisch und ..es war nicht nur ihr schönes, offenes Gesicht, das Dich zum Sprechen verleitete, es war vor allem auch ihr, „zugewandtes“ Wesen, Du fühltest Dich..nicht fremd. Sie war magisch, als sie sagte, ja, die Gäste „kehren hier gerne ein, vor oder nach ihrem Spaziergang“…’einkehren‘, was für ein gemütliches, heimeliges Wort… ganz anders als etwa der Ausdruck: „ein Restaurant aufsuchen“… ..Und dann der Mann, der auf die inzwischen nachtleere Terrasse trat, sich eine Zigarette anzündend und Dir auch´, sehend, dass dein Feuerzeug nicht mehr wollte, ein Feuer gab – eine Hochzeit wurde drinnen gefeiert…der besonderen Art – eine DIAMANTENE…60 Jahre verheiratet, die Eltern…sechs Kinder…und all die Enkelkinder und auch Urenkel. Aus allen Teilen der Republik waren sie gekommen, die Kinder und Kindeskinder, und auch aus dem Ausland, um dieses Fest zu feiern…
Und ein wenig weiter weg, auch am Ufer, eine andere Art der Hochzeits-Party:
Mit Feuerwerk und Musikfetzen, die herüberschwappten, in der klaren, stillen Nachtluft …
„Dancing Queen“…von ABBA, oder: – „Will you still love me, when I’m…“ von den Beatles…
,..
ja, erzählte der Sohn, einer der insgesamt sechs Kindern des DIAMANTENEN Jubilar-Ehepaars – „Wir haben über das Statistische Bundesamt herausgefunden, dass nur 0, 019 Prozent heute noch eine DIAMANTENE HOCHZEIT feiern, also – 60 Jahre lang verheiratet sind…und wir, damals, war es doch viel schwerer, Kinder großzuziehen..wir sind eine Großfamilie…und das stützt Dich, auch seelisch, ist eine Gesundheit…“ – und er schnippte die Asche seiner Zigarette in einen porzellanen Aschenbecher und lächelte –
„Drinnen rauchen wir nicht, das ist auch so eine Tradition“…
Er selbst sei rund 800 Kilometer gefahren, um dieses Fest mit seinen Eltern und seinen Geschwistern und all den Nachkommen zu feiern…
Hat etwas…nicht wahr?
Dazu gestern die Mail von der Land-Hochzeit, bei Diepholz, an die einhundert Gäste, in einer Art Scheune – Der Pfarrer, der Chor…die Geschwister, mit Klampfe in der Hand…..und das junge Brautpaar…lachend, unter Schleier und ….
oho.. da kommst Du ins Plaudern….und …Nachdenken…jetzt aber..sollten wir wirklich schlafen…damit wir noch etwas auch vom Tag des SONNTAGS…haben!
Nicht wahr??
Nein – aber das ist es doch alles, was Dich um den Schlaf und eigentlich auch um den Verstand bringt! Anheimelige Verben und traditionsreiche Gedenk-Hochzeitsfeiern und ein Glas Bowle und nur 10 Meter entfernt…die Villa, in denen der Mord, der Genozid beschlossen wurde, die Hacken zusammenschlagend, und einen Schnaps drauf – lebe das Vaterland! Und Endlösung „Judenfrage!“ Ja, da kannst Du dich doch nur …wieso haben bloß nur wir NACHGEBORENEN diesen Horror in uns? Und nicht die Täter?? Müßige Fragen. Aber eigentlch kannst Du nur…und es hilft ja auch niemandem, und Dir selbst ja auch nicht, kurz vielleicht, aber dann lässt die betäubende Wirkung des Suffs nach….und nichts hat sich verändert, an der Tatsache, dass es die ach-so-anheimeligen Deutschen waren, die so heimelig Millionen von Menschen deliberately umgebracht haben, mit Bedacht, mit Absicht, mit System. Aber wir wollten ja trotzdem in den Weltsicherheitsrat, jetzt, kürztlich. Gut, dass man uns nicht lässt. Die Vergangenheit wird niemals vorbei sein. Es gibt niemals ein Verzeihen für uns. Und gerade gegenwärtig zeigt sich wieder einmal erneut, wozu wir fähig sind, wie hier sogar-auch- die eigenen Landsleute fertig-gemacht werden, sollen sie sich doch umbringen, sollen sie doch verhungern, sollen sie doch sehen, wo sie bleiben. Das sind die NAZI-ERBEN – ROT-GRÜN…oder wie sie heißen…sie sind letztlch nicht besser, als die Nazi-Brut, die sie hervorgebracht hat. Wir sind ein deutsches Pack. Woher es kommt? Hat Tradition. Es gibt verfluchte Völker – wir sind eines davon. Wir sind ein Land der Mörder. Und davon werden wir uns nie-nie-nie-nie-freiwaschen können. Und die menschenfeindliche aktuelle Politik spricht für sich. Die Nachkommen der Nazis, halt. Was willst Du erwarten. Also – kämpfen wir dagegen an. Nur, die meisten haben es vergessen. Sie fühlen sich toll und super und herrlich überheblich, wie eh und je. Aber — !! Kein Grund dazu. Das Ende einer Nacht. Einer Langen Nacht der Museen. War es falsch, die Max Liebermann-Villa und dann noch zusätzlich das Haus, die Villa der Wannseekonferenz aufzusuchen? Wobei schon nicht an der Führung teilgenommen. DAs nicht ausgehalten. Das nicht. Nicht einfach so. Was es ja auch nicht wahr. Zu viel. Schon in den Bibliotheken gesessen – und die Buchstaben sind verschwommen. Zwischen den Tränen. Der Scham, des Entsetzens, des Unfassbaren…und der Erkenntnis – du bist selbst auch eine Deutsche. Ja, diese Lange Nacht der Museen – vielleicht sind andere ja heiterer nach Hause gekommen. Aber bleibt die Frage – sollten sie es dürfen??? Und – oder – was haben wir davon, dass es uns so mitnimmt? Ha, auch ne tolle Frage. Immer wieder all diese Fragen ohne Antworten. Es ist 5 Uhr, a.m.