„Pressefreiheit „auf BUSH-Amerikanische Art

Die Umkehr der Pressefreiheit und des Rechts auf journalistische Schweigepflicht: Die US-Journalistin JUDITH MILLER (NEW YORK TIMES) muß ins Gefängnis, weil sie ihre „Quelle“ nicht preisgibt!
PRESSEFREIHEIT………

Quelle: AFP/newsroom. de /

US-Journalistin muss wegen Schutz ihres Informanten ins Gefängnis********

Miller recherchierte über die Hintergründe zur Enttarnung von CIA-Agentin.***********

Washington –
Wegen Verweigerung der Auskunft über ihre anonymen Quellen ist die US-Journalistin Judith Miller ins Gefängnis geschickt worden.

Richter Thomas Hogan ordnete am Mittwoch in Washington maximal vier Monate Beugehaft für die Reporterin der renommierten „New York Times“ an,
die zu dem Fall der enttarnten Undercover-Agentin Valerie Plame recherchiert hatte.

Ein Sonderermittler der Regierung versucht herauszufinden,
ob Regierungsmitarbeiter für die Enttarnung verantwortlich sind.

Die Preisgabe der Identität von Geheimagenten ist in den USA eine Straftat.

Miller argumentierte jedoch vor dem Geschworenengericht,
dass es ohne den Schutz von anonymen Informanten
keine „freie Presse“ gebe.

Der Richter hatte schon zu einem früheren Zeitpunkt entschieden,
dass Miller die Aufklärung einer möglichen Straftat behindere.
Er ordnete an, dass die Journalistin vorzeitig auf freien Fuß kommen könne,
wenn sie sich doch noch entscheide, ihre Quellen zu identifizieren.

Ein anderer ebenfalls wegen des Falls vorgeladener Reporter,
Matthew Cooper vom Nachrichtenmagazin „Time“,
kam um die Beugehaft herum,
weil er sich in einer überraschenden Wendung entschied,
mit dem Gericht zu kooperieren.
Cooper begründete dies damit,
dass er kurz vor dem Gerichtstermin
von seiner Quelle grünes Licht bekommen habe,
deren Identität preiszugeben.

Die Haft für die Journalistin
löste in der US- Medienlandschaft große Sorgen
um die Pressefreiheit aus.

Miller sagte vor Gericht,
wenn Journalisten kein Vertrauen geschenkt werden könne,
dass sie ihre Quellen geheim hielten,
dann könnten sie ihre Aufgabe nicht erfüllen.
Ihr Redaktionsleiter Bill Keller sagte,
die Entscheidung des Richters müsse allen „einen Schauer den Rücken hinunter jagen“,
die daran glaubten,
dass die Regierung und andere Institution „eng und agressiv beobachtet“ werden müssten.

Der Herausgeber der „New York Times“, Arthur Sulzberger,
pries Miller für ihren „Gewissensakt“.

Die Reporterin glaube ebenso wie ihre Zeitung an den freien Fluss von Informationen,
der notwenig sei,
um die Öffentlichkeit aufzuklären.

Die „New York Times“ verweigert die Weitergabe
von Millers Recherchematerialien an das Gericht.

Dagegen hatte das „Time“-Magazin einen anderen Weg eingeschlagen
und Notizen und E-Mails seines Reporters übergeben.
Dennoch hatte sich Cooper zunächst weiter geweigert,
persönlich mit dem Gericht zu kooperieren.
Er begründete dies damit,
dass er seiner Quelle sein Wort gegeben habe.
Erst am Mittwochmorgen habe ihm sein Informant „persönlich und unmissverständlich“
die Erlaubnis gegeben, sein Schweigen zu brechen.
Obwohl er um die Haft herumkam,
sprach Cooper von einem „traurigen Tag nicht nur für Journalisten,
sondern für unser Land“.

Cooper hatte über den Fall Plame einen Artikel in der Online-Ausgabe des Magazins veröffentlicht.

Miller dagegen veröffentlichte nie eine Zeile über ihre Recherchen zu dem Fall.
Die Hartnäckigkeit,
mit der der von Präsident George W. Bush eingesetzte Sonderermittler Patrick Fitzgerald die beiden Reporter verfolgt hat,

hat Fragen nach seinen Motiven aufgeworfen.

Der dem Weißen Haus nahestehende Kolumnist Robert Novak,
der ursprünglich den Namen und Beruf der Agentin des Geheimdienstes CIA unter Berufung auf „zwei hohe Regierungsbeamte“ preisgegeben hatte,

wurde nie derart unter Druck gesetzt.

(Und jetzt kommt’s /Anmerkung FEMINISSIMA:)

Plames Ehemann Wilson hatte die Enttarnung seiner Frau als Racheakt
des Weißen Hauses für seine regierungskritische Haltung gedeutet.

Der Ex-Botschafter im Irak
hatte der Darstellung des Präsidenten widersprochen,
dass sich der frühere irakische Machthaber Saddam Hussein in Niger Uran für Atomwaffen zu beschaffen versucht habe.

Wilson war selbst im CIA-Auftrag
in das westafrikanische Land gereist,
um diesen Vorwürfen nachzugehen und hatte keine Belege gefunden.

Die Bush-Regierung gab später zu,

dass die Vorwürfe über die Uran-Irak-Connection nicht aufrecht zu erhalten seien.

Erinnern wir uns an die für den Informanten tödliche Enttarnung in Great Britain…

(Siehe auch: FEMINISSIMA: Blairs Leiche im Feld- der „Selbstmord“ des Waffeninspekteurs im Irak“)

wenn Journalisten sich dem Druck beugen…

kann es für den/die Informanten tödlich enden. Aber Blair und seine Leute …fühlten sich – of course, nie schuldig!